Was passiert beim Zuckerfest?

Zuckerfest – das hört sich nach Bonbons, Schokolade, Keksen und anderen Süßigkeiten an. Klingt verlockend, oder? Und tatsächlich essen sie viele Süßigkeiten, aber auch herzhafte Speisen. Die vergangenen vier Wochen haben erwachsene Muslime nämlich gefastet. Was es mit dem Zuckerfest auf sich hat,  erklärt uns Annett Abdel-Rahman. Sie ist Muslimin und Expertin für die Religion Islam.

Was ist das islamische Jahr?

Wusstest du, dass das Jahr im Islam anders aufgeteilt ist als bei uns? Das liegt daran, dass die Monate sich nach dem Mond richten. So ein Mond-Monat ist durchschnittlich  nur 29,5 Tage lang, unsere Monate dauern aber meistens 30 oder 31 Tage. Deswegen  verschiebt sich das islamische Jahr innerhalb unseres Jahres – und die Feiertage natürlich auch. Sie fallen immer auf ein anderes Datum. Wie  in jeder Religion, gibt es natürlich auch im Islam besondere Feiern. „Bei uns sind zwei Feste wichtig: das Opferfest und das Ramadan-Fest“, sagt Annett Abdel-Rahman.

Was ist der Ramadan?

Muslime beim gemeinsamen Gebet in der Moschee. (Foto: dpa)

Ein Monat im Islam heißt Ramadan. In diesem Monat fasten die Muslime tagsüber: Nur nachts dürfen sie essen und trinken, von der Morgendämmerung bis Sonnenuntergang nicht. „Wir dürfen aber auch nichts Schlechtes tun und nicht fluchen“, sagt die Expertin. Nur erwachsene und gesunde Menschen machen mit, Kinder noch nicht. Der Monat Ramadan ist heilig für die Muslime. Sie glauben, dass ihr Gott, der Allah heißt, in diesem Monat begonnen hat, sein Wort zu senden – und zwar durch den Engel Gabriel und den Propheten Mohammed. Diese Worte sind in dem heiligen Buch Koran aufgeschrieben. „Im Ramadan versuchen wir auch, Gutes zu tun und den Armen zu helfen“, sagt Annet Abdel-Rahman.

Was ist das Zuckerfest?

Luftballons, Geschenke und viele Leckereien: Am Zuckerfest wird nicht nur gebetet, es wird viel gefeiert. (Foto: dpa)

Wenn der neue Mond aufgeht, endet der Monat Ramadan. Dann dürfen die Menschen aufhören zu fasten – und das feiern sie. Dieses Fest heißt Ramadan-Fest oder Zuckerfest. „Am ersten Tag nach dem Ramadan kommen alle Muslime in der Moschee zusammen und sprechen ein besonderes Gebet“, erklärt Annett Abdel-Rahman. Dieses Gebet ist auf Arabisch und dauert etwa zehn Minuten. Danach gibt es eine Predigt. „Wir feiern, dass wir den Ramadan geschafft haben und bitten Allah, unsere Gebete anzunehmen und unsere Fehler zu verzeihen“, sagt die Expertin. Dann frühstückt die Familie zusammen. „In jedem Land wird das Ramadan-Fest ein bisschen anders gefeiert“, erzählt die Expertin. In den drei Tagen, die das Fest dauert, trifft man sich meistens mit der Familie und Freunden, unternimmt etwas Schönes, es gibt Geschenke und Geld für die Kinder – und natürlich viel Essen.

Und wie ist das Zuckerfest für Kinder? Die elf Jahre alte Zakiya aus Köln verrät es dir hier:

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Von Angela Sommersberg