Wie lebten Kinder in der DDR?

Wie lebten Kinder in der DDR?
In der DDR gab es vor allem eine Sorte Autos: den Trabant, auch Trabbi genannt. Hier sitzt ein Junge auf einem Spielzeug-Trabbi. (Foto: dpa)

An diesem Dienstag hast du schulfrei! Das liegt daran, dass heute der 3. Oktober ist – der „Tag der Deutschen Einheit“. Das ist der Nationalfeiertag in Deutschland.

Andere Länder feiern an ihrem Nationalfeiertag, dass ihr Land einen Krieg gewonnen hat oder weil sie unabhängig von anderen Staaten geworden sind. In Deutschland feiern wir die deutsche Wiedervereinigung. 1990 – vor 27 Jahren – wurde nämlich aus den zwei Staaten „Bundesrepublik Deutschland“ (BRD, das sogenannte Westdeutschland) und die „Deutsche Demokratische Republik“ (DDR, das sogenannte Ostdeutschland) ein Land.

Was ist damals passiert?

Der Osten von Berlin gehörte zur DDR, der Westen zur Bundesrepublik. Dazwischen: eine Mauer (Foto: dpa)

Die DDR wurde nach dem Zweiten Weltkrieg gegründet. In der DDR gab es gewisse Einschränkungen für die Menschen. So durften sie nicht in das westliche Ausland reisen – sondern nur in die Länder Osteuropas, wie Rumänien oder Polen, die mit der DDR befreundet waren. Es war für die Bewohner nicht möglich, aus der DDR in die Bundesrepublik zu reisen, weil 1961 ein hoher Grenzzaun zwischen beiden Ländern gebaut wurde. Nach Protesten der Menschen wurde 1990 die beiden Staaten DDR und BRD wurden zu einem Deutschland wieder vereint.

Auch wenn die Sprache in beiden Staaten Deutsch war, so war doch einiges in den beiden Ländern verschieden. Es gab andere Fernsehserien, das Essen hatte manchmal andere Namen und auch die Musik war eine ganz eigene. Wir zeigen einige Beispiele.

Welche Kinderhelden hatten die Kinder in der DDR?

Das Sandmännchen (Mitte) mit seinen Freunden Pittiplatsch (rechts) und Schnatterinchen. (Foto: dpa)

Schaust du vielleicht ab und zu das Sandmännchen abends im Fernsehen? Diese Figur, so wie du sie im TV siehst, stammt aus der DDR. Es ist eines der wenigen Kinderfiguren, die auch nach der Wiedervereinigung im Fernsehen gezeigt werden. Zwar gab es auch ein ähnliches Sandmännchen im Westen – das sah aber anders aus und die Sendung wurde kurz vor der Wiedervereinigung abgesetzt. Sandmännchens Freunde in der DDR waren zum Beispiel die Puppenfiguren Pittiplatsch, Schnatterinchen und ihr Hund Moppi. Pittiplatsch, auch einfach nur Pitti genannt, war ein kleiner schwarzer Kobold, der viel geredet hat. Schnatterinchen war eine freundliche Ente.

Welche Musik haben die Kinder in der DDR gehört?

Bummi-Bücher kannte jedes Kind im Osten. (Foto: dpa)

In der DDR gab es den Kinder-Liedermacher Reinhard Lakomy, dessen Lieder jeder kannte. Außerdem gab es Lieder über und von Pittiplatsch, in denen er verrückte Dinge anstellte, wie zum Beispiel ganz viel Kuchen essen. Ein anderes beliebtes Lied, das aber eher für jüngere Kinder war, hieß „Bummi Bummi“ und handelte von Bären. Über Bummi gibt es eine Zeitschrift, die man auch heute noch kaufen kann.

Welche Kleidung trugen Jugendliche in der DDR?

Kinder und Jugendliche wollten wie überall sonst in der Welt auch in der DDR gerne Jeans tragen, aber die in der DDR hergestellten hatten nicht das richtige Jeansblau. So war es für viele ein großes Glück, eine Jeans zu ergattern – entweder wurde sie ihnen aus dem Westen geschickt oder für sehr viel Geld auf dem Schwarzmarkt gekauft.

Gab es anderes Essen in der DDR?

Soljanka ist eine deftige, rote Suppe. (Foto: dpa)

Das Essen hatte in der DDR manchmal einfach nur einen anderen Namen. So wie das Toast Hawaii. So ein überbackenes Schinkenbrot hieß in Ostdeutschland „Karlsbader Schnitte“. Ein typisches Gericht ist die Soljanka, eine säuerlich-scharfe Suppe aus Osteuropa mit Essiggurken, manchmal auch Fisch. Einen lustigen Namen hat aber auch folgendes Gericht: „Tote Oma“ ist eine Wurstspeise. Das Essen sieht eher unappetitlich aus, weshalb es auh den Namen hat. Die Wurst wird mit Zwiebeln gekocht und zu Brei gerührt, der mit Kartoffeln und Sauerkraut gegessen wird.

Von Jennifer Wagner