So entsteht ein Bilderbuch

So entsteht ein Bilderbuch
Yvonne Schlitt an ihrem Arbeitsplatz. (Foto: Banneyer)

Eine  kleine orange Spinne drückt die Schulbank. Vor ihr liegt ein aufgeschlagenes Heft, in der Hand hält sie einen Stift, der Rucksack lehnt am Tischbein. Auf der grünen Tafel steht: Komm, wir spielen Schule! Und der Tisch? Der steht auf einem Fliegenpilz! So sieht die Vorderseite des neuen Bilderbuchs „Die kleine Spinne Widerlich“ von Diana Amft aus.

Dass das Buch bald genau so in der Buchhandlung ausliegt, dafür ist Yvonne Schlitt mit verantwortlich. Sie leitet das Team Kinder- und Jugendbuch in der Abteilung „Herstellung“ bei dem Kölner Buchverlag Bastei Lübbe. Zum Start des Lesefests lit.Cologne morgen hat sie uns erklärt, in welchen zehn Schritten ein Bilderbuch entsteht.

  1. Ein Autor hat einen Text geschrieben und an den Verlag geschickt. Die Abteilung „Lektorat“ guckt sich das Geschriebene an – wenn der Text gefällt, entscheidet das Lektorat, das Buch zu veröffentlichen. Danach arbeitet der Lektor zusammen mit dem Autor am Text, sie berichtigen Fehler und bessern Ungenauigkeiten aus.
  2. Zu einem Bilderbuch gehören natürlich nicht nur Worte, sondern auch Illustrationen. Manche Autoren haben schon einen Illustrator als Partner ausgesucht und mit ihm zusammengearbeitet – dann bekommt der Verlag Text und Bilder gleichzeitig. Aber manchmal sucht auch der Lektor einen Illustrator aus und gibt ihm den Auftrag, Bilder zum Text zu malen. So war das bei der „Kleinen Spinne“.
  3. So sieht eine Illustration auf Papier aus. (Foto: Banneyer)

    Wenn Text und Illustrationen fertig sind, beginnt die eigentliche Herstellung des Buches. „Die meisten Illustratoren malen heute direkt am Computer – dann bekomme ich die Bilder digital. Aber manche zeichnen auch noch auf Papier.“ So wie Martina Matos, die Illustratorin der „Kleinen Spinne“. Dann müssen die Bilder von einer Spezial-Firma eingescannt werden.  „Die Illustrationen sollen dem Original möglichst ähnlich sehen.“ Das Problem ist: Im Farbkasten gibt es viele, unterschiedliche, leuchtende Farben. Im Druck können aber meistens nur vier Farben dargestellt werden. „Deswegen sieht das Orange der kleinen Spinne auf den Papierbildern noch leuchtender aus als im Buch“, sagt Yvonne Schlitt.

  4. So sieht die Zeichnung nach dem Einscannen aus. (Foto: Banneyer)

    Wenn der Verlag zufrieden mit den eingescannten Illustrationen ist, werden diese zusammen mit dem Text an einen Grafiker geschickt. Mit einem speziellen Layout-Programm gestaltet er Text und Bild so, dass eine schöne Bilderbuchseite entsteht und schickt seine Vorschläge an den Verlag.

  5. Wenn sich die Abteilungen Lektorat und Herstellung für eine Version entschieden haben, legt der Grafiker richtig los: Seite für Seite geht er durch und passt Text und Bild aneinander an. Falls ein Text zu lang ist, muss er vom Lektor gekürzt werden.
  6. Das Buch ist jetzt schon halb fertig und geht vom Grafiker zurück an den Verlag. Dann lesen es der Lektor und ein sogenannter Korrektor ganz aufmerksam und  prüfen Fehler. Auch der Autor und der Illustrator, also in diesem Fall Diana Amft und Martina Matos, schauen sich alles noch mal an und sagen, ob sie einverstanden sind. Alle Korrekturen werden an den Grafiker geschickt. Der muss im Layout-Programm die entsprechenden Stellen verbessern.
  7. Nun muss der Grafiker natürlich noch die Vorder- und Rückseite gestalten. Dafür bekommt er vom Illustrator ein extra für den Umschlag gemaltes Bild und sucht eine passende Schrift dazu aus. Auch das guckt sich der Verlag dann noch mal an.
  8. Dann macht sich Yvonne Schlitt auf die Suche nach einer Druckerei – denn nicht jede Druckerei kann jedes Buch gleich gut drucken. „Ich schreibe verschiedene Druckereien an, um die beste für das jeweilige Buch zu finden. Sie schicken mir ein Angebot und ich vergleiche. Natürlich spielt dann auch der Preis eine Rolle.“
  9. Und so sieht die kleine Spinne im fertigen Buch aus. (Foto: dpa)

    Wenn Yvonne Schlitt sich für eine Druckerei entschieden hat und alles andere auch passt,  fordert sie beim Grafiker die sogenannte „Druckdatei“ an: Das ist das ganze Buch als Computerdatei, die dann  an die Druckerei geschickt wird. Die wiederum erstellt sogenannte Plots. Diese guckt Yvonne Schlitt sich mit ihren Kollegen ganz genau an – jetzt besteht nämlich die allerletzte Möglichkeit, noch etwas zu ändern. Wenn alles richtig ist, beginnt die Druckerei mit der Arbeit.

  10. Wenn alle Bücher gedruckt sind, werden sie an die Buchhändler ausgeliefert. Und da kannst du dir ein Buch wie „Die kleine Spinne Widerlich“ anschauen und kaufen. Übrigens: Der ganze Prozess dauert durchschnittlich drei Monate.

 

Karten gewinnen

Leonie Looping erlebt Abenteuer mit Elfen. (Foto: dpa)

Leonie Looping ist sauer. Anstatt  mit ihren Eltern in den Strandurlaub zu fahren, wird sie wieder zu Oma abgeschoben. Doch dann lernt sie die Elfen Mücke und Luna kennen…. Welches Abenteuer Leonie in den Ferien erlebt, erzählen dir die Autorin Cally Stronk und Illustratorin Constanze von Kitzing selbst. Und zwar am 17. März um  15.30 Uhr bei der lit.kid.Cologne. Duda verlost 5×2 Karten für die Lesung. Wenn du gewinnen willst, dann schreib uns bis zum 10. März in einer Mail, was Leonie zusammen mit den Elfen erleben könnte. Bitte gib deinen vollständigen Namen, dein Alter und deine Telefonnummer an.   Email: duda@dumont.de

Von Angela Sommersberg