Wer Grimassen zieht, bekommt Falten?

Wer Grimassen zieht, bekommt Falten?
Auch Fußballfans machen gerne lustige Gesichter. Foto: Adam Davy/PA Wire/dpa

Der Mund schief, die Zunge raus, die Augen verdreht: Solche Faxen bringen viele Menschen zum Lachen. Aber bekommt man dadurch Falten? Nein, Kinder brauchen sich keine Sorgen zu machen.

Manche Kinder können auch ohne Schminke und rote Nase aussehen wie ein Clown. Sie schneiden die tollsten Grimassen. Mal ziehen sie den Mund unglaublich breit, mal schielen sie. Manche Eltern sagen dann Sachen wie: Mach das nicht, sonst bleibt dein Gesicht so! Oder: Du bekommst davon Falten! Aber stimmt das?

Die Antwort: Nein, da passiert nichts. Wahrscheinlich haben sich Eltern das nur ausgedacht, weil sie davon genervt sind. Nach der Grimasse nehmen die Gesichtszüge einfach wieder ihre vorherige Form an. Die Haut macht so etwas problemlos mit.

Grimassen schneiden und Fotos knipsen, das macht Spaß! Aber ist das schlecht für die Haut? Foto: Guido Kirchner/dpa

Flexible Haut

Genauer erklären kann das der Hautarzt Jens Tesmann. Er sagt: „Kinderhaut ist sehr, sehr flexibel. Sie ist hervorragend ausgestattet mit Feuchtigkeit und Dehnbarkeit, und sie kann sich sehr, sehr gut erholen.“ Das merke man auch daran, dass Schürfwunden bei Kindern ziemlich schnell heilten.

Anders sehe die Sache bei Erwachsenen aus, die älter als 20 Jahre sind, erklärt Herr Tesmann. „Wenn die zum Beispiel immer angestrengt arbeiten und dabei die ganze Zeit die Augen zusammenkneifen, dann graben sich mimische Falten in die Haut ein.“ Das sei wie bei einem Blatt Papier: Wird das immer an einer Stelle gefaltet, dann bleibt der Falz da.

Eincremen als Tipp

„Die Leute bekommen dann eine bleibende Mimik“, sagt er, also zum Beispiel mit Lachfalten rund um die Augen oder Sorgenfalten auf der Stirn. „Das wird stärker, je älter die Leute werden.“ Denn im Alter könne sich die Haut nicht mehr so gut erholen wie bei Kindern. Die Haut sei weniger feucht, und die Fasern darin bauten sich ab.

Damit das nicht ganz so schnell passiert, hat Herr Tesmann noch einen Tipp: eincremen. „Denn die Creme stellt eine Schutzschicht für die Haut dar.“ Wer gespannte Haut habe, dürfe das Gesicht jeden Abend eincremen. (dpa)