Sich gemeinsam verteidigen

Sich gemeinsam verteidigen
So sieht die Flagge der Nato aus. Foto: Daniel Naupold/dpa

Wenn Staaten zusammenarbeiten wollen, bilden sie oft Bündnisse. Sie einigen sich auf gemeinsame Ziele und schließen Verträge, um diese zu erreichen. Es gibt viele verschiedene Bündnisse – in unserer neuen Serie wollen wir dir einige vorstellen.

Was für Bündnisse gibt es?

Länder wollen zusammen arbeiten, um es leichter zu haben. So gibt es politische Bündnisse, wie zum Beispiel die Europäische Union. Mit gemeinsamen Regeln und Gesetzen ist es für die EU-Länder einfacher, miteinander zu handeln – oder in die anderen EU-Länder zu reisen.

Aber es gibt auch andere Arten von Bündnissen. Eines ist zum Beispiel die Nato. Dieses Wort hast du vielleicht schon einmal gehört. Es ist ein Militärbündnis, das auch immer wieder in den Nachrichten auftaucht. Wichtig ist: Es ist ein Zusammenschluss von Staaten.

Das Hauptquartier der Nato in Brüssel. Foto: Thierry Monasse/dpa

Was bedeutet „Nato“?

„Nato“ ist eine Abkürzung für den englischen Begriff „North Atlantic Treaty Organization“. Das bedeutet: Organisation des Nord-Atlantik-Pakts. Die Nato ist ein Verbund aus 29 Ländern, die vor allem dem sogenannten „Westen“ zugehören. Ursprünglich waren es nur Länder, die in Westeuropa und Nordamerika lagen – daher der Name. Mittlerweile sind aber neben Ländern wie den USA, Belgien, Dänemark, Frankreich, Großbritannien auch Lettland, Ungarn oder Rumänien mit dabei. Deutschland ist ebenfalls Teil der Nato.

Was machen die Länder?

Alle 29 Staaten haben ausgemacht, sich zu helfen, wenn einer von ihnen angegriffen werden sollte. Wenn also Deutschland in einen Krieg verwickelt werden würde, würden die anderen Nato-Länder Deutschland helfen, sich zu verteidigen. Sie würden zum Beispiel Soldaten schicken. Damit das auch im Ernstfall klappt, üben die Soldaten der Nato-Länder regelmäßig zusammen.

Jens Stoltenberg, Generalsekretär der NATO. Foto: Thierry Monasse/dpa

Warum gibt es die Nato?

Vor vielen Jahren gab es zwischen den USA und der Sowjetunion Streit. Die Sowjetunion war ein großes Land, das vom Osten Europas bis in den Norden von China reichte. Auch das heutige Russland gehörte dazu. Damit sich die USA und die Sowjetunion besser verteidigen konnten, schloss jeder mit anderen Ländern Militärbündnisse. 1949 – vor 71 Jahren – gründeten zwölf Staaten die Nato, damit sie sich gegen die Sowjetunion und ihre Verbündeten besser verteidigt fühlten. Die Sowjetunion wiederum gründete den Warschauer Pakt – darin waren ihre Verbündeten versammelt.

Was ist der Sinn der Nato heute?

Heute fühlen sich Länder sicherer, wenn sie Teil der Nato sind – auch wenn es die Sowjetunion nicht mehr gibt. Die Nato versucht auch in Ländern, wo es Konflikte gibt, zu helfen. Das nennt man Friedensmission.

Aber: Es gibt auch Leute, die finden, dass es die Nato gar nicht mehr geben muss. Schließlich ist die Feindschaft zwischen dem Westen und der Sowjetunion aufgelöst. Manche sagen auch: Die Nato kann keinen Frieden bringen – weil das Militär keinen Frieden schafft. Zudem koste das alles zu viel Geld, sagen sie. Dieses Geld könne für sinnvollere Dinge eingesetzt werden. 

Von Jennifer Wagner

Foto: Getty Images

Besondere Bündnisse

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