Levi Henriksen liest Geschichten von Astrid vor

Levi Henriksen liest Geschichten von Astrid vor
Der Autor Levi Henriksen liest in Köln aus seinem Kinderbuch. (Foto: M. Nordøy)

Am Mittwoch kommt der norwegische Autor Levi Henriksen nach Köln. Hier liest er aus seinem Kinderbuch “Astrids Plan vom großen Glück” vor. Mit uns hat er über sein Buch und seine Tochter gesprochen.

Herr Henriksen, am Mittwoch lesen Sie aus ihrem Kinderbuch „Astrids Plan vom großen Glück“. Worum geht es?

Das Buch handelt von der elf Jahre alten Astrid Baros, die sich jeden Tag zehn Minuten auf den Kopf stellt, weil sie nicht erwachsen werden will. Astrid möchte ihre geschiedenen Eltern wieder zusammenbringen. Papas neue Freundin nennt Astrid „Ponni-Pia“, nicht etwa weil die Stiefmutter Pferde mag, sondern weil sie so ein längliches Gesicht hat.

Bisher haben Sie nur für Erwachsene geschrieben. Warum haben Sie nun ein Kinderbuch geschrieben?

So sieht das Buch aus (Foto: dtv)

So sieht das Buch aus (Foto: dtv)

Meine Tochter wollte gerne, dass ich mal ein Kinderbuch schreibe. „Astrids Plan vom großen Glück“ war das Weihnachtsgeschenk für meine Tochter als sie elf Jahre alt war – und sie war auch die allererste, die das Manuskript lesen durfte. Hätte ihr das Buch nicht gefallen, hätte ich es auch nie meinem Verlag gezeigt.

Ist es anders, für Kinder zu schreiben als für Erwachsene?

Es ist gar nicht so anders, wie ich erwartet hatte. Es geht ja immer noch darum, eine Geschichte so glaubwürdig, lebendig und interessant wie möglich zu erzählen. Ich glaube, das Dümmste, das man als Kinderbuch-Autor machen kann, ist die Leser zu unterschätzen. Mein Ziel als ich Astrid geschrieben habe, war, ein Buch zu schreiben, das ich selbst als Kind gerne gelesen hätte – und deswegen sollte es lustig und spannend, aber auch ernst sein. Denn Kinder sind mindestens so klug wie Erwachsene…

Das Buch handelt von getrennten Eltern. Gibt es in Norwegen viele Trennungskinder?

Ich stelle mir vor, dass es für ein Kind, vor allem, wenn es noch klein ist, ziemlich traumatisch sein kann, wenn die Eltern sich scheiden lassen – egal, ob das Kind jetzt in Deutschland oder Norwegen wohnt. Das ist ja wie ein Haus, wo auf einmal eine Wand fehlt – und manchmal glaube ich, dass die Eltern einfach zu schnell aufgeben. Meine Eltern haben sich nie scheiden lassen, aber sie waren schon ziemlich alt als ich geboren wurde und deswegen hatte ich meine ganze Kindheit über Angst, dass sie sterben würden.

Von Angela Sommersberg

Beim Festival „Neue nordische Kinder- und Jugendliteratur“ lesen vom 8. bis 12. Juni  verschiedene Autoren aus Skandinavien in Köln. Den Flyer gibt’s hier:

skanfen.phil-fak.uni-koeln.de

Levi Henriksen liest am Mittwoch, 10. Juni, um 16 Uhr im jungen Literaturhaus aus „Astrids Plan vom großen Glück“:

junges-literaturhaus.de