Unsere Muskeln brauchen viel Bewegung

Raumfahrer Andreas Mogensen
Im Weltall werden die Muskeln wegen der Schwerelosigkeit kaum gebraucht. (Foto: dpa)

So ein Gipsarm ist echt lästig! Er stört beim Anziehen. Im Sommer wird einem damit total warm. Das alles wegen einer blöden Verletzung! Ein weiterer Nachteil fällt einem erst nach längerer Zeit auf. Wenn der Gips ab ist, ist der Arm nicht mehr so kräftig wie vor der Verletzung.

Das hat mit unseren Muskeln zu tun. Wir Menschen haben Hunderte davon in unserem Körper. Sie bestehen unter anderem aus winzigen Fasern. Mit deren Hilfe bewegen wir unsere Arme und Beine, schließen unsere Augen oder drehen den Kopf. Selbst beim Sitzen haben unsere Muskeln zu tun.

Manche von ihnen benutzen wir ständig, manche nur selten. Ihre Befehle bekommen die Muskeln aus dem Gehirn. Hält man einen Muskel für längere Zeit still, wird er immer schwächer.

„Der Muskel hat das Gefühl, er wird nicht mehr gebraucht“, erklärt ein Experte. Die winzigen Fasern werden nicht mehr erneuert und bilden sich langsam zurück. Irgendwann könnte man das betroffene Körperteil kaum noch bewegen.

Muskeln werden durch Training kräftiger

Zum Glück bleibt das nicht immer so. Wenn man seine Muskeln wieder benutzt, werden sie nach und nach kräftiger. Hat man den Muskel noch nicht so viel trainiert, bemerkt man die Erfolge besonders schnell.

Einige Forscher aus der Stadt Köln starteten zu diesem Thema ein Experiment. Dabei sollen sich mehrere Männer wochenlang ins Bett legen. Am Anfang ist es vielleicht noch gemütlich. Aber wochenlang im Bett zu liegen, klingt eher langweilig. Bei dem Experiment herrschen strenge Regeln. Eine Schulter muss ständig die Matratze berühren. Besuch ist verboten!

Bedingungen wie im Weltall

Die Wissenschaftler wollen bei ihrem Experiment die Bedingungen im Weltall nachstellen. Die Raumfahrer dort oben gleiten zwar durch ihre Station. Ihre Muskeln brauchen sie dafür aber nicht. Das liegt an der Schwerelosigkeit. Damit sie trotzdem fit bleiben, müssen die Raumfahrer täglich trainieren.

So ähnlich soll es auch den Teilnehmern des Experiments gehen. Während sie im Bett liegen, benutzen die Männer ihre Muskeln fast gar nicht. Zwischendurch trainiert ein Teil von ihnen mit einem besonderen Gerät. Die Forscher machen dabei viele Tests und beobachten, wie sich die Körper der Männer verändern.

Von dpa