Studentin für einen Tag

Studentin für einen Tag
Foto: Csaba Peter Rakoczy

Hast du schon mal etwas von der Kölner Kinder-Uni gehört? Wenn nicht, dann wird es höchste Zeit, sie kennenzulernen.

Du kannst sie alleine oder mit deiner Klasse besuchen. Ich habe die Kölner Kinder-Uni mit meiner Klasse, der 4b der GGS Nibelungenstraße besucht – und wir haben viel gelernt!

Foto: Csaba Peter Rakoczy

Wie bekommt man einen Platz an der Kölner Kinder-Uni?

Egal, ob mit der Klasse oder alleine, du oder dein Klassenlehrer muss sich vorher bei dem Team der Kinder-Uni bewerben. Wenn du dann tatsächlich eine Zusage bekommst, bist du für einen Tag Student, ein Kinder-Uni-Student! Jedes Kind bekommt ein Studienbuch, in das es alle Veranstaltungen, die es besucht hat, eintragen kann. Die werden dann abgestempelt. Wenn du zehn Stempel gesammelt hast, bekommst du ein Kölner Kinder-Uni-Diplom.

Was erwartet dich dort?

Bei der Kinder-Uni gibt es Vorlesungen und Workshops. Meine Klasse hat zwei Vorlesungen besucht. In der einen Vorlesung ging es um das Thema „Was heißt es, in Deutschland arm zu sein?“ Von dieser Veranstaltung werde ich euch berichten.

Was heißt es denn, in Deutschland arm zu sein?

Als erstes begrüßt uns der Dozent, Doktor Steffen J. Roth vom Institut für Wirtschaftspolitik, freundlich. Er gibt uns sofort ein paar Regeln mit auf den Weg: mitdenken, zuhören, andere nicht stören. Dann wird es ernst. Wenn man in Deutschland arm ist, kann man schon noch überleben, aber man muss sehr viel sparen. Deshalb können sich arme Menschen nicht so viel leisten. Es gibt aber auch Hilfe. Das Sozialamt bietet zum Beispiel Unterstützung an. Dort muss man eine Liste mit Fragen ausfüllen, zum Beispiel: Können Sie sich eine warme Wohnung leisten? Ein Telefon oder einen Sportverein? Wenn man sich aus dieser langen Liste vier Dinge nicht leisten kann, gilt man in Deutschland als arm. Was wir noch lernen: Menschen, die arm sind, können traurig und mutlos, erschöpft und gereizt sein.

Wie können wir armen Menschen helfen?

Wenn ihr eine arme Mitschülerin oder einen armen Mitschüler kennt, grenzt dieses Kind nicht aus, weil es bestimmte Dinge nicht hat. Lasst euch von Vorurteilen nicht beeinflussen. Ob jemand Markenklamotten trägt oder nicht, sagt ja nichts darüber aus, wie nett der Mensch ist.

Meine Meinung zur Vorlesung

Ich fand ein bisschen schade, dass der Dozent so viele Fremdwörter benutzt hat. Es wäre schön gewesen, wenn wir uns mehr hätten beteiligen können. Ansonsten war es aber wirklich super, die Atmosphäre in einem Hörsaal zu erleben und sich für ein paar Stunden wie ein richtiger Student zu fühlen! Deswegen würde ich euch echt empfehlen, auch mal eine Vorlesung bei der Kinder-Uni zu besuchen.

Wie es meinen Klassenkameradinnen in der Kinder-Uni gefallen hat, liest du hier.

Wie fandet Ihr die KinderUni?

Ein Interview mit meinen Klassenkameradinnen
Ich habe nach der Vorlesung meine Mitschülerinnen Alice, Rihana und Mathilda (alle 9 Jahre) befragt.

Ruby: „Mathilda und Rihana, wie hat Euch die Vorlesung gefallen?“
Rihana: „Ich fand die Vorlesung gut, aber ich habe nicht alles verstanden.“
Mathilda: „Genau. Der Dozent hätte mehr kindergerechte Wörter benutzen sollen. Dann wäre es verständlicher gewesen. Das Thema fand ich aber sehr interessant!“

Ruby: „Alice, fandest Du etwas besonders gut?“
Alice: „Ich fand super, dass wir von dem Team der KinderUni so toll betreut wurden. Sie haben sich sehr viel Mühe gegeben. Auch fand ich es klasse, für einen Tag Studentin zu sein.“

Ruby: „Würdest Du die KinderUni, noch einmal besuchen, Mathilda?“
Mathilda: „Auf jeden Fall! Und ich würde mich freuen, wenn wir bei der nächsten Vorlesung mehr mitmachen könnten.“

Von Kinderreporterin Ruby