Flugzeug-Geiseln sind frei

Flugzeug-Geiseln sind frei
In dem Flugzeug saßen viele Reisende. (Foto: dpa)

Am Dienstag wurde ein Flugzeug entführt. Mit Terroristen hatte die Entführung nichts zu tun. Der Täter war verwirrt und wollte wohl, dass eine bestimmte Frau auf ihn aufmerksam wird.

Die Maschine startete in der ägyptischen Stadt Alexandria. Bald nach dem Start drohte ein Mann an Bord damit, einen Sprengstoffgürtel zu zünden. Er zwang die Piloten so, die Flugrichtung und das Ziel zu ändern: Sie sollten auf der Insel Zypern landen. Einsatzkräfte umstellten das Flugzeug und warteten stundenlang gespannt.

Am Ende ging alles gut aus: Die meisten seiner Geiseln ließ der Mann schnell frei. Eine Geisel ist bei einer Entführung das Opfer. Meistens wird es von den Tätern gegen seinen Willen festgehalten und mit dem Tod bedroht. Die Entführung eines Flugzeugs ist auch so besonders, weil der Entführer gleich viele Geiseln auf einmal hat – und die Lage deswegen für viele Menschen zugleich gefährlich ist.

Täter gibt auf, niemand verletzt

In Zypern stellte sich der Mann nach ein paar Stunden freiwillig und ohne jemanden verletzt zu haben. Er stieg einfach aus dem Flugzeug und ließ sich von der Polizei verhaften. Die stellte dann fest: Sein Bombengürtel war gar nicht gefährlich. Es war nur eine Attrappe ohne echten Sprengstoff.

Warum er das Flugzeug entführt hat, ist noch nicht ganz klar. Aber er hatte einen Brief an seine Ex-Frau dabei, die auf Zypern lebt. Experten glauben: Er war wohl verwirrt und verzweifelt und wollte mit der Entführung bewirken, dass seine ehemalige Frau auf ihn aufmerksam wird.

Jetzt muss untersucht werden, wie verwirrt der Mann tatsächlich ist. Vielleicht wird er dann in einer Klinik behandelt. Ansonsten wird er vor Gericht gestellt und bekommt eine Strafe für die Entführung. Und die könnte groß sein: Schließlich hat er Dutzenden Passagieren die Freiheit geraubt, ihnen große Angst gemacht und sie an einen Ort gezwungen, zu dem sie gar nicht wollten.

Von ann