Wolf

Wolf
Der Wolf ist der Vorfahr aller Hunde. (Bild: Fotolia)

Wilde Heuler: Im Märchen ist er immer der Böse – der Wolf. Und das obwohl der wilde Wolf der Vorfahr aller Hunde ist. Und Hunde sind bekanntlich die Lieblingshaustiere des Menschen, seit über 15 000 Jahren begleiten Hunde Menschen als treue Gefährten. Den Wolf jedoch jagen die Menschen. Auch heute noch.

  • Heimat: Früher gab es den Wolf fast überall auf der Nordhalbkugel: Von Nordamerika und Kanada über Europa und Nordafrika bis nach Asien. Doch die Menschen haben die Wölfe gejagt und in vielen Regionen komplett ausgerottet. Große Rudel gibt es heute nur noch in Kanada, Sibirien, in der Mongolei und auf dem Balkan. An anderen Orten findet man nur noch kleine Gruppen.
  • Familie: Wölfe sind Raubtiere und eng mit Hunden verwandt. Es gibt 18 Unterarten von Wölfen, die in unterschiedlichen Teilen der Erde leben.
  • Aussehen: Wölfe sehen so ähnlich aus wie Schäferhunde, sie sind gleich groß, aber etwas kräftiger gebaut und haben längere Beine. Größe und Gewicht hängen davon ab, wo der Wolf lebt: Der sibirische Wolf ist mit 1,60 Meter Länge sehr groß und wiegt bis zu 80 Kilogramm. Wölfe im Nahen Osten sind dagegen mit 80 Zentimetern nur halb so groß und wiegen ungefähr 20 Kilogramm. Die Wölfe in Mitteleuropa liegen dazwischen. Auch die Fellfarbe ist sehr unterschiedlich: Der europäische Wolf ist dunkelgrau bis dunkelbraun, im Polarbereich gibt es sogar weiße Wölfe. Die Tiere im kalten Norden haben immer ein längeres und dichteres Fell als ihre Verwandten im Süden.
  • Verhalten: Wölfe leben in Rudeln von zwölf bis 20 Tieren zusammen. Dort herrscht eine ganz strenge Rangfolge: Der Rudelführer, der auch Alpha-Tier genannt wird, und sein Weibchen sind die Chefs. Alle anderen Tiere müssen ihnen gehorchen. Das Rudel hat ein festes Revier, das es gegen andere Rudel verteidigt. Mit Heulen zeigen sie, dass das Gebiet ihnen gehört. In der Dämmerung und in der Nacht geht das Rudel jagen – gemeinsam können sie sogar große Elche erlegen.
  • Feinde: Bären oder Luchse können den Wölfen gefährlich werden. Der Hauptfeind ist aber der Mensch, der die Wölfe in großen Teilen der Erde ausgerottet hat – und der sie immer noch jagt.
  • Kinder: Neun Wochen ist das Weibchen schwanger – und bekommt dann in einer Höhle vier bis sechs Welpen. Die Mutter säugt die Kinder zwei bis drei Monate lang. Währenddessen versorgt der Vater die Familie mit Nahrung. Nach einigen Wochen schließen sich die Welpen dem Rudel an und werden von allen Mitgliedern betreut und erzogen. Wölfe werden ungefähr zehn Jahre alt.
  • Nahrung: Wölfe fressen am liebsten Fleisch. Je nach Wohnort jagen sie Mäuse, Kaninchen und Hasen, aber auch größere Säugetiere wie Wildschweine, Hirsche oder Elche.

Von Willi und Angela Sommersberg

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