Ein Büro für Kinder und Jugendliche

Ein Büro für Kinder und Jugendliche
Foto: Csaba Peter Rakoczy

Erwachsene haben beschlossen, dass du zu bestimmten Uhrzeiten in die Schule gehen musst. Und wieder Erwachsene haben beschlossen, dass du als Kind mit dem Fahrrad auf dem Gehweg fahren darfst, wenn du zehn Jahre oder jünger bist.

Kinder- und Jugendbüro, Alter Markt, Amt für Kinder, Jugend und Familie der Stadt Köln. Foto: Csaba Peter Rakoczy

Aber Moment mal: Wieso entscheiden das eigentlich Erwachsene? Die dürfen schließlich schon wählen gehen und Auto fahren! Aber du hast als Kind auch eine Stimme. Dafür sorgt die UN-Kinderrechtskonvention. Duda erklärt dir, was das genau ist und wie dafür gesorgt wird, dass sie eingehalten wird. Zum Beispiel durch das Kinder- und Jugendbüro in Köln. Wir waren vor Ort.

Der Jugend eine Stimme geben

Seit April gibt es das Jugendbüro am Alter Markt in Köln – ganz in der Nähe, wo auch das große Rathaus steht, wo sich die erwachsenen Politiker treffen. Auch im Jugendbüro soll über politische Themen diskutiert werden. Nur, dass dort eben – der Name sagt es schon – Kinder und Jugendliche zusammen kommen. Warum das Ganze? Köln wurde als kinder- und jugendfreundliche Kommune ausgezeichnet! Das Jugendbüro ist Teil des Projekts, Kinder und Jugendliche besser in Entscheidungen miteinzubeziehen und ihnen eine Stimme zu geben. Auch dir!

Christina Bergmann, Nina Grüter, Willi Becker (v.l.n.r.). Foto: Csaba Peter Rakoczy

Selbst aktiv werden

„Es ist nicht so, dass Politiker die Meinung von Kindern und Jugendlichen einfach übergehen können – es ist sogar geschriebenes Gesetz, dass sie ihre Meinung miteinbeziehen müssen!“, sagt Willi Becker. Zusammen mit seinen Kolleginnen Nina Grüter und Christina Bergmann empfängt er dich gerne im Jugendbüro. Zum Beispiel, wenn du eine Anregung hast, was sich in der Stadt für die Jugend verbessern soll. Dann ist das Jugendbüro die Verbindungsstelle zwischen dir und Politik und Verwaltung. Oder wenn du eine Aktion planen möchtest, um auf die Rechte von Kindern aufmerksam zu machen. Und natürlich auch, wenn du dich nicht gut fühlst, weil es jemanden gibt, der deine Rechte nicht beachtet.

Infomaterialien. Foto: Csaba Peter Rakoczy

Die Macht teilen

Das Ziel des Jugendbüros? „Dass Kinder und Jugendliche irgendwann bei allen Entscheidungen, die sie betreffen, miteinbezogen werden, ihre Stimme gehört wird und die Erwachsenen bereit sind, einen Teil ihrer Macht abzugeben!“, sagen Nina und Christina. Übrigens: in Artikel 42 der Kinderrechtskonvention steht, dass der Staat dafür sorgen muss, dass alle Kinder und Erwachsenen die Kinderrechte kennen. Das Jugendbüro in Köln ist schon mal ein guter Anfang, oder?!

Info
Das Jugendbüro Köln hat dienstags und donnerstags von 15 bis 18 Uhr für dich geöffnet. Die Türen sind aber auch an den anderen Tagen nie verschlossen! Du kannst dich auch per Telefon oder Mail an das Jugendbüro wenden – auch, wenn du Lust hast, selbst mitzumachen.

Tel.: 0221-221-31460
Mail: jugendbuero@stadt-koeln.de oder jugendbuero@koelner-jugendring.de

Was sagen Kinder selbst?

Kinderrat des Linoclubs Chorweiler. Foto: Soziales Zentrum Lino-Club e.V.

Im Kinderrat des Linoclubs Chorweiler haben einige Kinder über verschiedene Themen diskutiert, die sie beschäftigen.

Mikael, 7 Jahre: (letzte Reihe, dritter von rechts)
„Ich glaube, es gibt vieles, das wir Kinder besser können als Erwachsene. Ich kann zum Beispiel besser Fußballspielen, als mein Papa. Er sagt, dass ich aber auch viel mehr Zeit habe zum Trainieren.“

Angelina, 9 Jahre: (vordere Reihe, ganz rechts)
„Ich wünsche mir von den Erwachsenen in der Politik Spielplätze, wo auch Kinder hingehen können, die eine Behinderung haben. Dann kann ich endlich mit meinem Bruder auf den Spielplatz. Vieles ist für ihn zu hoch und zu gefährlich.“

Meryem, 8 Jahre: (letzte Reihe, dritte von links)
„Wenn ich allen Kindern auf der Welt einen Wunsch erfüllen dürfte, würde ich Schulen bauen. Damit alle Kinder lesen lernen können, so wie ich.“