Ab in die Hängematte

Sechs Wochen Sommerferien! Damit dir in dieser Zeit keinesfalls langweilig wird, empfehlen unsere Kinderreporter dir ihre liebsten Bücher

Mila. Foto: Privat
Mila (12)
Katja Brandis: „Woodwalkers“, Arena, sechs Bände, ab 10 Jahren
Carag ist ein Woodwalker, ein Gestaltwandler. Das bedeutet, dass er sich in einen Menschen und wieder zurück verwandeln kann. Er ist in seiner zweiten Gestalt als Puma aufgewachsen. Doch dann geht er zu den Menschen, um bei ihnen zu leben – in seiner menschlichen Gestalt. Ein paar Jahre später erfährt er, dass er ein Stipendium für die Clearwater High, eine Schule für Woodwalker, bekommen hat. Carag zieht in das Internat und findet bald Freunde – und Feinde.
„Woodwalkers“ ist eine Fantasy-Romanreihe mit sechs Teilen – und alle Bücher sind richtig schön dick. Für jeden, der gerne und viel liest, ist die Serie das perfekte Lesefutter für die Sommerferien. Und wem das nicht reicht: Es gibt noch eine Art zweite Staffel, die „Seawalkers“ heißt und an einer Woodwalkersschule für Wassertiere spielt.
Die Bücher sind spannend geschrieben, haben viele lustige Dialoge und interessante Hauptfiguren. Ich kann sie allen Kindern zwischen neun und 13 Jahren nur empfehlen. Einmal angefangen, fällt es schwer die Romane wieder wegzulegen… Viel Spaß beim Schmökern!

Flo. Foto: Privat
Flo (11)
Boy Lornsen: „Robbi, Tobbi und das Fliewatüüt“, Thienemann, 304 Seiten, ab 8
Mein Lieblingsbuch ist „Robbi, Tobbi und das Fliewatüüt“. Viele von euch kennen den Titel vielleicht: 2016 gab es dazu auch einen Kinofilm. Der war auch gut. Aber er unterschied sich schon ein Stück vom Buch. Vor allem aber: Das Buch ist noch besser als der Film. Vor allem, weil die Abenteuer im Buch cooler sind!
Aber der Reihe nach: Im Buch geht es um einen Roboter namens Robbi und einen Jungen, der Tobbi heißt. Tobbi will einmal Ingenieur werden und hat deswegen das Fliewatüüt entworfen. Und Robbi muss eine Roboterprüfung machen, wozu er verschiedene Aufgaben lösen muss. Und dazu wiederum braucht er das Fliewatüüt. Fragt ihr euch jetzt, warum das Fliewatüüt so heißt? Das ist ganz einfach: „Flie“, weil es fliegen kann. „Wa“, weil es auf dem Wasser fahren kann. Und „tüüt“, weil es wie ein Auto fährt. Und damit beginnen dann auch schon die Abenteuer: Dass Robbi und Tobbi das Fliewatüüt bauen. Dass sie damit zum schwarz-gelb geringelten Leuchtturm fliegen. Dass sie an den Nordpol verschlagen werden. Und letztlich auf einer dreieckigen Burg in Schottland landen. Und dort mit der Hilfe von Gespenstern alle Prüfungsaufgaben lösen. Was Robbi und Tobbi dabei im Einzelnen erleben – das müsst ihr selbst raus finden. Das geht auch mit dem Hörbuch, das von Schauspieler Dietmar Bär gelesen wird, oder der Puppenspielserie dazu…
Der Autor von „Robbi, Tobbi und das Fliewatüüt“ heißt übrigens Boy Lornsen. Er war Kinder- und Jugendbuchautor und hat von 1922 bis 1995 auf der Insel Sylt gelebt.

