So wird in den USA gewählt

So wird in den USA gewählt
Einer der beiden wird bald Präsident in den USA sein: Donald Trump (links) und Hillary Clinton (Foto: dpa)

Am heutigen Dienstag schauen viele Menschen auf der ganzen Welt gespannt auf die USA. Dort wählen die Bürger heute eine neue Präsidentin oder einen neuen Präsidenten. Dieses Amt gilt als  das mit der meisten Macht der Welt. Wegen der Zeitverschiebung werden die Ergebnisse aber erst am Mittwoch feststehen. Bei der Wahl spielen Wahlmänner eine wichtige Rolle.

Welche Kandidaten stehen zur Wahl?

Zur Wahl stehen Hillary Clinton für die Demokratische Partei und Donald Trump für die Republikanische Partei. Es kandidieren auch noch einige unabhängige Männer und Frauen. Sie haben aber nach Meinung von Experten keine Chance auf den Wahlsieg. Die Bürger stimmen darüber ab, wen sie gern als Präsidenten haben möchten. Allerdings wählen sie den Präsidenten oder die Präsidentin nicht direkt, sondern über Wahlmänner. Das sind Vertreter, die später für sie den Präsidenten wählen sollen.

Wie viele Wahlmänner gibt es?

Es ist zwar immer von „Wahlmännern“ Rede: Doch es sind auch Frauen in diesem Amt im Einsatz. Insgesamt gibt es 538 Wahlleute. Sie kommen aus allen 50 Bundesstaaten der USA und aus der Hauptstadt Washington DC. Wie viele es in jedem Bundesstaat sind, hängt vor allem davon ab, wie viele Menschen dort leben. Kalifornien hat unter den Bundesstaaten die meisten Einwohner. Dort gibt es auch die meisten Wahlmänner: 55. In Wyoming hingegen leben die wenigsten Menschen. Der Bundesstaat hat deshalb auch nur drei Wahlmänner.

Welcher Kandidat gewinnt die Wahl?

US-Bürger wählen ihren Präsidenten nicht direkt - dazwischen stehen noch die Wahlmänner. (Foto: dpa)

US-Bürger wählen ihren Präsidenten nicht direkt – dazwischen stehen noch die Wahlmänner. (Foto: dpa)

Nach der Wahl werden in jedem Bundesstaat die Stimmen ausgezählt. Die Wahlmänner stimmen nachher für den Kandidaten, den die meisten Menschen dort gewählt haben. Sie können also nicht selbst entscheiden. Wenn die meisten Menschen in Kalifornien zum Beispiel  Hillary Clinton gewählt haben, stimmen später alle 55 Wahlmänner für die Kandidatin.

Das Besondere dabei ist: Es wäre dann egal, ob Hillary Clinton mit einem großen Vorsprung gewinnen würde oder nur eine Stimme mehr hätte als Donald Trump. Sie bekäme in dem Fall die Stimmen aller Wahlmänner. In den USA heißt diese Regel „The winner takes it all“ – also „Der Sieger bekommt alles“. Wer die Wahl um das Amt des Präsidenten gewinnen möchte, braucht mindestens 270 Wahlmänner-Stimmen. Deshalb sind Bundesstaaten mit vielen Wahlmännern besonders umkämpft.

Wie geht es nach der Wahl weiter?

Bis der neue Präsident oder die neue Präsidentin mit der Arbeit loslegt, dauert es noch eine ganze Weile. Die Wahlmänner treffen sich am 19. Dezember in der Hauptstadt ihres Bundesstaates und geben ihre Stimme für den Gewinner-Kandidaten aus ihrem Staat ab. Erst am 6. Januar wird das endgültige Ergebnis verkündet. Am 20. Januar zieht der Sieger oder die Siegerin als neuer Präsident oder als neue Präsidentin  ins Weiße Haus ein. Dort arbeitet und wohnt das amerikanische Staatsoberhaupt. Bis zu diesem Tag regiert noch  der alte Präsident: Barack Obama.

Das Wahlsystem

Das amerikanische Wahlsystem ist schon sehr alt. Es stammt aus dem Jahr 1789. Damals wurde in den neu gegründeten Vereinigten Staaten von Amerika der erste Präsident George Washington gewählt. Es gab immer wieder Überlegungen, das Wahlsystem zu ändern. Zum Beispiel wird kritisiert: Ein Kandidat kann gewinnen, der nicht die meisten Stimmen der Wähler hat, aber die meisten der Wahlmänner.

Alles klar? In unserer Grafik kannst du auch nochmal alles nachlesen:

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Von Kathy Stolzenbach (Text) und Thomas Böhne (Grafik)

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