Ein Pieks gegen Corona

Vor ein paar Wochen kam die gute Nachricht: Es gibt einen Impfstoff gegen Corona! Mittlerweile sind es sogar mehrere. In Großbritannien und den USA werden die Menschen schon geimpft. Und auch in Deutschland ist es bald so weit. Vermutlich können die ersten Menschen am 27. Dezember geimpft werden. Doch: Wer ist zuerst dran? Und wie funktioniert das eigentlich?

Weil nicht alle gleichzeitig geimpft werden können, haben Fachleute einen Vorschlag für eine Reihenfolge gemacht. Foto: Friso Gentsch/dpa

Wie funktioniert Impfen?

Du bist sicher schon gegen Krankheiten wie Masern, Röteln oder Keuchhusten geimpft worden. Der Arzt gibt dir dann eine Spritze mit einer Flüssigkeit. Klar, das piekst und manchmal ist man danach ein bisschen müde. Im Körper geht es jetzt aber richtig los: In der Flüssigkeit stecken nämlich winzig kleine Teile des Virus. Die sind ungefährlich, aber der Körper will sich trotzdem gegen sie wehren. Dafür ist die Körperpolizei zuständig, das sogenannte Immunsystem. Das Immunsystem bildet nun nach und nach Stoffe, die gegen das Virus kämpfen können – und zwar speziell gegen dieses Virus. Der Körper bildet sozusagen ganz besondere Polizisten aus, Wissenschaftler nennen sie Antikörper. Das Beste ist: Solltest du dich wirklich mal mit dieser Krankheit anstecken, sind die besonderen Polizisten sofort zur Stelle und wissen, wie sie das Virus vernichten können.

In einer Sporthallen bauen Helfer ein Impfzentrum auf. Foto: Swen Pförtner/dpa

Was ist das für ein Impfstoff?

Die Impfung gegen Corona funktioniert ähnlich. Allerdings bekommt man kein ungefährliches Stück Virus gespritzt, sondern einen Stoff, der Informationen über das Virus enthält. Diese Art von Impfung ist ganz neu. Das Ergebnis ist aber dasselbe: Die Körperpolizei bildet Polizisten aus, die speziell gegen das Coronavirus kämpfen können. Zurzeit prüfen Wissenschaftler aus ganz Europa, ob der Impfstoff sicher ist. Wenn er das ist, dann lassen sie den Impfstoff zu. Sie sagen dann also: Der Impfstoff ist so sicher, dass nun Menschen in Europa damit geimpft werden dürfen. Diese Zulassung passiert voraussichtlich am Montag.

Wie geht es dann weiter?

Das Impfstoff-Unternehmen (das übrigens aus Deutschland und den USA kommt) hat schon sehr viele Fläschchen produziert. Die müssen nun in die Impfzentren gebracht werden, die in vielen Städten aufgebaut wurden. In Köln ist dieses Impfzentrum in der „Koelnmesse“ in Deutz. Das Problem: Der Impfstoff kann nur bei minus 70 Grad transportiert werden. Er muss also in besonderen Eisboxen durch die Gegend gefahren werden. Ganz schön kompliziert!

Margaret Keenan bekommt Applaus nach ihrer Impfung. Foto: Jacob King/PA Wire/dpa

Wer ist zuerst dran?

Als erstes sollen Menschen geimpft werden, die über 80 Jahre alt sind. Denn sie erkranken oft besonders schlimm an Corona. Dann sind die Pflegerinnen und Pfleger, Ärztinnen und Ärzte aus den Altenheimen und Krankenhäusern an der Reihe. Als nächstes kommen zum Beispiel Polizisten, Feuerwehrleute und Lehrer dran. Vermutlich wird es aber noch mindestens bis Herbst dauern, bis genug Leute geimpft sind. Denn: Experten sagen, dass ungefähr sieben von zehn Menschen geimpft sein müssen, damit sich nicht mehr so viele anstecken. Erst dann können wir unser Leben wieder wie vor Corona weiterleben. Bis dahin werden wir weiterhin Maske tragen und Abstand halten müssen, um uns zu schützen.

Werden auch Kinder geimpft?

Nein, erstmal nicht. Das liegt einerseits daran, dass die allermeisten Kinder nicht schlimm an Corona erkranken. Andererseits wissen die Wissenschaftler auch noch nicht, wie der Körper von Kindern auf den Impfstoff reagiert. Das wollen sie noch testen, bevor sie sagen können: Der Impfstoff ist auch für Kinder sicher.

Von Angela Sommersberg

Wissenswert – Corona

Wenn du mehr über das Coronavirus wissen möchtest oder du dir Sorgen machst, findest du hier mehr Informationen: https://www.duda.news/wissenswert-corona/