Probe für den Ernstfall

Probe für den Ernstfall
Foto: Rolf Vennenbernd/dpa

Sie sind so laut, dass du dir am liebsten die Ohren zuhalten möchtest. Und selbst wenn du drinnen alle Fenster geschlossen hast, sind sie noch zu hören: Sirenen. Egal wo du unterwegs bist, heute wirst du dem schrillen Geräusch wahrscheinlich nicht entgehen können. Denn es ist bundesweiter Warntag. Wir erklären dir, was das bedeutet. 

Wozu gibt es Sirenen?

Wenn es Unwetter, Hochwasser, einen Großbrand oder zum Beispiel eine Bombenentschärfung gibt, soll niemandem etwas passieren. Und alle Bürgerinnen und Bürger sollen wissen, wie sie sich in diesen Fällen am besten verhalten sollen. Deshalb gab es in den vergangenen Jahren schon Warntage in NRW. Heißt: An einem bestimmten Tag zu einer bestimmten Uhrzeit wurden Sirenen und andere Warnmittel getestet – als Übung für den Ernstfall sozusagen. Heute findet dieser Test zum ersten Mal bundesweit statt. Um 11 Uhr vormittags werden also in ganz Deutschland sämtliche Warnmittel angeschaltet – in jedem Dorf, in jeder Stadt. 

Warum für diese Warnungen ausgerechnet Sirenen verwendet werden? Vielleicht kannst du es dir denken: Denn im Zweifel reißt dich ihr schriller Ton sogar aus dem Schlaf. Nachts, wenn Handy, Radio und Fernseher ausgeschaltet sind, würde schließlich sonst niemand von einer Gefahr mitbekommen. 

Eine Sirene. Foto: Rolf Vennenbernd/dpa

Seit wann gibt es das System?

So war es auch früher: Bis zum Beginn der 1990er Jahre gab es ein flächendeckendes Sirennetz des Bundes, das die Bevölkerung ursprünglich vor Luftangriffen warnen sollte. Damals gab es diese Probealarme auch noch viel häufiger und nicht nur einmal im Jahr. Nach dem Ende des sogenannten Kalten Krieges wurden aber viele Systeme wieder abgebaut. Wenn die Sirenen läuten, gibt es verschiedene Töne, auf die du achten kannst: Wenn der Ton seine Minute lang ab- und wieder anschwillt, bedeutet das: Warnung. Hörst du eine Minute einen durchgezogenen Ton, steht das wiederum für Entwarnung. 

Was ist der Warntag? 

Weil das Land NRW festgestellt hat, dass durch die Warntage die Menschen viel besser über alle Warnsysteme informiert sind, findet der Warntag dieses Mal in ganz Deutschland statt. Nicht nur Sirenen läuten dann. Zum Beispiel wird auch eine Probewarnmeldung über die Warn-App „Nina“ – das steht für „Notfall-Informations- und Nachrichten-App des Bundes“ versendet. Außerdem fahren Warnfahrzeuge umher, die über Lautsprecher Durchsagen machen. Ganz schön viel los also! Aber im Zweifel fällt dann direkt auf, wo vielleicht etwas mit der Technik noch nicht so ganz stimmt.

Wie soll ich mich verhalten? 

Angenommen, die Sirenen würden heute nicht wegen eines Tests läuten, sondern wegen eines Ernstfalls – dann ist vor allem wichtig: Ruhe bewahren. Am besten, du hältst dich dann mit deinen Eltern über Radio und Fernsehen auf dem Laufenden, was los ist und welche Hinweise zum Beispiel eure Stadt für alle Bewohner gibt. Außerdem solltest du die Notrufnummern 110 für die Polizei und 112 für Rettungswagen und Feuerwehr gut im Kopf haben. Aber: Natürlich nur anrufen, wenn es wirklich einen Notfall gibt! Sonst blockierst du womöglich die Leitung für jemanden, der wirklich dringend Hilfe braucht. 

Hier kannst du dir die verschiedenen Töne anhören:

Entwarnung

 

 

 

Warnung

 

 

 

… und hier gibt’s noch mehr Infos zum Thema: www.bit.ly/Ton-Sirene

Von Elisa Sobkowiak