Die Duda-Weihnachtsgeschichte

Die Duda-Weihnachtsgeschichte
Leonie Looping und Autorin Constanze von Kitzing Foto: Martina Goyert

Constanze von Kitzing ist in diesem Jahr die Autorin der Duda-Weihnachtsgeschichte. Im Interview erzählt sie, wie sie die Weihnachtszeit verbringt.

Hallo Constanze, auch dieses Jahr gibt es wieder eine Weihnachtsgeschichte auf der Duda-Kinderseite. Und dieses Mal hast du sie geschrieben! Verrate uns doch mal: Was gehört für dich zu Weihnachten dazu?
Ich muss ehrlich sagen, dass ich noch nie in meinem Leben Weihnachten gefeiert habe. Ich bin nämlich Bahai, so heißt meine Religion. Deswegen war ich mir erst nicht sicher, ob ich mitmachen soll, als ihr gefragt hab. Aber dann dachte ich: Wenn ich eine gute Idee hab, dann mache ich das! Und dann ist mir tatsächlich was eingefallen.

Ihr feiert kein Weihnachten? Haben deine Kinder denn noch nie gefragt, ob ihr das machen könnt?
Doch klar! (lacht) Die sind vier und sechs und bekommen das alles natürlich im Kindergarten und in der Schule mit. Ich frage mich auch, ob den Kindern etwas fehlt, wenn sie kein Weihnachten feiern. Aber mir hat es als Kind nie gefehlt. Außerdem haben wir ja auch Bahai-Feste. Bei uns gibt es zum Beispiel im Frühjahr vier Tage, an denen die Kinder auch Geschenke bekommen. Und außerdem haben beide Kinder kurz vor Weihnachten Geburtstag. Wir feiern dann Geburtstagsparty statt Weihnachten.

Aber was macht ihr denn an Weihnachten, wenn alle anderen feiern?
Bis jetzt gar nichts… Aber ich könnte mir vorstellen mit den Kindern am Heiligen Abend die Weihnachtsgeschichte zu lesen. Ich habe das Gefühl, an Weihnachten geht es viel um die Familie und darum, sich die kalte Jahreszeit kuschelig, gemütlich und bunt zu machen – das gefällt mir. Wir backen auch Plätzchen und machen uns einen schönen Abend. Aber wir gehen eben nicht zur Kirche und es gibt auch keine Geschenke. Ich habe aber sowieso das Gefühl, dass es an Weihnachten viel mehr um Geschenke geht als um als um den ursprünglichen Sinn des Festes.

Das sagen ja viele Leute. Findest du das von außen betrachtet auch?
Ich glaube, das hängt von der Familie ab. Als ich klein war, hatte ich einen Freund, bei dem Weihnachten ganz ohne Religion, Gott und Jesus gefeiert wurde. Das fand ich komisch. Heute werden die Kinder so mit Geschenken überhäuft, dass sie eigentlich die Hälfte abgeben könnten. Ich finde es schade, dass die Nächstenliebe oft vergessen wird. Es wäre doch schön, wenn die Schulen nicht noch eine Nikolausfeier machen würden, sondern mit den Kindern ins Altenheim gehen und dort Weihnachtslieder singen würden.

In deiner Geschichte geht es – so viel dürfen wir verraten – um Monster. Das ist nicht das Erste, was einem einfällt, wenn man an Weihnachten denkt. Wie bist du darauf gekommen?
Ich hab mir wie gesagt viele Gedanken gemacht. Das mit den Monstern lag nahe. Einerseits, weil ich selbst gerade zwei Monsterbücher illustriert hatte und die noch so in meinen Gedanken waren. Andererseits mochte ich die Idee, dass diese Monster von außen auf das Weihnachtsfest schauen. Das hat sich für mich echt angefühlt. Es wäre komisch gewesen, zu zeigen, wie eine Familie Weihnachten feiert, weil ich mir das ja auch nur vorstellen kann. Stattdessen erzähle ich, wie ich glaube, dass Weihnachten gefeiert wird. Und ich wollte auch, dass Kinder durch die Geschichte hinterfragen, wie sie selbst feiern – und ob die Weihnachtsgeschichte nicht doch eine größere Rolle spielen sollte.

