So wird ein Weihnachtsmarkt aufgebaut

So wird ein Weihnachtsmarkt aufgebaut
Helena darf mit ihrem Papa und seinen Kollegen den Weihnachtsmarkt aufbauen! (Foto: Privat)

Unsere Kinderreporterin Helena hat sich von ihrem Papa zeigen lassen, wie der Weihnachtsmarkt in der Altstadt aufgebaut wird.

Habt ihr euch schon mal überlegt, wie es wäre auf einen Weihnachtsmarkt zu gehen, der eigentlich noch gar nicht fertig ist? Genau das habe ich gemacht. Ich habe den Weihnachtsmarkt Heinzels Wintermärchen in der Altstadt am vierten Aufbautag besucht und einiges herausgefunden, was ich bisher noch nicht wusste.

Mit Papa auf der Arbeit

Jetzt fragt ihr euch bestimmt, wie ich auf die Idee gekommen bin, darüber etwas zu schreiben. Mein Papa ist sozusagen einer der Veranstalter des Weihnachtsmarktes, das heißt er organisiert viel und ist für alles verantwortlich. Spätestens in den Sommerferien geht es los: wenn man Papa beim Telefonieren zuhört, geht es meistens schon um Weihnachten,auch wenn draußen vielleicht gerade 30 Grad sind!

Der Aufbau des Weihnachtsmarktes beginnt dann aber erst so zehn oder zwölf Tage vorher. Ich habe meinen Papa mal einen Tag begleitet und will euch davon erzählen.

118 Lastwagen mit Holz

Noch müssen Hütten aufgebaut werden! (Foto: Privat)

Als Erstes treffen wir Tobias. Er kümmert sich um den Aufbau. Zuerst wird der Platz ausgemessen und eingezäunt. Dann kommen im 20-Minuten-Takt Lkws mit den zerlegten Holzhütten und dem ganzen Material auf den Platz gerollt und müssen ausgeladen werden. Insgesamt sind es 118 Lkws!

Und woher kommen die alle? Sie holen die Sachen aus einer großen Halle in Ehrenfeld, denn dort ist fast der gesamte Weihnachtsmarkt das Jahr über eingelagert. Die vielen Mitarbeiter verständigen sich über Walky-Talkys, man hört dann lustige Gespräche wie zum Beispiel: ,,Nein, du sollst erst den weißen ( Lkw) abladen! Der hat die Schneelandschaft dabei!”

Gabelstapler fahren

Helena darf Gabelstapler fahren – natürlich mit Helm! (Foto: Privat)

Wichtig ist, dass alle Mitarbeiter Helme aufhaben – wegen der Sicherheit. Ich muss auch einen Helm aufsetzen und dann darf ich mit Tobias Gabelstapler fahren und auch selber steuern. Später fahre ich mit ihm in einem Steiger ganz nach oben in den Baum der Herzen und hänge dort ein Herz auf. Es wackelt zwar etwas, macht aber Spass!

Wenn alle Buden und das historische Riesenrad und das Karussell aufgebaut sind, ist der Weihnachtsmarkt aber ja noch nicht fertig. Damit der Weihnachtsmarkt am Ende so schön aussieht, gibt es noch sehr viel mehr zu tun. Was fehlt noch? Die Dekoration, also die ganzen Lichter, die Tannenbäume und natürlich die Heinzel!

307 Heinzel, gut versteckt

Die fleißigen Heinzel können das nicht alles alleine machen, deshalb hilft ihnen Natascha dabei ein bisschen. Sie erzählt mir, dass es auf dem Weihnachtsmarkt insgesamt 160.000 Lichter gibt! Außerdem verstecken sich 307 Heinzel auf dem Markt, meistens oben auf den Dächern.

Helena wartet schon sehnsüchtig auf die Eisbahn. (Foto: Privat)

Am Ende gehen Papa und ich noch zu der Fläche auf dem Heumarkt, wo die Eisbahn aufgebaut wird. Die Eisbahn gibt es, seit ich fünf Jahre alt bin, und seitdem kann ich mir die Weihnachtszeit ohne Eislaufen gar nicht mehr vorstellen. Cool ist, dass ich meine Freundinnen immer zum Eislaufen einladen kann. Besonders mag ich an der Eisbahn, dass man dort so schön gleiten und sich drehen kann.

Aber wie kommt eigentlich das Eis auf die Eisbahn? Viele von euch denken bestimmt, man schüttet einfach Wasser auf einen Boden und wartet, bis es gefriert. Das habe ich früher auch gedacht. Aber was ist, wenn es draußen zu warm ist?

Eine Woche lang Eis machen

Ich treffe Thomas. Er baut die Eisbahn auf und erklärt mir, wie das wirklich gemacht wird. Erst baut man einen Boden aus Holz, weil die Straße sonst zu schräg wäre und die Eisläufer bergauf laufen müssten. Danach legt man eine Folie auf das Holz. Dann legt man 17 Kilometer Kühlschläuche aus. Durch sie läuft eine Kühlflüssigkeit, die minus zehn Grad kalt ist.

Damit es überhaupt Eis gibt, muss man aber noch etwas tun: Es wird Wasser auf die Schläuche gesprüht. Es bildet sich eine dünne Eisschicht, dann kann man wieder neues Wasser aufsprühen, das sich wieder in Eis verwandelt. Das wiederholt man, bis das Eis sieben Zentimeter dick ist. Das kann eine ganze Woche dauern, wenn es warm ist und regnet.

Am Wochenende vor dem ersten Advent muss alles fertig sein, denn spätestens dann wollen die Händler noch ihre Waren in die Hütten einräumen. Und dann ist der Weihnachtsmarkt endlich fertig und sieht wieder so wunderschön aus. Und ich kann endlich wieder auf die Eisbahn!

Von unsere Kinderreporterin Helena

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