Erdbeben in den USA und in Südamerika

Erdbeben in den USA und in Südamerika
In Kalifornien rissen Straßen auf und Häuser stürzten ein (Bild: dpa)

Mitten durch die schwarze Straße verläuft ein langer Riss. An manchen Stellen wölbt sich der Asphalt auf. Solche Straßen sieht man gerade in Kalifornien. Das ist ein Bundesstaat im Land USA. Dort gab es am Sonntag ein schweres Erdbeben. Aber nicht nur dort: Auch in den Ländern Chile und Peru bebte gerade die Erde. Kalifornien liegt im Westen von Nordamerika, die Länder Peru und Chile liegen ebenfalls im Westen, in Südamerika. Die beiden Kontinente sind miteinander verbunden. Haben die Beben etwas miteinander zu tun? Wie entsteht überhaupt ein Erdbeben? Und kann man es voraussagen?

„Die Erdbeben haben trotzdem nichts miteinander zu tun“, sagt Experte Helmut Echtler. Dass die Erdbeben nun fast zur gleichen Zeit kamen, sei Zufall. „Es sind einfach alles Gegenden, in denen es immer wieder Erdbeben gibt“, erklärt er. Fachleute sagen auch: Es sind, was Erdbeben betrifft, Hoch-Risiko-Gebiete.
Das liegt daran, dass in diesen Gegenden Erdplatten aneinandergeraten. Die Erde selbst hat ja ungefähr die Form einer Kugel. Sie ist im Inneren flüssig und heiß. Auf diesem flüssigen, heißen Kern schwimmen mehrere Erdplatten.

Erdplatten schrammen aneinander entlang

Diese Platten bewegen sich ständig: Sie rumpeln aufeinander, drücken und reiben. „Manche Platten schieben sich etwa untereinander – so ist das in der Gegend von Chile und Peru“, sagt der Experte. Andere schrammen richtig aneinander entlang – wie in Kalifornien. Man kann sich das so vorstellen, als würde ein Auto seitlich an einer Mauer entlangschrammen. Die Erdplatten drücken oft eine Weile kräftig aufeinander. Auf einmal wird der Druck zu groß – die Erde bebt, reißt auf und Gesteins-Massen schieben sich ruckartig hoch. So entstehen Falten und Risse in den Platten – und es sieht plötzlich manchmal so aus wie in den Straßen von Kalifornien.

Kann man Erdbeben voraussagen?

Immer wieder bebt in vielen Gegenden der Welt die Erde. Dann wackelt der Boden, Häuser stürzen ein oder Trümmer fallen auf den Boden. Viele Leute werden davon komplett überrascht. Erdbeben kann man leider nicht wirklich vorhersagen. Vor solchen Erdbeben standen die Erdplatten tief im Boden zwar schon länger unter Spannung. Diese Spannungen können Fachleute aber einfach nicht messen. Es klappt nur, Erdbeben zu messen, die gerade passieren. Dann zeichnen Geräte, die ähnlich wie Mikrofone in die Erde horchen, alles genau auf.

Wo aber nicht wann

Experten haben inzwischen aber eine Menge Daten gesammelt. So haben sie viel Ahnung davon, wie solche Erdbeben entstehen. Sie können mittlerweile also sehr gut abschätzen, wo es große Erdbeben geben wird – aber eben nicht wann.
In Kalifornien fürchten die Menschen zum Beispiel schon eine Weile ein besonders großes Erdbeben. Die Leute dort nennen dieses Erdbeben auch: the Big One. Das heißt so viel wie: das Große. Erdbeben-Experten vermuten nämlich, dass es in der Gegend so ein Mega-Erdbeben geben wird. Ob es aber morgen kommt oder in zehn Jahren – das weiß keiner.

Von dpa