Bist du denn ein großer Monster-Fan, wenn du zwei Bücher darüber geschrieben hast?
Na klar, Monster sind super! Die beiden Bücher habe ich zusammen mit den Autoren entwickelt. Ich mag das, wenn man sich im Team gemeinsam eine Geschichte ausdenkt. Wenn ich einen Auftrag vom Verlag bekomme, ist es oft so, dass die Geschichte schon fertig ist und ich dann noch die Illustrationen dazu ausdenke.

Wie illustrierst du?
Das ist bei mir relativ zeitaufwendig. Am liebsten male ich mit Hand auf Papier und nicht am Computer. Meistens scanne ich die Bilder aber irgendwann ein und mache zusätzlich noch was am Computer. Es macht auch Spaß, neue Techniken auszuprobieren

Aber du schreibst ja auch selbst, wie jetzt bei der Weihnachtsgeschichte. Bist du eher Autorin oder Illustratorin?
Eher Illustratorin. Aber ich hab auch schon einige Bücher selbst geschrieben, da war der Text dann aber immer viel kürzer als jetzt bei der Weihnachtsgeschichte. Am Anfang war das eine große Herausforderung, die Geschichte für euch zu schreiben. Aber dann hat es Spaß gemacht und als sie fertig war, dachte ich: „Ach, das ist doch gut geworden!“ Und jetzt habe ich mir überlegt, selbst noch ein paar Bücher mit längerem Text zu schreiben.

Wie bekommst du die Ideen für die Bilder und Geschichten?
Ideen bekomme ich meistens nebenbei: Wenn ich dusche, im Zug fahre, die Kinder in den Kindergarten bringe oder Wäsche wasche. Ich glaube, ich tagträume auch ganz schön viel. Oft ist es so, dass ich gar nicht richtig ansprechbar bin und dann kommen die Ideen. Viele entstehen auch aus Bildern. So war das zum Beispiel bei Leonie Looping.

Leonie Looping ist eine Reihe für Erstleser, die ziemlich bekannt ist. Erzählst du uns, wie die Schmetterlingselfe entstanden ist?
Klar! Ein amerikanisches Kindermagazin hatte mir den Auftrag gegeben, ein Mädchen zu malen, das ein Buch liest. Da dachte ich: Das ist ja total langweilig. Und dann hab ich aus dem Mädchen eine Schmetterlingselfe gemalt. Als das Bild fertig war, fand ich es süß und hatte das Gefühl, dass da noch mehr drin ist. Und dann habe ich mich mit Cally Stronk getroffen und wir haben so lange herumgesponnen bis die Geschichte stand. Cally schreibt superlustige spannende Geschichten und uns ist auch eine Botschaft wichtig. Deswegen geht es in den Büchern auch darum, die Natur zu schützen, das ist für uns beide ein ganz wichtiges Thema.

Autorin Constanze von Kitzing
Foto: Martina Goyert

Die Autorin

Constanze von Kitzing (38) lebt seit elf Jahren mit ihrer Familie in Köln. Sie ist verheiratet, hat eine Tochter (6) und einen Sohn (4). Constanze hat in Weimar, Minneapolis und Hamburg Illustration studiert.

Constanze ist Bahai. Die Bahai glauben an einen Gott – so wie Christen, Juden oder Muslime. Die Bahai glauben auch, dass Kriege um Religion überflüssig sind, weil ja alle Religionen von Gott kommen. Den Bahai ist es sehr wichtig, dass alle Menschen in Frieden zusammen leben können. Die Religion gibt es seit rund 150 Jahren.