Kleine Räder, Riesensprünge – BMX

Kleine Räder, Riesensprünge – BMX

Kennst du das auch? Deine Eltern finden, du bist inzwischen zu groß geworden für dein absolutes Lieblingsfahrrad in einer coolen Farbe. Ein neues soll her, damit du die Beine auch richtig strecken und den Lenker trotzdem gut erreichen kannst. Das ist auch richtig so, denn sonst wäre das Trampeln für dich viel anstrengender.

Aber: Es gibt auch Fahrräder, die sind absichtlich „zu klein“. Der Rahmen eines BMX hat nur 20 Zoll – also 50,8 Zentimeter, selbst für Erwachsene. Ein BMX hat zwar normale Pedale wie jedes andere Fahrrad. Aber man fährt im Stehen. Und weil das BMX so klein ist, bist du viel beweglicher damit und kannst Tricks machen. Der Lenker lässt sich nämlich auch weiter nach links und rechts drehen, als du es von deinem normalen Fahrrad gewohnt bist. Wir haben mit Frieda gesprochen, die ein großer BMX-Fan ist. Und vielleicht fährt sie auch eines Tages so gut auf diesem kleinen Fahrrad, wie es die Profis tun, die am kommenden Wochenende nach Köln kommen.

Die BMX-Weltmeisterschaft

300 Profis und Amateure, 35 Jahre, drei Disziplinen: Vom 21. bis zum 23. Juni fand die offizielle BMX-Meisterschaft „Snipes BMX Cologne“ in Köln statt. Die weltweit besten BMXer und rund 300 weitere männliche und weibliche Profis und Amateure aus aller Welt zeigten dort ihr Können. Die Veranstaltung fand auf dem Gelände des Kölner Jugendparks statt. Unter der Zoobrücke wurden dafür riesige Erdhügel aufgeschüttet, die dann als Rampen für die Sportler dienten. Denn BMX zu fahren heißt vor allem, viele Tricks und Stunts hoch oben in der Luft zu machen.

Hast du schon eine Idee, welcher der Profis in den Disziplinen Dirt oder Flatland am besten sein Rad beherrschen kann? Dirt bedeutet, dass die BMXer mit ihrem Fahrrad über künstlich aufgeschüttete Hügel springen, oft über mehrere hintereinander. Manchmal sind auch Holzrampen dabei. Flatland ist eine eher seltene Disziplin: Hier geht es weniger darum, besonders schnell zu fahren. Die Fahrer brauchen einen guten Gleichgewichtssinn. Sie machen alle ihre Tricks am Boden und brauchen dafür nichts außer ihr BMX und eine gut asphaltierte Fläche.

 

Frieda und ihr BMX

Alles fing bei einem BMX-Fest in Köln im vergangenen Jahr an. Da hat Frieda sich ein bisschen verliebt: „Ich habe die anderen Sportler fahren sehen, wie sie schöne Tricks machen und die Rampen rauf und runter fahren“, sagt Frieda. Sie ist gerade einmal fünf Jahre alt – und auf ihrem BMX buchstäblich nicht mehr zu bremsen. Sogar zwei Fahrräder hat sie. Bei ihrem professionellen BMX ist aber nach einem Sturz vor zwei Wochen die Bremse etwas verzogen und muss erst repariert werden.

Apropos: Ob Frieda gar keine Angst hat, sich auf dem Rad zu verletzen? „Ja, schon“, sagt die Fünfjährige. Aber ähnlich wie beim Fahrrad- oder Skateboardfahren ist sie natürlich auch mit einem Helm und Schonern geschützt, wenn sie einmal hinfallen sollte. Die Tricks, die beim Zuschauen oft gefährlich aussehen, können sie also nicht davon abhalten, um zu werden wie ihre Vorbilder. „Eigentlich finde ich alle toll, die gut BMX fahren können. Besonders aber Felix Prangenberg.“ Der 20-Jährige zählt zu den besten BMXern auf der Welt und hat sogar schon im Alter von zwei Jahren auf einem BMX gesessen. Und er fährt ab und zu in dem BMX-Park „Salatschüssel“ in Ehrenfeld, genau wie Frieda.

Der größte Unterschied zwischen Fahrrad und BMX ist für Frieda ganz klar. „Ein BMX geht nicht so schnell kaputt“, sagt sie und lacht. Und: Vielleicht kann nicht unbedingt jeder BMX fahren. Man muss schon ein bisschen mutig sein.

Von Elisa Sobkowiak