Was macht ein Systemadministrator?

Was macht ein Systemadministrator?
Den größten Teil seiner Arbeit macht der Systemadministrator am PC. (Foto: dpa)

Es gibt Jobs, die sind extrem wichtig – aber auch extrem unauffällig und manchmal schwer zu verstehen. Der Systemadministrator ist so ein Job. Wir erklären ihn dir hier.

Woran erkennst du einen guten Hausmeister an der Schule? Daran, dass du ihn eigentlich gar nicht bemerkst. Denn wenn das Licht überall brennt, die Toilettenspülung funktioniert, der Beamer läuft und an der Tafel genug Kreide liegt, ist erstmal alles gut.

So ähnlich wie ein Hausmeister, der im Hintergrund dafür sorgt, dass an der Schule alles klappt, ist auch ein Systemadministrator. Nur, dass der mit Computern arbeitet. Aber was genau macht der überhaupt? Das haben wir heute, zum Tag des Systemadministrators, Julius Schwartkop gefragt. Er ist 28 Jahre alt und arbeitet seit einigen Jahren bei der Software-Firma dimedis GmbH als Systemadministrator.

Was ist ein Systemadministrator?

Manchmal muss ein Systemadministrator auch an Kabeln rütteln und die Hardware untersuchen. (Foto: dpa)

Du kennst das: Das Handy will alle paar Wochen ein Update. Auf dem Laptop deiner Eltern ploppt die Meldung auf, dass du den Virenschutz erneuern sollst. Und das E-Mail-Postfach ist so voll, dass du Nachrichten löschen musst. „Immer, wenn ein PC oder andere Technik eingesetzt wird, muss man sie warten“, sagt Julius Schwartkop. Und so wie du das von zu Hause kennst, gibt es das auch bei Unternehmen – nur eben in viel, viel größer.

„Wir Systemadministratoren sorgen dafür, dass die Strukturen, die andere Leute täglich nutzen, reibungslos funktionieren.“ Und so wie der Hausmeister im Klassenzimmer mal die Glühbirne wechseln muss, steuert Julius Schwartkop Updates für alle Mitarbeiter der Firma, schraubt im Rechenzentrum an den großen Maschinen herum oder wird von Mitarbeitern gefragt, wenn die ein Problem haben.

Wie löst der Experte ein Problem?

„Die meisten Leute rufen mich an, weil Mails nicht ankommen oder nicht verschickt werden“, erzählt Julius Schwartkop. Dann versucht er herauszufinden: Wo sind die Mails hängengeblieben? Dazu stellt er dem Nutzer viele Fragen und versucht das Problem einzugrenzen. „Oft ist es so, dass der Spam-Filter für die Werbung zu empfindlich reagiert hat oder Leute sich bei den Mail-Adressen vertippt haben.“

Seine Arbeit erledigt Julius Schwartkop fast immer vom Schreibtisch aus. Er kann aber auf sehr viele Programme zugreifen, an die normale Mitarbeiter nicht dran kommen. Und mit Erlaubnis des Nutzers darf er sogar von seinem PC aus die Kontrolle über andere Computer übernehmen. Nur so kann er die Fehler finden.

Eigentlich könnte er so natürlich auch andere Leute ausspionieren – und zum Beispiel gucken, welche Fotos die gespeichert haben oder mit wem sie sich schreiben. Das macht Julius Schwartkop aber nicht: „Es gibt einen Ehrenkodex unter uns Systemadministratoren, dass wir diese Macht nicht ausnutzen.“

Wie lernt man diesen Beruf?

Julius Schwartkop hat Abitur gemacht und dann eine Ausbildung zum Fachinformatiker. Die dauert drei Jahre. Manche Systemadministratoren studieren auch Informatik oder haben etwas ganz anderes gelernt, kennen sich aber super mit Computertechnik aus. In der Regel braucht man Realschulabschluss oder Abi, um Systemadministrator zu werden.

Bist du derjenige, der im Freundeskreis immer die Smartphones repariert? Dem Lehrer hilft, den Beamer zu installieren? Oder den Großeltern das Internet erklärt? Dann ist Systemadministrator vielleicht auch was für dich. Und auch, wenn vor allem Männer in dem Beruf arbeiten, kannst du auch als Mädchen Systemadministratorin werden. „Es spricht überhaupt nichts dagegen, dass Frauen das auch machen“, findet Julius Schwartkop.

Von Angela Sommersberg

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