Wie entstehen Waldbrände?

Wie entstehen Waldbrände?
Feuer müssen nicht immer schlecht sein für die Natur. (Foto: dpa)

Vielleicht hast von den Feuern Griechenland gehört. Wie kommt es zu Waldbränden? Wir haben die Naturschutzorganisation WWF gefragt.

Welche Rolle spielt der Mensch?

Keinen Müll im Wald liegen lassen - das hilft zum Beispiel schon, Waldbrände zu verhindern. (Foto: dpa)

Keinen Müll im Wald liegen lassen – das hilft zum Beispiel schon, Waldbrände zu verhindern. (Foto: dpa)

Fast immer ist der Mensch schuld an Waldbränden – nämlich in 96 Prozent aller Fälle! „Es kommt nur sehr selten vor, dass ein Feuer durch einen Blitzeinschlag entsteht“, sagt Immo Fischer vom WWF. Damit ein Blitz Feuer entfachen kann, müssen der Boden und die Bäume sehr trocken sein. Das ist so, wenn es lange nicht regnet und die Sonne viel scheint. Oft fällt nach einem Gewitter aber Regen, dann ist das Feuer schnell wieder aus.

Wahrscheinlicher ist, dass der Mensch das Feuer entfacht. Das kann aus Versehen passieren, wenn man nicht aufpasst. Also wenn jemand auf der trockenen Wiese grillt. Oder seinen Müll wegwirft, der Feuer fangen kann. Verpackungen oder Glasflaschen funktionieren wie eine Lupe, sagt Fischer. Eine Lupe bündelt die Sonnenstrahlen. Im Schnittpunkt der Strahlen wird es so heiß, dass sie Papier, Laub oder Holz entzünden. Es gibt aber auch Menschen, die absichtlich Feuer legen. Das nennt man Brandstiftung und ist strafbar.

Wie kannst du den Wald schützen?

Also wenn du mit Freunden oder deiner Familie im Wald bist, solltest du immer deinen Müll wieder mitnehmen oder in einen Mülleimer werfen. Wenn ihr gegrillt oder Feuer gemacht habt, schau genau, ob es auch wirklich gelöscht ist.

Wo brennen besonders häufig Wälder?

Auch im Westen der USA fangen die Wälder oft Feuer. (Foto: dpa)

Auch im Westen der USA fangen die Wälder oft Feuer, so wie hier in Kalifornien. (Foto: dpa)

In Deutschland ist die Gefahr eines Waldbrandes normalerweise nicht sehr hoch. Aber im Süden von Europa, in Spanien oder Portugal, ist die Gefahr größer. Da scheint häufiger die Sonne und es ist trocken. Auch in den USA und Asien gibt es immer wieder Waldbrände. Waldbrände häufen sich und werden immer größer. Wenn die Flammen weg sind, ist meistens alles verkohlt. Der Boden ist schwarz und es stehen nur noch Reste von den Pflanzen. Manchmal sterben auch Tiere oder Menschen.

Wie lange braucht die Natur, um sich zu erholen?

Der Wald braucht lange, um sich von dem Feuer zu erholen. (Foto: dpa)

Der Wald braucht lange, um sich von dem Feuer zu erholen. (Foto: dpa)

Bis alle Pflanzen im verbrannten Gebiet wieder nachgewachsen sind, dauert es meistens sehr lange. Falls überhaupt etwas nachwächst. Wenn ein Wald in den Tropen abbrennt, dauert es bis zu 400 Jahre, bis alles wieder so ist wie vor dem Feuer. „Europäische Wälder brauchen ungefähr 50 Jahre“, sagt Immo Fischer.

Manche Pflanzen können besser mit Feuer umgehen als andere. Auch wenn es komisch klingt: Es gibt sogar einige wenige Baumarten, die Feuer brauchen. Denn die Natur hat sich in manchen Gebieten daran gewöhnt, dass es ab und zu mal brennt. Zum Beispiel braucht eine nordamerikanische Kiefernart das Feuer, damit die Samen aus den Zapfen kommen. Nur so können sie sich neu aussäen und schließlich vermehren.

Von Jacqueline Rother