Junikäfer

Junikäfer
Wissenschaftler nennen den Junikäfer auch "Gerippter Brachkäfer". (Foto: Wikipedia, @entomart)

Im Sommer sorgen sie gerne mal für Schlagzeilen in den Zeitungen: Wenn die Junikäfer ihren Hochzeitsflug machen, sind sie in riesigen Schwärmen unterwegs. Und manchmal flattern sie eben auch in der Großstadt herum – und das finden viele Menschen eklig. Aber keine Angst: Junikäfer sind total harmlos.

  •  Heimat: Junikäfer leben fast überall in Europa, sogar in Südnorwegen und Südschweden. Weiter nördlich ist es ihnen aber zu kalt. Am liebsten halten sich die Käfer in Wäldern und auf Feldern auf. Die Großstädte sind für sie also eher die Ausnahme.
  • Familie: Junikäfer sind Insekten und gehören zu einer der größten Insekten-Familien, den sogenannten Blatthornkäfern. Junikäfer und Maikäfer haben nicht nur einen ähnlichen Namen – sie sind auch eng miteinander verwandt. Der Junikäfer heißt so, weil man ihn im Juni so oft sieht. Von Wissenschaftlern wird er aber anders genannt, nämlich Gerippter Brachkäfer.
  • Aussehen: Der Junikäfer ist zwischen 1,4 und 1,8 Zentimeter groß. Auf deinem Lineal liegt er also eher Richtung dick gedruckter zwei. Sein Körper ist bräunlich bis lederfarbig. Der Halsschild am Kopf des Insekts ist etwas dunkler. Auf seinen Flügeln hat der Käfer drei Rippen, also Erhöhungen, dazwischen ist er gepunktet und behaart. An den Rändern der Flügel wachsen lange, abstehende, auffällige Haare.
    Der Junikäfer hat relativ lange Beine, wobei an den Vorderbeinen Haken sind – beim Männchen sind es zwei Haken, beim Weibchen drei. Wenn ein Junikäfer aus Versehen mal auf dir landet, kann es deswegen sein, dass er mit seinen behakten Beinchen in deiner Kleidung hängen bleibt. Aber keine Angst – die Tiere sind überhaupt nicht gefährlich, sie beißen und stechen nicht.
  • Verhalten: Junikäfer sind nachtaktiv, tagsüber verstecken sie sich. Wenn es so ab Mitte Juni auch nachts noch schön warm ist, fliegen die Tiere oft in riesigen Schwärmen umher. Das sind die sogenannten Hochzeitsflüge. In so einem Schwarm sind aber oft zwei Drittel Männchen und nur ein Drittel Weibchen. Die Männchen, die ja in der Überzahl sind, versuchen dann ein Weibchen abzubekommen.
  • Feinde: Vögel sind die schlimmsten Feinde der Junikäfer. Sie scharren im Boden, um die Larven der Junikäfer zu finden – und zu fressen.
  • Kinder: Nach der Paarung, die beim Hochzeitsflug passiert, legt das Weibchen etwa 30 bis 35 Eier im Boden ab und stirbt danach. Daraus schlüpfen dann später Larven, die sogenannten Engerlinge. Sie ernähren sich im Boden von Pflanzenteilen und kleinen Wurzeln. Zwei Jahre lang leben sie so als Larven und verpuppen sich erst im Frühjahr des dritten Jahres. Die Käfer, die dann aus der Puppe schlüpfen, leben nur wenige Wochen lang, denn auch die Männchen sterben kurz nach dem Hochzeitsflug.
  • Nahrung: Die erwachsenen Käfer fressen Blätter und Blüten, zum Beispiel von Obstbäumen. Den Bäumen schaden sie damit aber nicht.

 

Von Willi und Angela Sommersberg

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