Papst küsst Flüchtlingen die Füße

Papst küsst Flüchtlingen die Füße
Im letzten Jahr hat Papst Franziskus Gefangenen die Füße gewaschen. (Foto: dpa)

Es ist ein besonderes Ritual der katholischen Kirche: Ihr Chef, der Papst, kniet einmal im Jahr vor 12 Fremden nieder und wäscht und küsst ihnen die Füße.

Für den Papst und die ganze Welt ist das eine Erinnerung: Egal, wie berühmt wir sind – wir sollten immer an andere denken und nicht eingebildet werden. Oft wählen Päpste dabei extra Menschen aus, denen es nicht so gut geht wie vielen anderen auf der Welt. Im letzten Jahr hat Papst Franziskus zum Beispiel Menschen die Füße gewaschen, die im Gefängnis eingesperrt sind.

Nach Brüssel ein wichtiges Zeichen

In diesem Jahr hat er eine Unterkunft für Flüchtlinge besucht. Dort hat er sich vor 12 Frauen und Männer gekniet, ihre Füße nass gemacht und geküsst. Die meisten davon waren Menschen, die aus verschiedenen Ländern geflohen sind. Darunter waren Menschen aus Afrika, Asien und Europa. Besonders war außerdem, dass drei Muslime und ein Hindu dabei waren. Der Papst hat also nicht nur Christen die große Ehre erwiesen, sondern auch Menschen, die einen anderen Glauben haben.

Für viele ist die Fußwaschung des Papstes ein wichtiges Zeichen. Denn nach den Terroranschlägen in Brüssel schimpfen viele Menschen und sogar Medien über Flüchtlinge und Muslime. Dabei haben die mit den Anschlägen überhaupt nichts zu tun! Ein Teil der Flüchtlinge kommt sogar nach Europa, weil sie vor derselben Terrorgruppe fliehen, die in Brüssel die Bomben gezündet hat.

Besonderer Segen „Urbi et Orbi”

Am Freitag und Samstag hatte der Papst dann jede Menge zu tun. Er musste Messen besuchen, welche halten und viele Segen spenden. Den bekanntesten Segen sagt er aber an diesem Sonntag auf: „Urbi et Orbi” ruft er dann von einem Balkon. Diesen besonderen Spruch sagt er nur an speziellen Feiertagen wie Ostern oder Weihnachten. „Urbi et Orbi” ist aus der Sprache Latein. Es heißt „der Stadt und dem Erdkreis”.

Für Menschen, die an Gott glauben, heißt das unter anderem: Gott beschützt die Menschen. Zum Petersdom, dem Arbeitsplatz des Papsts, kommen deswegen viele Tausend Menschen. Auch im Fernsehen wird der Segen ausgestrahlt – dort schauen Millionen Menschen weltweit zu.

Von ann, dpa