Wer denkt sich eigentlich die Schulbücher aus?

Wir benutzen sie fast jeden Tag: unsere Schulbücher. Doch wer denkt sich diese Bücher eigentlich aus? Wer überlegt sich die Aufgaben, die darin stehen? Das machen Fachleute in speziellen Verlagen. Dabei helfen auch Lehrer mit.

Bis ein Schulbuch fertig ist, dauert es eine Weile. Ein ganzes Team an Experten arbeitet daran. (Foto: dpa)
„Bitte holt eure Bücher heraus und schlagt Seite 15 auf. Wir machen die Aufgabe 2a“. Uuuh, das ist aber eine schwere Mathe-Aufgabe! Schulbücher benutzen wir fast jeden Tag. Wir tragen sie in unserem Schulranzen herum, lösen mit ihnen knifflige Mathe-Aufgaben oder lesen darin Deutsch-Texte.
Schulbücher gehören zur Schule einfach dazu. Doch woher kommen die Bücher eigentlich? Wer denkt sich die Aufgaben aus? Das machen zum Beispiel Leute wie Sibylle Tochtermann. Sie arbeitet in einem großen Verlag in der Stadt Stuttgart. Das ist im Bundesland Baden-Württemberg. Der Verlag stellt Schulbücher her.
Mit einem neuen Schulbuch beschäftigen sich verschiedene Leute
„Ein neues Schulbuch zu machen, ist echte Teamarbeit“, verrät Sybille Tochtermann. Denn es beschäftigen sich damit verschiedene Leute. Zum Beispiel braucht man Autoren. Sie denken sich die Texte und Aufgaben für das Buch aus. Solche Autoren sind zum Beispiel oft Lehrer. Normalerweise unterrichten sie an einer Schule. Wer weiß, vielleicht hat dein Lehrer schon einmal bei einem Schulbuch mitgemacht.
1. Schritt: Ein Konzept ausdenken
Bevor es mit der Arbeit aber so richtig losgehen kann, denken sich die Fachleute zuerst ein Konzept aus. Das bedeutet, sie überlegen, was in das neue Buch alles hinein muss. Also welche Themen darin vorkommen sollen. Dabei müssen sie sich nach dem Lehrplan richten. In diesem ist festgeschrieben, was die Schüler alles lernen müssen. Aber so ein Lehrplan ändert sich auch immer wieder mal. Dann stellt man neue Schulbücher her.
2. Schritt: Wie viele Seiten?

Wenn du deine Schulbücher durchblätterst, fallen dir vielleicht einige Sachen auf. Die Buchstaben sind zum Beispiel relativ groß. „Die Bücher müssen für alle gut lesbar sein“, erklärt eine Fachfrau. (Foto: dpa)
Als Nächstes planen die Fachleute, wie viel Platz jedes Thema in dem neuen Buch bekommen soll. Fünf Seiten? Oder reicht doch nur eine? Oder braucht man doch 20 Seiten?
3. Schritt: Der Seitenentwurf
Wenn das festgelegt ist, fangen die Autoren mit der Arbeit an. Jeder Autor kümmert sich um ein spezielles Thema. Er überlegt sich nun, wie die Seiten gestaltet werden sollen. Aber auch, welche Aufgabe es dazu geben soll, wie viele es sein sollen und wie schwer. Man sagt dazu auch: Der Autor macht einen Seiten-Entwurf.
4. Schritt: Die Seiten immer wieder verbessern

Schulbücher dürfen auch nicht zu voll sein oder zu gequetscht. Das bedeutet, zwischen den einzelnen Aufgaben oder den Abbildungen muss immer genügend Abstand sein. So, dass alles schön übersichtlich ist. (Foto: dpa)
Diese Entwürfe werden immer wieder bearbeitet und verbessert. So lange, bis alle Fachleute damit zufrieden sind.
5. Schritt: Das Layout
Dann geht es zum Layout (gesprochen: läiaut). Dort werden die Seiten gestaltet. Man setzt Bilder, Abbildungen und Farben dazu.
Und dann ab in deinen Schulranzen
Irgendwann wird das Buch gedruckt. Vielleicht landet es dann bald schon in deinem Schulranzen?
Von dpa