Taschengeld: Wer bekommt wie viel?

Taschengeld: Wer bekommt wie viel?
Pro Woche oder pro Monat? Auf's Konto oder bar auf die Hand? Je nach Familie ist das Taschengeld ganz unterschiedlich geregelt. (Foto: dpa)

Bekommst du deins pro Woche oder pro Monat? Auf ein Konto oder in bar? Wie viel ist es? Und: Wofür gibt du es eigentlich aus? Klar, die Rede ist von Taschengeld. Vor kurzem haben Wissenschaftler Kinder zu diesem Thema befragt. Wir stellen dir die Ergebnisse vor – und haben unsere Kinderreporter mal gefragt, wie es bei ihnen so mit dem Taschengeld aussieht.

Wie viel bekommen Kinder?

Zunächst einmal: Freu dich, wenn du Taschengeld bekommst. Denn das ist nicht bei allen Kindern so. Manche Eltern können es sich leider nicht leisten, ihren Kindern jeden Monat Geld zu geben. Aber wenn es welches gibt – wer bekommt dann wohl mehr: Jungen oder Mädchen? „Ich glaube, dass Mädchen mehr Geld bekommen“, sagt Kinderreporter Fritz. „Meine Schwester gibt auch viel mehr für Schminke und ihr Handy aus.“

Tatsächlich ist es aber so, dass Jungen mehr Taschengeld als Mädchen bekommen. Mädchen zwischen sechs und 13 Jahren haben im Durchschnitt 41 Euro zur Verfügung, Jungen hingegen fast 44 Euro. In dieser Rechnung ist nicht nur Taschengeld enthalten, sondern auch Geldgeschenke zu Weihnachten oder zum Geburtstag. All das steht in der „Kinder-Medien-Studie“. Dafür haben Forscher rund 2000 Kinder und Erwachsene befragt.

Warum Jungen drei Euro mehr als Mädchen bekommen? Keine Ahnung. Unfair ist es auf jeden Fall. Findet auch Kinderreporterin Medi: „Ich kenne keinen Grund dafür, dass Mädchen weniger Taschengeld bekommen sollten als Jungs.

Wofür geben Kinder es aus?

Was die Jungen und Mädchen mit dem Taschengeld anstellen, dürfen sie meistens selbst bestimmen. Drei Viertel der Sechs- bis Neunjährigen geben ihr Taschengeld selbstständig aus. Aber: Wofür? Am liebsten für Süßigkeiten, Kaugummis und Eis. 65 Prozent der Kinder geben dafür ihr Geld aus, zeigt eine andere Studie. Sehr viele Kinder stecken es auch in Zeitschriften, Magazine und Comics. Das kennt Kinderreporter Lennart: „Wenn ich mehrere Comics haben will, und meine Eltern Nein sagen, spare ich meistens mein Taschengeld darauf.“ Wofür unsere Kinderreporter ihr Geld sonst noch so ausgeben – und warum viele von ihnen es gerne ins Sparschwein stecken, erfährst du hier.

Medi (11): 12,50 Euro im Monat

Medi (11) (Foto: Martina Goyert)

Ich bekomme Taschengeld seit ich fünf Jahre alt bin. Mir gefällt, dass ich über das Geld alleine bestimmen darf. Zuerst bekam ich jeden Samstag 50 Cent. Von Jahr zu Jahr wurde es mehr. Seit neuestem geben mir meine Eltern 12,50 Euro im Monat. Das meiste kommt ins Sparschwein. Aber ich nehme immer etwas mit in die Schule, falls ich mit einer Freundin ein Eis essen gehe. Und zum Geburtstag meiner Geschwister oder Eltern kaufe ich davon kleine Geschenke.

Johann (11): 18 Euro im Monat

Johann (11) (Foto: Goyert)

Immer zu Beginn eines neuen Schuljahres wird mein Taschengeld erhöht. Ich bekomme jetzt 18 Euro im Monat. Ich denke, die Höhe des Taschengeldes hängt nicht davon ab, ob man Mädchen oder Junge ist, sondern vom Alter. Und vom Benehmen. Ich verjubele mein Geld manchmal (für Süßigkeiten, Comics oder Handyguthaben), aber manchmal kommt es auch in einen Sparumschlag. Denn die meisten Dinge kaufen mir meine Eltern.

Lennart (9):  3 Euro pro Woche

Lennart (9) (Foto: Goyert)

Ich bekomme Taschengeld seit ich in die Schule gehe. Gerade sind es drei Euro pro Woche. In der ersten Klasse habe ich mir davon oft Süßigkeiten gekauft. Jetzt mache ich das nicht mehr, weil ich mein Geld für sinnvolle Sachen ausgeben will. Ich kaufe mir manchmal Lego, CDs oder Comics. Manchmal sprechen wir in der Schule über Taschengeld. Ich glaube, es hängt vom Alter ab, wie viel man bekommt – nicht, ob man Junge oder Mädchen ist.

Marla (10): 2,50 pro Woche

Marla (10) (Foto: Goyert)

Seit meinem achten Geburtstag bekomme ich Taschengeld. Als ich in der Schule gute Noten hatte, haben meine Eltern das Geld erhöht. Ich bekomme 2,50 Euro pro Woche. Früher habe ich alles direkt ausgegeben – ich hatte Angst, dass meine vier kleinen Schwestern es klauen könnten. Heute weiß ich, dass das Quatsch ist, und ich spare mein Geld lieber. Ich kaufe mir davon Dinge, die meine Eltern mir nicht kaufen wollen, weil sie sie hässlich finden.

Helena (10): 16 Euro pro Monat

Helena (10) (Foto: Goyert)

Ich bekomme seit der ersten Klasse Taschengeld. Damals habe ich jeden Sonntag 2 Euro gekriegt, aber inzwischen bekomme ich monatlich 16 Euro. Ich spare darauf, dass ich mir Dinge direkt kaufen kann, die ich haben möchte. Einmal im Jahr zahlen wir mein Erspartes auf mein Konto ein. Meine Eltern kaufen mir Bücher und Kleidung. Süßes müsste ich selbst kaufen, aber das mache ich fast nie.

Fritz (10): 20 Euro auf’s Konto

Fritz (10) (Foto: Goyert)

Ich bekomme jeden Monat 20 Euro Taschengeld auf ein Konto überwiesen. Ich kann mir selbst Kontoauszüge holen und Geld abheben. Das Konto habe ich seit den Sommerferien. Vorher habe ich auch Taschengeld bekommen, aber das haben meine Eltern (und ich) manchmal vergessen. Ich spare mein Geld oft. Wenn ich es ausgebe, dann für Süßes oder für Dinge, die ich kaputt gemacht habe.

Von Angela Sommersberg (Text und Protokolle)