Zu Besuch beim Eismeister

Zu Besuch beim Eismeister
Foto: Arton Krasniqi

Gleichmäßig gleitest du dahin. Die Kufen lassen dich über die spiegelglatte Fläche sausen. Mühelos. Kennst du dieses schwebende Gefühl, wenn du auf Schlittschuhen über Eis läufst? Damit alle in der Eishalle ihren Spaß haben, sorgen spezielle Eismeister dafür, dass das Eis immer schön glatt ist.

Eismeister Kai Festerling. Foto: Arton Krasniqi

Duda hat Eismacher Kai Festerling im Kölner Lentpark bei seiner Arbeit über die Schulter geschaut. Der 32-Jährige hat früher selbst Eishockey im Verein gespielt und ist begeisterter Schlittschuhläufer.

 

 

 

Der Lentpark

Foto: Arton Krasniqi

Der Lentpark in Köln wurde 2011 eröffnet. Er ist eine besondere Sportarena. Er besteht aus einem Hallenbad, einem Freibad und einer Eisarena, die von September bis April geöffnet ist. Die große ovale Fläche in der Eishalle wird auch für Sportarten wie Eishockey oder Curling genutzt. Eislauf-Fans können zusätzlich auf einer 260 Meter langen und acht Meter breiten Hochbahn ihre Runden drehen: Die eine Hälfte verläuft oberhalb der Eishockeyfläche und auf der anderen Seite oberhalb des Hallenbads. Schwimmer und Eisläufer können sich also zuwinken. Und es gibt eine weitere Besonderheit: Mit der Wärme und Energie, die entsteht, um die Eisarena zu kühlen, werden das Hallenbad beheizt und das Wasser für die Duschen erwärmt.

So bleibt das Eis kalt

Die Kältezentrale. Foto: Arton Krasniqi

In der Halle selbst ist es zwölf Grad warm. Wie kommt es, dass das Eis nicht schmilzt? Dafür ist viel Technik nötig. Unter dem Eis befindet sich eine graue Betonfläche. Darunter wiederum liegen Kühlleitungen. Von denen sind ziemlich viele nötig, um das Eis immer schön kalt zu halten. Unter der Hochbahn sind 21 Kilometer solcher Leitungen verlegt, unter der Eishockeyfläche weitere 18 Kilometer! Im Keller der Halle ist die Kältezentrale untergebracht. In einem großen schwarzen Tank befindet sich Ammoniak. Dieser Stoff wird als Kältemittel genutzt. Er wird von dem Tank aus in die Kühlleitungen transportiert, die die Kälte überall unter dem Beton verteilen und für eine Temperatur von minus zehn Grad sorgen. Und so bleibt das Eis immer schön fest. Die Temperatur wird ständig per Computer überwacht.

Das Eis aufbauen

Bevor die Saison im September losgeht, haben die Eismacher eine Menge damit zu tun, die Eisfläche aufzubauen. Über drei bis vier Tage wird der Beton schrittweise auf -10 Grad Celsius heruntergekühlt. Das muss langsam passieren, damit der Beton nicht reißt. Dann wird mit einem Wagen mit Düsen eine ganz feine Wasserschicht auf den Beton gegeben. Die gefriert sofort. Je feiner die Schicht ist, umso stabiler ist das Eis später. Durch das Eis ist der graue Beton zu sehen. Die Eisfläche, über die du später flitzt, ist weiß. Wie kommt das? Nach der ersten Eisschicht wird das Wasser mit weißem Marmormehl gemischt. Mit diesem weißen Wasser werden wieder einige dünne Eisschichten gebildet, bis der graue Beton nicht mehr zu sehen ist. Als nächstes werden die Markierungen aufs Eis angebracht, die für Eishockey, Eisstock-Schießen oder Curling benötigt werden. Das passiert mit einer Art Krepppapier in verschiedenen Farben. Es wird aufs Eis gelegt und mit etwas Wasser befeuchtet. Das friert sofort – und die Markierungen kleben fest. Für die großen Kreise im Torraum oder in der Mitte des Spielfelds nutzen die Eismacher einen speziellen Zirkel, der das Papier in verschiedenen Größen auf das Eis zieht. Es werden so lange weitere Wasserschichten aufs Eis aufgetragen, bis dieses vier bis sechs Zentimeter dick ist.

Das Eis glätten

Eine Eismaschine im Einsatz. Foto: Arton Krasniqi

Im Lentpark gibt es zwei Eismaschinen. Sie sind feuerrot und heißen Puck und Kufe. Puck ist für die Eishockeyfläche zuständig, Kufe für die Hochbahn. Bis zu 15 Mal am Tag kommt jede von ihnen zum Einsatz. Das kommt  darauf an, wie viele Besucher und Vereine an dem Tag die Eisflächen nutzen: Je mehr Leute, desto häufiger müssen Puck und Kufe das Eis wieder glatt machen. Denn mit ihren Kufen kratzen die Gäste das Eis ab. Bevor Kai Festerling mit der Eismaschine losfährt, bittet er die Besucher über einen Lautsprecher die Fläche zu verlassen. Dann fährt Puck langsam aufs Eis. Seine Reifen sind mit Spikes ausgestattet – trotzdem ist das Fahren eine rutschige Angelegenheit. Die Eismaschine funktioniert wie ein großer Hobel: Erst schneidet sie eine ganz dünne Schicht ab, die als Schnee in einen Tank befördert wird. Am hinteren Ende von Puck wird ein ganz dünner Film warmes Wasser aufs Eis gegeben, das von einem großen Lappen verteilt wird. Dieses Wasser gefriert sofort und verschließt Rillen und Unebenheiten in der Eisschicht. Puck hinterlässt eine spiegelglatte Fläche. Ungefähr 15 Minuten dauert es, bis Kai Festerling und Puck fertig sind und das Eis fest geworden ist. Mit Puck oder Kufe über das Eis zu fahren, macht Kai Festerling übrigens am meisten Spaß an seinem Job. Häufig wird er dabei von Kindern beobachtet, die am Rand stehen und am liebsten mal mitfahren würden. „Wenn ich dann fertig bin und die Fläche wieder glatt ist, gibt es für sie kein Halten mehr“, sagt der Eismeister. „Jeder möchte der Erste auf der spiegelglatten Fläche sein.“

Von Kathy Stolzenbach

 

Eislauf-Möglichkeiten in der Region:

Lentpark
Lentstraße 30, 50668 Köln, 0221/ 27 91 80 10
www.koelnbaeder.de

Heinzels Wintermärchen
Vom 26.November bis 6. Januar, auf dem Heumarkt in Köln, 0221/ 955 645 469
www.heinzels-wintermaerchen.de

Eissportarena Bergisch Gladbach
Saalerstraße 100, 51429 Bergisch Gladbach, 02204/ 64748
www.eissportarena.gl

Icedome Troisdorf
Uckendorfer Straße 135, 53844 Troisdorf, 02241/ 40 02 66
www.eissporthalle-troisdorf.de

Slice Cologne
Bergisch Gladbacher Straße 1007a, 51069 Köln. 0221/ 471 892 51
www.slide-cologne.de

Playa in Cologne
Junkersdorfer Straße 1, 50933 Köln, 0221/ 716 16 220
www.playa.de

Auf der Duda-Facebook-Seite können deine Eltern jetzt 2×2 Karten für die EisParty, 2x Tageseintritt Lentpark sowie 2x Schlittschuh zum Ausleihen gewinnen:
www.facebook.com/duda