Eine Lesung nur für euch

Eine Lesung nur für euch
Foto: Martin Schutt/dpa-Zentralbild/dpa

Stell dir mal eine richtig gemütliche Situation vor. Dazu gehört ein Sofa, eine Kuscheldecke, eine Tasse Kakao, Mama und Papa – und natürlich: ein Buch! Besonders schön ist es, wenn die Eltern daraus vorlesen. Das finden auch unsere Kinderreporter. Hier erinnern sie sich an die Zeit, als sie noch nicht lesen konnten.

Christina Bacher. Foto: Sandy Craus

Auch Forscher sagen, dass Vorlesen sehr wichtig ist. Denn dadurch lernen Kinder neue Wörter. Um darauf aufmerksam zu machen, gibt es jedes Jahr den bundesweiten Vorlesetag. Dann lesen Schriftsteller in Kitas, Schulen, Büchereien und bei uns im Neven DuMont Haus. Aber natürlich ist in diesem Jahr alles anders. Weil wir den Duda Vorlesetag nicht ausfallen lassen wollten, haben wir ihn einfach ins Internet verlegt! Ab morgen um 9 Uhr kannst du dir umsonst eine Lesung von Christina Bacher anschauen. Im Video liest die Kölner Autorin aus ihrem Kinder-Krimi „Hai-Alarm“. Darin geht es um einen Raubüberfall und vier mutige Detektive.

Also: Gönn’ Mama und Papa eine Lese-Pause und klick dich rein. Und wenn du Christina Bacher aufmerksam zuhörst, kannst du ihre Quiz-Fragen am Ende bestimmt beantworten. Und tolle Preise gewinnen.

www.duda.news/vorlesetag

Kinderreporter Ruby.
Foto: Martina Goyert

Ruby (10):

Seit ich ein Baby war, haben meine Eltern und ich uns Bücher angesehen und später gemeinsam gelesen. Ich konnte ohne Gutenachtgeschichte nicht einschlafen.

Heute lese ich immer noch gerne. „Harry Potter“ oder die „Tintenblut“-Reihe von Cornelia Funke zum Beispiel. Oder Sachbücher zur Geschichte des Zweiten Weltkriegs. Bei einem Vorlesewettbewerb in der dritten Klasse habe ich den ersten Platz gewonnen. Dabei musste ich eine selbst ausgewählte Geschichte vorlesen und einen unbekannten Text. Von dem Gewinn – einem Buchgutschein – habe ich mir einen Harry-Potter-Band gegönnt.

Kinderreporter Mila.
Foto: Martina Goyert

Mila (12):

Ich lese für mein Leben gerne und bin ein richtiger Bücherwurm. Vielleicht liegt das auch daran, dass meine Eltern mir schon als ganz kleines Kind vorgelesen haben. Jeden Abend vor dem Schlafengehen – das war über viele Jahre ein festes Ritual. Und auch meine Oma Rotraud, die bei uns im Haus wohnt, war eine eifrige Vorleserin: Jeden Tag nach dem Kindergarten bin ich zu ihr gegangen und dann hat sie mir vorgelesen.

Ich erinnere mich genau an meine beiden Lieblingsbücher: „Für Hund und Katz ist auch noch Platz“ von Axel Scheffler und „Henriette Bimmelbahn“ von James Krüss. Die konnte ich mir jeden Tag anhören – auch mehrmals. Und obwohl ich sehr klein war, erinnere ich mich noch heute an jedes Wort.

Auch als ich in die Schule kam und selber lesen gelernt habe, wurde mir noch viel vorgelesen. Das war immer richtig gemütlich, sich nebeneinander aufs Sofa oder ins Bett zu kuscheln. Dann haben wir natürlich eher richtige Romane gelesen wie „Liliane Susewind“, „Die Schule der magischen Tiere“ oder Klassiker wie „Ronja Räubertochter“.

Mittlerweile haben sich die Rollen vertauscht: Jetzt lese ich meiner Oma manchmal etwas vor, denn sie kann nicht mehr so gut gucken.

Kinderreporterin Moritz. Foto: Martina Goyert

Moritz (13):

Meine Mama hat meiner Schwester und mir abends vor dem Einschlafen immer vorgelesen. Bis wir eingeschult worden sind, haben wir kein Fernsehen geschaut, also blieb abends viel Zeit für gemeinsames Lesen. Für uns war das immer ein besonderer Moment des Tages, weil wir dann zu dritt im Bett nicht nur gelesen, sondern auch gekuschelt haben. Wenn Mama mal keine Zeit hatte, ist Papa eingesprungen.

Richtig häufig haben wir „Bobo Siebenschläfer“ von Markus Osterwalder gelesen. Wir haben die Geschichten so häufig gelesen, dass wir sie nachher auswendig konnten.

Mittlerweile lese ich meistens alleine. Ich mag es aber immer noch sehr gerne, wenn ich vorlese oder vorgelesen bekomme. Ich finde es nämlich schöner, wenn man sich über die Geschichte austauschen kann. Deshalb lesen meine Mutter und ich auch heute noch manchmal ein Buch zusammen. Jeder liest dem anderen abwechselnd vor.

Unsere Grundschule hat jedes Jahr am bundesweiten Vorlesetag mitgemacht. In einem Jahr war sogar Fug von „Wissen macht Ah!“ da. Er hat sehr lebendig gelesen und betont. Und am Ende standen alle um ihn herum, weil sie ein Autogramm wollten.

Kinderreporterin Milla. Foto: Martina Goyert

Milla (11):

„Der Grüffelo“, „Die wilden Strolche“ und „Gute Nacht, Gorilla“ – diese drei Bücher haben mir meine Eltern früher ständig vorgelesen. Aber an erster Stelle stand immer „Die Schnecke und der Buckelwal“. Ich fand es einfach super, weil es in Reimform geschrieben ist und weil in der Geschichte die kleine Schnecke den großen Wal rettet, als der sich verirrt und strandet.

Heute lese ich lieber für mich, aber ab und zu kuschele ich mich zu meinem kleinen Bruder, wenn mein Papa vorliest.

Vorgelesen bekommen habe ich aber nicht nur von Mama und Papa. Ich war schon zweimal auf der lit.Cologne, zum Beispiel auf dem Literaturschiff, als Anke Engelke aus „Der kleine Nick“ vorgelesen hat. Sie hat es sehr schön und lustig gemacht. Es hat echt Spaß gemacht, ihr zuzuhören. Wegen Corona ist die lit.Cologne dieses Jahr ja leider ausgefallen. Ich hoffe aber, dass ich nächstes Jahr wieder dort hingehen darf.

Kinderreporter Florian. Foto: Martina Goyert

Flo (11):

Meine Eltern haben mir schon vorgelesen, als ich klein war. Und sie machen das immer noch: Natürlich ist auch Selber-Lesen schön – aber wenn mein Vater oder meine Mutter mir etwas vor dem Schlafengehen vorlesen, ist das immer total gemütlich. Zurzeit ist „Emil und die Detektive“ von Erich Kästner dran…

Früher mussten meine Eltern mir ganz häufig die Bände mit Egon Krumpfling (von Annette Roeder) vorlesen: Egon Krumpfling ist ein grünes Wesen, das im Keller von Familie Artig lebt. Egon ist mit dem Sohn der Artigs befreundet, obwohl er das nicht darf. Denn eigentlich sind Krumpflinge bösartig. Egon aber ist total nett – und dafür wird er von seiner Familie gemobbt.

Ich selbst lese gerne so was wie „Gregs Tagebuch“. Oder Science-Fiction: Abenteuer in der Zukunft finde ich voll cool.

Von Angela Sommersberg