Gab es Atlantis wirklich?

Gab es Atlantis wirklich?
Wie stellst du dir Atlantis vor? (Foto: Thinkstock)

Eine Stadt aus Gold und Silber – die Stadt Atlantis soll vor Tausenden von Jahren im Ozean versunken sein. Es gibt viele Bücher und Filme über das Inselparadies. Aber gab es Atlantis wirklich?

Woher wissen wir von  Atlantis?

Der griechische Philosoph Platon erwähnte vor rund 2400 Jahren als Erster  Atlantis. Er beschrieb es als großen Inselstaat in Nordafrika. Dort wuchsen viele Blumen und Früchte, Elefanten spazierten umher. Das Zentrum des Landes war eine große Stadt, in der kluge Menschen lebten. Sie bauten Tempel aus Gold und Silber und legten Kanäle an, um Waren zu transportieren. Die Bewohner waren tolle Kriegsherren, schreibt Platon. Mit einer Flotte aus Tausenden von Schiffen eroberten sie andere Länder und wurden immer mächtiger. Nur Griechenland konnten sie nicht besiegen. Kurz nach dem Krieg gegen die Griechen wurde Atlantis von einem Erdbeben zerstört und versank im Wasser. Angeblich.

Wahr oder erfunden?

Platon hat Atlantis berühmt gemacht. Denn Platon war nicht irgendwer – er ist bis heute einer der wichtigsten Denker. In seinen Büchern dachte er sich oft Vergleiche und Bilder aus, damit die Leser seine Ideen besser verstehen. Auch in der Erzählung von Atlantis gibt es Hinweise darauf, dass die Stadt nicht echt ist: Platon behauptet nicht, dass er selbst Atlantis gesehen hat. Er lässt eine erfundene Figur von Atlantis berichten – auch die hat nur von der Stadt gehört. Platon schreibt, dass Atlantis schon viele Tausend Jahre vor seiner Zeit versunken ist.

Was glauben Experten heute?

Die meisten Forscher sind sich heute einig: Platon hat sich Atlantis ausgedacht. Sie glauben, dass er damit zeigen wollte, wie schlecht es einem Volk ergeht, das nie genug kriegen kann. Aber in der Vergangenheit haben viele Abenteurer mit Schiffen und U-Booten nach Atlantis gesucht. Manche tauchten in der Nähe von Griechenland nach den versunkenen Schätzen, andere waren überzeugt: Ein Teil von Atlantis hat das Erdbeben überstanden und ist das heutige Amerika. Sogar eine deutsche Insel kam für einige als Atlantis infrage: die Nordseeinsel Helgoland. Aber nie hat jemand Beweise für das versunkene Reich gefunden.

Wieso schreiben viele über Atlantis?

Vielleicht hast du den Disney-Film „Atlantis“ gesehen. Darin findet ein Sprachwissenschaftler die versunkene Stadt. Auch sehr berühmte Autoren haben sich Atlantis auf ihre eigene Weise vorgestellt: Jules Verne und E.T.A. Hoffmann, Thomas Mann und J.R.R. Tolkien, der sich die Hobbits ausgedacht hat. Warum so kluge Köpfe über Atlantis schreiben, wenn doch alles ausgedacht ist? Weil es eine fantastische Geschichte ist, die Leser in ihren Bann zieht – egal, zu welcher Zeit sie leben! Für den Erfinder Platon ist das ein Riesenkompliment.

Lies selbst über Atlantis!

Die schönsten Geschichten über Atlantis sind für Kinder geschrieben: In „Die 13 ½ Leben des Käpt’n Blaubär“ findet der berühmte Seebär Atlantis. Dort ist „Lügengladiator“ ein angesehener Beruf – klar, dass der Blaubär schnell der Beste wird.

Auch Asterix und Obelix verschlägt es in dem Comic „Obelix auf Kreuzfahrt“ nach Atlantis. Die Stadt ist aber  voll von Kindern! Denn alle Bewohner von Atlantis haben einen Zaubertrank geschluckt, der sie für immer jung sein lässt.

Von Annika Leister