„Die Heinzelmännchen” kurz und knapp

In der Kölner Innenstadt erinnert der „Heinzelmännchen-Brunnen
(Foto: dpa)

Wusstest du, dass es Geschichten mit fleißigen Putzgeistern gibt? Es sind Geschichten über die Heinzelmännchen. Darin erledigen die kleinen Hausgeister meist heimlich alle Hausarbeit, die am Tage liegen geblieben ist.

In Köln gibt es die Sage, dass die Heinzelmännchen jede Nacht erschienen. Niemand bekam sie zu Gesicht. Doch eine Frau war zu neugierig. Sie wollte die Heinzelmännchen unbedingt sehen. Das schaffte sie auch in einer Nacht. Doch danach verschwanden die guten Geister für immer aus der Stadt. Seitdem müssen auch die Kölner ihre Hausarbeit selbst erledigen, heißt es in der Sage. Hier lest ihr die Zusammenfassung der ganzen Geschichte.

Die Heinzelmännchen

Es ist schon viele Jahre her, da lebten in Köln die Heinzelmännchen. Sie hatten sich ein riesiges Zwergenreich unter der Erde aufgebaut und liebten es, zu arbeiten. Die Wichtel sollen sehr klein gewesen sein, hatten kleine Nasen und lange weiße Bärte.  Wenn sie sich auf den Weg an die Erdoberfläche machten, hatten sie rote Mäntelchen und Zipfelmützchen an. Die Mützchen machten sie unsichtbar, sodass die Menschen sie nicht sehen konnten. Eines Tages wurde es den Wichteln zu langweilig unter der Erde. Es gab nichts mehr zu tun und so machten sie sich auf den Weg nach oben zu den Menschen. Dort angekommen entdeckten sie, dass die Menschen in Köln überhaupt nicht fleißig, sondern sehr faul waren. Der Zwergenkönig entschied, dass sie den Menschen so nicht helfen wollten. Die Heinzelmännchen stiegen zurück in die Erde und fielen dort in einen langen Schlaf.

Ein paar Jahre später wurde der Zwergenkönig von einem lauten Schnarchen geweckt. Dieses Schnarchen kam von oben und machte ihn neugierig. Oben musste er aber feststellen, dass die Menschen immer noch faul waren. Da fasste der König einen Entschluss: Die Heinzelmännchen sollten den Menschen zeigen, wie man arbeitet.

Am liebsten halfen sie dem Schneider Heinrich. Während sie fröhlich ihr Zwergenlied pfiffen, erledigten sie alle Näharbeiten über Nacht. Eines Tages bekam der Schneider einen sehr wichtigen Auftrag. Er sollte einen neuen Staatsrock für den Bürgermeister nähen. Den Rock nähten die Heinzelmännchen in einer Nacht und weckten damit die Neugier der Frau des Schneiders. Sie war verwundert darüber, wie schnell der Rock fertig war. Um herauszufinden wer nachts so fleißig war, streute sie Erbsen auf die Kellertreppe. In der nächsten Nacht legte sie sich auf die Lauer. Die Heinzelmännchen rutschten auf den Erbsen aus und stürzten.  Auch ihre roten Mützchen fielen ihnen von den Köpfen und sie wurden sichtbar. Schnell rief der Zwergenkönig alle auf, wegzulaufen, damit die Frau des Schneiders sie nicht entdeckte.

Seit diesem Abend sind die Heinzelmännchen verschwunden, sie kamen nie mehr wieder. Alle Kölner mussten ihre Arbeit wieder selber machen. Bis heute sind sie darüber manchmal noch ziemlich traurig.

Von Nina Blumenrath

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