Moritz. Foto: Privat
Moritz (12)
Susan E. Hinton: „Die Outsider“, dtv, 240 Seiten, ab 14
Wo soll ich anfangen? Es gibt so viel zu erzählen über das Buch, das ich euch empfehlen möchte. „Die Outsider“ ist ein amerikanischer Jugendroman über zwei Gangs, die sich gegenseitig bekämpfen. Eines Nachts geraten die Dinge außer Kontrolle und der Ich-Erzähler des Romans, Ponyboy, erlebt die Bedeutung von wahrer Freundschaft.
Mir gefällt das Buch, weil es um ein Thema geht, das Jungs anspricht und es sehr spannend und mitreißend geschrieben ist. Vor allem aber gefällt mir die Botschaft des Romans: Wie sinnlos Hass und Gewalt sind.
Bemerkenswert finde ich auch, dass die Autorin Susan E. Hinton den Roman mit erst 16 Jahren geschrieben hat und er dennoch so erfolgreich wurde.
Ich habe „Die Outsider“ auf Englisch gelesen. Da die Sprache nicht so schwierig ist, ist das für alle ab zwölf Jahren zu schaffen. Probiert es doch einfach mal aus!
Milla (10)
Andreas Steinhöfel: „Beschützer der Diebe“, Carlsen, 304 Seiten, ab 10 Jahren
Was macht man, wenn man eine Entführung mit eigenen Augen sieht? Na klar – ermitteln! Das tun Guddie, Olaf und Dags, die in Berlin wohnen, und gesehen haben, wie jemand entführt wurde.Sie haben wenige Beweise und keine Hilfe, denn niemand glaubt ihnen die Geschichte. Trotzdem nehmen sie die Herausforderung an und stürzen sich in den Kriminalfall. Durch ganz Berlin geht es und auch die Freundschaft wird immer dicker.
Ich mag das Buch sehr, denn ich mag Detektivgeschichten und spannende Bücher. Außerdem habe ich das Buch gelesen, kurz bevor ich nach Berlin gefahren bin. Das hat natürlich gepasst. Das Buch handelt ja auch von Freundschaft, was ich ebenfalls toll finde, denn es ist wirklich schön, super Freunde zu haben, auf die man sich verlassen kann.
Ruby (10)
Joanne K. Rowling: „Harry Potter“, Carlsen, sieben Bände, ab 10 Jahren
Klar: In Harry Potter geht es um einen elternlosen Jungen, der bei seiner Tante und seinem Onkel wohnt. Dann erfährt er, dass er ein Zauberer ist und geht nach Hogwarts, an die Schule für Hexerei und Zauberei…
Mir hat gut gefallen, dass Harry nicht immer mutig ist. Aber wenn es darauf ankommt, ist er für alles offen. Und ohne seine Freunde Ron und Hermine würde Harry dumm dastehen. Die Autorin J. K. Rowling kann sich sehr gut in die Rolle von Harry einfühlen.
Mein Vater hat mir den ersten „Harry Potter“-Band geschenkt, als ich acht Jahre alt war. Erst fand ich das Buch total langweilig. Als mir aber der Lesestoff ausging, habe ich nochmal angefangen und war sofort infiziert…
Die Bücher sind eine super Sommerlektüre, weil der Leser in eine ganz andere Welt fliegt, die der Zauberer und Hexen. Hier wird klar, dass die Menschheit eigentlich gar keine Zauberei braucht. Die wichtigste „Zauberei“ ist nämlich wahre Freundschaft.
Mine (11)
Raquel J. Palacio: „Wunder“, dtv, 448 Seiten, ab 11
August Pullman, genannt Augie, ist eigentlich ein ganz normaler zehnjähriger Junge: Er hat eine Mutter, einen Vater und eine große Schwester. Im Sommer soll er in die fünfte Klasse kommen. Eigentlich ganz normal, doch für Augie ein sehr großer Schritt. Er ist nämlich noch nie auf eine Schule gegangen und wurde bisher nur von seiner Mutter unterrichtet. Denn aufgrund eines genetischen Fehlers ist sein Gesicht seit seiner Geburt entstellt.
Obwohl er schon 27-mal operiert wurde, löst sein Gesicht bei vielen Menschen immer noch Ekel und Entsetzen aus, wie er selbst einmal im Buch sagt: „Ich werde nicht beschreiben, wie ich aussehe. Was immer ihr euch vorstellt – es ist schlimmer.“ Ob er trotzdem Freunde in der Schule findet? Das müsst ihr selbst herausfinden und „Wunder“ lesen!
Mir persönlich hat vor allem die Botschaft des Buches gut gefallen. Sie lautet: Du bist gut – genauso wie du bist. Denn viele Menschen achten leider nur auf das Aussehen und nicht auf die inneren Werte.
Ich würde das Buch übrigens für Kinder ab zehn Jahren empfehlen, da man dann im gleichen Alter wie Augie ist, und sich gut in ihn hineinversetzen kann.
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