Zoch

Zoch ist das kölsche Wort für einen Karnevalszug. Nähert sich ein Zug, wird er mit dem Satz „D`r Zoch kütt“ (Der Zug kommt) angekündigt.
Am Montag ist es so weit: Der Höhepunkt der Karnevalszeit ist in Köln der Rosenmontag. Mehr als eine Million Menschen aus Köln, der Umgebung und aus dem Ausland kommen, um Kamelle zu fangen, zu schunkeln und das Dreigestirn zu bejubeln. Manche reisen dafür schon sehr früh an. Sie wollen in der ersten Reihe stehen, wo man am besten sieht – und am besten Kamelle fangen kann.
In Köln haben schon das ganze Jahr über Zeichner, Grafiker und Schreiner an den großen Wagen für den Zug gebastelt. Sie haben sich witzige Zeichnungen ausgedacht, gesägt und gehobelt. Mehr als 100 Wagen fahren jedes Jahr im Zug mit. Aber das war noch lange nicht alles!
Tänzer, Kapellen, Wagenengel
Einige Fakten und Zahlen zum Rosenmontagszug 2016: 12.500 Menschen gehen und fahren insgesamt in 58 Gruppen mit. Darunter viele Karnevalsgesellschaften, Vereine und andere Organisationen. 1680 Menschen fahren auf 134 Festwagen und 92 Traktoren mit. 3276 Menschen marschieren in Fußgruppen mit, außerdem tanzen 1473 Tänzer und Tanzmariechen. 3130 Musiker sorgen in 93 Kapellen für Stimmung.
2617 Helfer, die zum Beispiel Schilder tragen, Kamellebeutel der Teilnehmer auffüllen, Traktoren fahren, sogenannte Wagenengel, die aufpassen, dass niemand unter die Räder gerät. Insgesamt 7,5 Kilometer lang ist die Strecke, die alle Zugteilnehmer quer durch die Stadt marschieren oder fahren. Alle hintereinander aufgereiht ergeben eine Länge von 8 Kilometern.
Langer, süßer Weg
Das bedeutet: Wenn die erste Gruppe am Ziel des Zugs ankommt, ist das Dreigestirn am Ende des Zuges noch gar nicht gestartet. Außerdem begleiten 328 Reiter den Zug. Und 486 Pferde sind dabei. Die Kutschen werden dabei oft von mehreren Pferden gleichzeitig gezogen. 300 Tonnen Süßigkeiten werfen die Zugteilnehmer den Jecken am Straßenrand entgegen. Unter der bunten Kamelle gibt es unter anderem 700.000 Schokoladentafeln und 220.000 Schachteln Pralinen. Aber das ist noch längst nicht alles. Denn die Jecken auf den Kölner Straßen können sich außerdem über 300.000 bunte Strüßjer freuen. Jetzt heißt es nur noch: „Dr’ Zoch kütt!“
Von kst, ann, sf