Warum gibt es Wirbel um die AfD?

Warum gibt es Wirbel um die AfD?
Die Wahlversprechen der AfD klingen erst mal nicht schlecht. Aber viele sagen: Sie sind gefährlich. (Foto: dpa)

Seit einiger Zeit gibt es viel Wirbel um eine Partei: die AfD. Das ist die Abkürzung für „Alternative für Deutschland“. Wir erklären dir, warum sich viele Menschen über sie aufregen und warum andere Parteien ihren Aufstieg mit Sorge beobachten.

Die Partei

Die AfD ist noch eine sehr junge Partei. Sie wurde im Februar 2013 gegründet. Mit ihrem Namen möchte die Partei ausdrücken, dass sie eine Alternative zu den anderen Parteien in Deutschland sein will. Sie will also anders sein und behauptet andere Ideen zu haben, was für Deutschland gut sein könnte. Auf diese Weise will sie Wähler von sich überzeugen, die von den bisherigen Parteien enttäuscht sind. Die AfD ist noch ziemlich klein, sie hat ungefähr 20.000 Mitglieder. Zum Vergleich: CDU und SPD haben jeweils mehr als 400.000 Mitglieder.

Gegen den Euro

Die AfD kritisiert, dass Deutschland anderen europäischen Ländern wie Griechenland so viel Geld leiht. Außerdem will sie den Euro in Deutschland abschaffen. Stattdessen sollen die Deutschen wieder wie früher mit der D-Mark bezahlen. Die Partei glaubt, dass das besser für die deutsche Wirtschaft wäre.

Weniger Flüchtlinge

Frauke Petry (Foto: dpa)

Frauke Petry (Foto: dpa)

Die AfD will nicht, dass so viele Menschen aus anderen Ländern bei uns leben. Aktuell macht sie sich dafür stark, dass viel weniger Flüchtlinge nach Deutschland kommen. Deshalb soll Deutschland seine Grenzen besser schützen – mit Zäunen und Polizisten. Die Parteichefin Frauke Petry hat sogar in einem Interview gesagt, dass Polizisten auf Flüchtlinge schießen können, wenn sie versuchen, über die Grenze zu kommen. Über diese Äußerung haben sich viele Bürger und Politiker sehr aufgeregt.

Kritik

Björn Höcke ist ein Politiker der AfD. Er hat schon oft schlimme Dinge über Ausländer gesagt. (Foto: dpa)

Björn Höcke ist ein Politiker der AfD. Er hat schon oft fiese Dinge über Ausländer gesagt. (Foto: dpa)

Kritiker bezeichnen die AfD als fremdenfeindlich und rechtspopulistisch. Populistisch bedeutet, dass Politiker den Wählern nach dem Mund reden, also sagen, was sie hören wollen.  Oder es werden scheinbar einfache Lösungen für komplizierte Probleme versprochen. Der Begriff „rechts“ bedeutet in diesem Zusammenhang, dass die Partei Stimmung gegen Ausländer macht. AfD-Mitglieder waren auch dabei, als Menschen in Sachsen vor einem Flüchtlingsheim protestiert und gegen Flüchtlinge in einem Bus gepöbelt haben. Weil die AfD-Mitglieder  so extreme Meinungen haben, wollen andere Parteien nicht mit ihnen zusammenarbeiten. Einige Politiker haben sich sogar geweigert, mit AfD-Politikern im Fernsehen aufzutreten.

Umfragen und Wahlen

Bei vielen Wählern kommt die Partei dagegen gut an. Sie ist ziemlich erfolgreich. In fünf von 16 Bundesländern sitzen AfD-Politiker im Landtag: in Sachsen, Thüringen, Brandenburg, Hamburg und Bremen. Bald könnten es noch mehr werden. Denn im März stehen Landtagswahlen in Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und Sachsen-Anhalt an, im September in Mecklenburg-Vorpommern. Laut aktuellen Umfragen könnte die Partei zwischen neun und 17 Prozent der  Stimmen erhalten. Bei uns in Nordrhein-Westfalen sind erst 2017 Landtagswahlen. In Umfragen kommt die AfD hier momentan auf zehn Prozent. Damit wäre sie drittstärkste Partei – nach CDU und SPD.

Von Kathy Stolzenbach