So sieht der Alltag im Tierheim aus

So sieht der Alltag im Tierheim aus
Eine Mitarbeiterin aus Zollstock (Foto: Valentina Kurscheid)

Hunde, die an der Autobahnraststätte sitzen gelassen werden. Kaninchen, die in einem Pappkarton ausgesetzt werden. Diese Tiere und viele andere finden in Tierheimen ein neues Zuhause. Zumindest vorübergehend. Jeden Tag helfen die Mitarbeiter Tieren in Not. Doch die Heime haben oft Probleme und Geldsorgen. Deswegen dreht sich beim Welttierschutztag am  4. Oktober alles um Tierheime. Claudia Bauer vom Tierheim in Köln-Zollstock hat uns erzählt, wie ihr Tag aussieht.

Das Tierheim

Die Mitarbeiter kümmern sich um Hunderte Tiere. (Foto: Valentina Kurscheid)

Die Mitarbeiter kümmern sich um Hunderte Tiere. (Foto: Valentina Kurscheid)

Im Tierheim in Zollstock leben rund 350 Tiere. Hunde, Katzen, Kaninchen, Meerschweinchen, Papageien, Schildkröten, Schlangen und momentan sogar ein Schwein. Das Heim ist in Bereiche aufgeteilt: Ein Team kümmert sich um die Hunde, eins um die Katzen und ein drittes um Nager, Vögel und Reptilien.  In Zollstock arbeiten rund 30 Mitarbeiter,  sechs davon sind Auszubildende. Die Ausbildung zum „Heim- und Pensionstierpfleger“ dauert drei Jahre.  Drei Mitarbeiter in der Verwaltung  kümmern sich um Geld, Rechnungen und Verträge.

Der Vormittag

„Wir fangen morgens gegen acht Uhr an“, erzählt Claudia Bauer, die das Hunde-Team leitet. „Als erstes gucken wir, ob es allen Tieren gut geht.“ Nach dem Frühstück entscheiden die Mitarbeiter, welche Tiere zum Arzt müssen. „Viermal pro Woche kommen Ärzte hierher und untersuchen oder operieren die Tiere.“ Die Gehege und Käfige müssen gesäubert werden, jedes Tier bekommt frisches Wasser. Bis 13 Uhr muss alles fertig sein. Dann haben die Mitarbeiter  Pause. Außerdem kommen am Vormittag ausgebildete Helfer, die mit den 40 bis 45 Hunden Gassi gehen.

Der Nachmittag

Viele arbeiten hier ehrenamtlich - das heißt: Sie werden nicht bezahlt. (Foto: Valentina Kurscheid)

Viele arbeiten hier ehrenamtlich – das heißt: Sie werden nicht bezahlt. (Foto: Valentina Kurscheid)

Jeden Wochentag von 14 bis 17 Uhr hat das Tierheim für Besucher geöffnet. „Wir beraten jeden, bevor wir ein Tier abgeben“, sagt Claudia Bauer. „Wenn der passende Mensch nicht auftaucht, geben wir das Tier nicht ab.“ Bei Eltern, die  ein Tier für ihr Kind aussuchen wollen, ist sie vorsichtig: „Ein Tier ist eine große Verantwortung. Die Eltern müssen wissen: Kinder können sich nicht allein um ein Tier kümmern.“ Zwischen den Beratungsgesprächen machen die Mitarbeiter alles, was sie morgens nicht geschafft haben: spülen, aufräumen, putzen, das Futter für abends vorbereiten.

Die Nacht

Abends kommt ein Mitarbeiter, der die ganze Nacht  bleibt. Er passt auf die Bewohner auf und lässt Leute herein, die Tiere gefunden haben und abgeben wollen. „Für diese Fundtiere bekommen wir Geld von der Stadt Köln. Und zwar für jeden Tag, den das Tier bei uns ist“, sagt Claudia Bauer. Besitzer, die ihr Tier direkt im Heim abgeben, weil sie etwa überfordert damit sind, müssen einmalig Geld an das Tierheim zahlen. Für einen Hund sind das 56 Euro. Aber die reichen natürlich nicht aus, um den Hund zu versorgen oder vom Arzt behandeln zu lassen. Deswegen ist es für die Einrichtung wichtig, dass sie Spenden bekommen.

Willst du ein Tierheim kennenlernen?

Mit deiner Klasse kannst du dich von Mitarbeitern durch das Tierheim Zollstock führen lassen.
Am Wochenende und in den Ferien können Kinder morgens bei der Fütterung der Kleintiere in Zollstock helfen.  Dafür musst du dich anmelden.

Hier kannst du dich anmelden:
☎ 0221 / 38 18 58 oder
info@tierheim-koeln-zollstock.de

Viele Tierheime haben ähnliche Angebote und Jugendgruppen. Erkundige dich einfach bei dem Tierheim in deiner Nähe.

Von Angela Sommersberg