Surfende Möwen auf dem Rhein

Surfende Möwen auf dem Rhein
Straßenschilder unter Wasser: Manche Straßen in Köln sind überflutet. (Foto: dpa)

In Köln ist zurzeit Hochwasser. Viele Wiesen, Tennisplätze und Straßen sind überflutet. Sogar die Schiffe können nicht mehr fahren. Unser Kinderreporter Johann (13) berichtet euch, wie es gerade bei ihm im Stadtteil Poll aussieht.

Folgen des Hochwassers

Johann (13) (Foto: Goyert)

Wenn der Rhein viel mehr Wasser als normalerweise führt, erhöht das die Fließgeschwindigkeit deutlich. Dadurch können auch große, schwere Holzstücke oder Stämme mitgerissen werden, die dann am Ufer angeschwemmt werden. Außerdem locken die überschwemmten Wiesen und Sportplätze viele Wasservögel an, die sich hier sehr wohl fühlen. Ich habe schon viele Gänse, Kormorane, Fischreiher, Enten und Möwen gesehen. Manche von ihnen setzen sich sogar auf schwimmende Baumstämme, um über den Rhein zu surfen.

Das Wasser ist so hoch gestiegen, dass Schiffe hier nicht mehr fahren dürfen. (Foto: dpa)

Die Schifffahrt wurde am Sonntag eingestellt, da die Schiffe nicht mehr unter den Brücken durchfahren können. So hat das Hochwasser auch etwas sehr Schönes: Ohne die Schiffe ist es viel leiser am Rhein. Mittlerweile wurden auch die ersten Camping-Plätze geräumt. Viele Leute haben ihre Wohnwagen sicherheitshalber wegschleppen lassen, damit diese nicht vom Wasser erwischt werden. Auch Tennis und Basketball kann hier keiner mehr spielen, da die Plätze allesamt unter Wasser stehen.

Betroffene Bewohner

Menschen betrachten das Hochwasser in Köln. (Foto: dpa)

Ich habe mit einer netten Familie gesprochen, die seit acht Jahren in Poll wohnt. Beim Hochwasser im Jahr 2011 ist ihr Garten vollgelaufen. Da ihr Haus nah am Rhein steht, ist das Untergeschoss nur mit Fliesen als Boden ausgestattet, weil die ja nass werden können. Das ist eine Schutzmaßnahme, falls das Haus überschwemmt wird.

Doch Angst hat die Familie nicht, weil sie sich ja vorbereiten kann. „Wir waren am Samstag extra noch Wathosen kaufen“, sagt ein Kind der Familie, „weil ich die dann brauche, um zur Schule zu kommen“. Wer das Grundstück verlassen will, muss durchs Wasser waten. Das Haus ist nämlich seit dem Wochenende vom Wasser umschlossen. Die Garage hat die Familie am Wochenende sicherheitshalber auch freigeräumt, damit durch das Wasser nichts kaputt geht.

Meine Familie und ich

Zum Glück sind wir nicht betroffen, da wir an einem sehr hohen Punkt in Poll wohnen, wo uns das Hochwasser nicht erreichen kann. Meine Eltern haben mir erzählt, dass hier auf den Grundstücken, die höher gelegen sind, früher das Vieh zusammengetrieben wurde, um es vor dem Hochwasser zu schützen.

Von Kinderreporter Johann