Was bezeichnet man als Humanitäre Hilfe?

Man nennt sie auch die Feuerwehrleute der Welt: Humanitäre Helfer, also Männer und Frauen, die manchmal ihr Leben riskieren, um andere Menschen zu retten. Menschen, die irgendwo auf der Welt in Not geraten sind. Weil in ihrer Heimat ein Krieg ausgebrochen ist. Weil es ein Erdbeben, eine Überschwemmung oder eine andere Naturkatastrophe gab. Oder weil eine schlimme, ansteckende Krankheit ausgebrochen ist. Jedes Jahr am 19. August soll der Welttag der Humanitären Hilfe an die Menschen erinnern, die anderen helfen.
Was genau bedeutet humanitäre Hilfe?
Mit humanitärer Hilfe ist gemeint, dass Ländern, die in einer Notlage sind, geholfen wird – zum Beispiel mit Geld, Nahrungsmitteln, technischen Geräten oder Medizin. Meistens findet humanitäre Hilfe in armen Ländern der Dritten Welt statt – und wird von staatlichen und rund 500 nichtstaatlichen Hilfsorganisationen gemeistert. Beispiele solcher Organisationen sind „Ärzte ohne Grenzen“, „Das Rote Kreuz“ oder „Unicef“. Ihr Ziel: Den Menschen in den Krisengebieten Essen und Trinken, Medikamente, Ärzte oder eine Zuflucht, also ein Dach über dem Kopf – meist in Form eines Flüchtlingszeltlagers – zur Verfügung zu stellen.
Seit wann und warum gibt es den Aktionstag?
Die Idee einen internationalen, also weltweiten Aktionstag ins Leben zu rufen, hatte die UNO im Jahr 2008. Die drei Buchstaben UNO stehen für „United Nations Organization“, auf deutsch: Organisation der Vereinten Nationen. Das ist ein Zusammenschluss von 193 Staaten, die sich zum Ziel gesetzt haben, den Weltfrieden zu sichern, die Menschenrechte zu schützen und ärmeren Ländern zu helfen. Dazu gehört auch die schnelle Hilfe in Krisen-, also Notsituationen. Dann geht es darum, so schnell wie möglich Helfer und Hilfsmittel in das Land zu schicken, weil dessen Verantwortliche und Bewohner nicht in der Lage sind, die Krise alleine zu meistern.
Wo auf der Welt ist gerade am meisten Hilfe nötig?
Weil es in ihrem Land Krieg gibt, große Dürre oder Überflutungen, ihnen Essen und Trinken, medizinische Versorgung oder ein Zuhause fehlt, sind zurzeit rund 52 Millionen Menschen in 17 Krisengebieten der Welt auf humanitäre Hilfe angewiesen. Die meisten Helfer sind in den vorderasiatischen Ländern Syrien und Irak aktiv und in den afrikanischen Ländern Südsudan und Somalia.
Die größte Hilfe braucht das Land Syrien, wo mehr als drei Millionen Männer, Frauen und Kinder vor der Gewalt in ihrer Heimat in die Nachbarländer fliehen. Mehr als doppelt so viele sind innerhalb des Landes auf der Flucht. Das bedeutet, das fast drei Viertel aller Syrer auf fremde Hilfe angewiesen sind, um überleben zu können.
Von Caroline Kron