Weiterführende Schule: Schüler geben Tipps

Neue Fächer, neue Lehrer – das ist spannend! (Foto: dpa)
Neue Fächer, neue Lehrer – das ist spannend! (Foto: dpa)

In wenigen Tagen sind die Ferien vorbei. Die  Schule geht wieder los. Für einige von euch beginnt ein ganz besonderes Schuljahr: Das erste an einer weiterführenden Schule. Wir hatten euch vor den Ferien  gebeten, Kindern Tipps zu geben und von euren Erfahrungen zu berichten.

LeoniLeoni, 11 Jahre:

Ich habe mich sehr gefreut, auf die neue Schule zu gehen. Aber am Anfang war ich unsicher. Ich habe mich manchmal verlaufen. Geh deshalb am besten mit anderen zusammen zum nächsten Klassenraum. Und frag einen Lehrer, wenn du nicht weiter- weißt – die beißen nicht! Ein anderes Hindernis war für mich die Mensa. Weil ich sehr klein und eher schüchtern war, hatte ich Schwierigkeiten, mir mein Mittagessen zu holen. Da war immer so ein Gedrängel. Nach ein paar Wochen hatte ich keinen Bock mehr auf die Mensa und habe mir von zu Hause etwas mitgenommen. In der 6. Klasse bin ich dann wieder hingegangen und fand es nicht mehr so unangenehm.

Ich habe nie versucht, überall perfekt zu sein. Stattdessen habe ich versucht abzuschätzen, in welchen Fächern ich eine realistische Chance habe, noch mit Spaß und ohne mich verrückt zu machen gute Noten zu bekommen. Manchmal habe ich in Fächern, in denen ich mich gut vorbereitet fühlte, eine schlechtere Note als erwartet geschrieben. Dafür war ich in anderen Fächern besser als gedacht. Seid nicht traurig, wenn eure Noten mal nicht so gut sind. Noten machen euch nicht aus und zeigen nur manchmal, dass ihr in der Prüfung nicht das zeigen konntet, was ihr eigentlich könnt. Im ersten Halbjahr der fünften Klasse wird viel Stoff aus der vierten wiederholt. Trotzdem solltet ihr gut aufpassen und müsst vielleicht auch mal zu Hause lernen, damit ihr es im nächsten Schuljahr nicht schwerer habt.

Noch ein paar Tipps, was viele Lehrer nicht mögen: quatschen und lachen im Unterricht – versucht bei witzigen Sachen keinen Lachanfall zu kriegen –, mit dem Stuhl kippeln, vergessene Hausaufgaben oder Klassenarbeitshefte, wenn sie euch etwas fragen und ihr nicht zugehört habt. Auch Kaugummi kauen empfehle ich nicht.

KevinKevin, 11 Jahre:

Das Gymnasium ist viel spannender als die Grundschule, da war mir manchmal langweilig. Ganz viele aus meiner alten Klasse sind auch an meiner neuen Schule, und mit meinem besten Freund bin ich in derselben Klasse. Deshalb hatte ich auch keine Angst, die Schule zu wechseln. Nur wegen der neuen Fächer hab ich vorher überlegt, und die gefallen mir auch nicht alle. Englisch mag ich zum Beispiel nicht besonders, und dass wir jetzt oft Doppelstunden haben. Cool war auch, dass wir als Fünftklässler in die Schulkantine durften – letztes Jahr hab ich oft Spaghetti Bolognese gegessen, lecker!

JohannaJohanna, 13 Jahre:

Obwohl mein Wechsel auf die neue Schule schon etwas länger her ist, weiß ich noch ganz genau, wie ängstlich ich vorher war. Ich hatte große Sorge, dass ich keine Freunde finde oder mich in der Schule verlaufe. Außerdem hatte ich Angst, in den falschen Bus zu steigen. Doch als ich dann auf der neuen Schule war, war alles ganz anders. Schon nach wenigen Tagen verstand ich mich mit vielen aus der neuen Klasse, ich kannte das Schulgebäude, und direkt am ersten Tag fuhr ich mit Kindern aus meinem Dorf im Bus. Sie haben mir gezeigt, welchen ich nehmen muss. Frag doch ältere Kinder, die auch auf deine Schule gehen, ob ihr zusammen  zur Bus- oder Bahnhaltestelle gehen wollt.
Wenn du niemanden kennst, würde ich in der Schule schauen, ob jemand aus deiner neuen Klasse am ersten Tag genau so allein ist wie du. Du könntest denjenigen ansprechen und fragen: ,,Kennst du auch noch keinen?“
Ich habe auf der neuen Schule viel mehr Hausaufgaben aufbekommen. Aber meistens hat man mehrere Tage Zeit dafür, weil man nicht zwei Tage hintereinander dasselbe Fach hat. Mein Tipp ist trotzdem, an einem Tag so viele Hausaufgaben zu machen, wie du kannst. Sonst musst du später ganz viel machen.
Ich hatte  zwei Patinnen, die mir das Schulgelände gezeigt haben, dadurch konnte ich mich sehr schnell zurechtfinden. Nach drei Jahren auf der weiterführenden Schule habe ich mich an alles gewöhnt, und alles ist  Alltag geworden – aber nicht langweilig.

Aufgezeichnet von Kathy Stolzenbach

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