Kinotipp: Ziemlich teure Vögel

Die Vögel sind sauer. Kein Wunder, denn die Schweine haben ihre Eier geklaut. Aus Rache greifen sie die feindlichen Festungen aus der Luft an, indem sie sich selbst durch die Luft katapultieren. Schweine in Festungen? Vögel mit Schleudern? Hört sich schräg an? Na ja, das ist es wohl auch. Aber wahrscheinlich macht es genau deshalb so viel Spaß.
Erfolgreiches Spiel
Millionen Menschen haben die „Angry Birds“ (auf Deutsch: „wütende Vögel“) heruntergeladen. Wie viele genau, weiß niemand. Das liegt daran, dass das Spiel für alle möglichen Geräte erschienen ist. Als App für Handys und iPads ebenso wie für Computer und Spielkonsolen. Und es gibt unglaublich viele Versionen. Sogar „Angry Birds Star Wars“ ist dabei. Und weil die Erfinder noch mehr Geld verdienen wollten, kamen bald „Angry Birds“-T-Shirts, -Tassen, -Spielfiguren und -Plüschtiere in die Läden. Eigentlich logisch, dass es jetzt auch noch einen Kinofilm gibt.
Animierter Film
„Angry Birds – Der Film“ wurde vor allem in den USA gedreht, obwohl das Spiel ursprünglich aus Finnland stammt. „Gedreht“ ist nicht ganz das richtige Wort. Tatsächlich ist es ein Animationsfilm in 3D, der komplett am Computer gemacht wurde. Nur die Stimmen sind die von echten Schauspielern. Dem gefiederten Helden Red leiht in der deutschen Fassung Christoph Maria Herbst seine Stimme. Den kennst du sicher als fiesen Chef in der Fernsehserie „Stromberg“. Der Schauspieler Axel Stein spricht den gelben Chuck, Axel Prahl den schwarzen Bomb.
Vom Spiel zum Film
Videospiele werden ziemlich oft verfilmt. Die Filmfirmen denken sich: „Hm, so viele Leute kennen das Game, die gehen bestimmt alle auch ins Kino.“ Manchmal klappt das auch, wie bei den „Tomb Raider“-Filmen mit Angelina Jolie. Das ist aber längst nicht immer so. Für „Angry Birds“ hat das Filmstudio 80 Millionen Dollar ausgegeben. Da müssen schon eine Menge Leute ins Kino gehen oder die DVD kaufen, damit das ganze Geld wieder reinkommt. Ob man sich den Film anschauen soll? Die Kritiker, die ihn schon gesehen haben, sind sich da nicht einig. Wer es schräg und lustig mag, kommt sicher auf seine Kosten. Fans des Spiels ebenso.
Vorsicht mit der App
Doch mit der App solltest du vorsichtig sein. Manchmal gibt es sie für ein paar Euro. Manchmal kannst du sie aber auch kostenlos herunterladen. Umsonst ist sie aber deshalb noch lange nicht. Denn die Anbieter wollen von dir viele Daten haben, wie deine Adressenliste und sogar deinen Aufenthaltsort. In der digitalen Welt sind solche Informationen mehr wert als bares Geld.
Außerdem nervt die viele Reklame. Für ein Extraleben musst du dir zum Beispiel einen Werbespot anschauen. Aufpassen musst du auch, wenn das Wort „Shop“ auftaucht. Bleibt man bei einem schwierigen Level hängen, kann man diverse Dinge kaufen, die einem weiterhelfen – und zwar für echtes Geld. Mit einem Klick kannst du da schnell mal 100 Euro ausgeben. Und da sind dann bestimmt nicht nur die Vögel, sondern auch deine Eltern richtig sauer.
Ab heute kannst du den Film „Angry Birds“ im Kino sehen. Er hat keine Altersbeschränkung.
Von Steffen Haubner