Zwei neue Chefs für die SPD

Zwei neue Chefs für die SPD
Foto: Michael Kappeler/dpa

Nowabo. Vielleicht hast du das in den vergangenen Tagen auch schon mal gehört? Nowabo ist die Abkürzung für den Namen Norbert Walter-Borjans. Er und seine Partei-Kollegin Saskia Esken werden zusammen die neuen Chefs der Partei SPD sein. Wir stellen sie dir vor.

Was ist passiert?

Bis zum Sommer war Andrea Nahles Chefin der SPD. Doch weil die Partei bei der Europawahl im Mai sehr wenige Stimmen bekommen hatte, trat Andrea Nahles zurück. Dann meldeten sich verschiedene Leute aus der SPD, die gerne Chef werden wollten. Sie alle stellten sich den Mitgliedern der Partei vor. Denn: Diesmal sollten alle Mitglieder darüber abstimmen dürfen, wer ihr neuer Chef oder ihre neue Chefin wird. Mehr als 400 000 Leute konnten mitmachen. Zum Schluss blieben zwei Teams übrig: Norbert Walter-Borjans und Saskia Esken sowie Olaf Scholz und Klara Geywitz. Viele hatten erwartet, dass Olaf Scholz und Klara Geywitz gewinnen würden, denn Olaf Scholz ist ziemlich bekannt: Er ist Finanzminister von Deutschland und der Stellvertreter von Bundeskanzlerin Angela Merkel. Doch es kam anders.

Wie geht es jetzt weiter?

Dass Nowabo und Saskia Esken gewonnen haben, ist für viele ein Zeichen. Denn: Im Gegensatz zu Olaf Scholz und Klara Geywitz hatten Nowabo und Saskia Esken vor der Wahl gesagt, dass sie so mit der großen Koalition nicht weitermachen wollen. Die Partei SPD regiert Deutschland nämlich zusammen mit CDU und CSU. Doch darüber sind viele Mitglieder der SPD nicht glücklich. Anfangs dachte man, dass die neuen Chefs die große Koalition vielleicht auflösen würden. Danach sieht es jetzt aber nicht mehr aus. Trotzdem wollen die beiden gerne mit CDU/CSU darüber verhandeln, wie es weitergehen kann. Nowabo und Saskia Esken wollen zum Beispiel, dass die Regeln für den Umweltschutz härter werden – CDU/CSU wollen das aber nicht. Ab Freitag treffen sich SPD-Abgesandte aus allen Bundesländern zum Parteitag in Berlin. Dann werden die neuen Chefs offiziell gewählt. Und auch noch mal richtig über die große Koalition diskutiert.

Norbert Walter-Borjans. Foto: Kay Nietfeld/dpa

Er

Name: Norbert Walter-Borjans (Nowabo)
Alter: 67 Jahre
Wohnort: Köln
Familie: Verheiratet, vier Kinder
Beruf: Wirtschaftsexperte
Karriere: Seit 35 Jahren arbeitet Nowabo schon als Politiker. Er war unter anderem für die Stadt Köln tätig. Von 2010 bis 2017 war er Finanzminister in Nordrhein-Westfalen.
Themen: Nowabo ist Experte für Geld, Steuern und Wirtschaft. Er setzt sich unter anderem dafür ein, dass alle ihre Steuern, also Abgaben an den Staat, ordnungsgemäß bezahlen.

Saskia Esken. Foto: Kay Nietfeld/dpa

Sie

Name: Saskia Esken
Alter: 58 Jahre
Wohnort: Schwarzwald
Familie: Verheiratet, drei Kinder
Beruf: Informatikerin
Karriere: Bis sie sich als SPD-Chefin bewarb, war Saskia Esken ziemlich unbekannt. Sie sitzt seit sechs Jahren im Bundestag.
Themen: Als Informatikerin kennt Saskia Esken sich gut mit dem Internet und allem was dazu gehört aus. Sie setzt sich aber auch für Umweltschutz ein und ist Mitglied bei der Organisation Greenpeace. Außerdem kämpft sie dafür, dass alle die gleichen Chancen haben.

Von Angela Sommersberg