Darum gibt es einen neuen 20-Euro-Schein

Darum gibt es einen neuen 20-Euro-Schein
So sieht der neue 20-Euro-Schein aus. (Foto: AFP)

Der Präsident der Europäischen Zentralbank hat den neuen 20-Euro-Schein vorgestellt. Bis du damit bezahlen kannst, dauert es aber noch etwas: bis zum 25. November. Wir erklären dir, wer Geld drucken darf, und warum überhaupt ein neuer Schein nötig ist.

Warum gibt es einen neuen 20-Euro-Schein und wie sieht er aus?

Dieses Porträt von Europa ist auf dem Schein zu sehen. (Foto: Afp)

Dieses Porträt von Europa ist auf dem Schein zu sehen. (Foto: Afp)

Der neue Schein soll sicherer sein. Das heißt, es soll schwieriger werden, ihn nachzumachen. Es gibt nämlich Menschen, die Geld fälschen. Das ist streng verboten. Der neue Zwanziger hat deshalb einige neue Sicherheits-Merkmale. Er sieht fast so aus wie der alte Schein. Er ist genauso groß, hat dasselbe Motiv und ist blau. Der neue Schein ist aber etwas dicker und man kann die Zahl 20 fühlen. Neu ist ein kleines Fenster am rechten oberen Rand. Wenn man hindurch sieht, erscheint ein Porträt der Figur Europa. Beim Kippen des Scheines erscheint die Zahl 20. Ein solches Fenster gibt es bisher bei keinem anderen Geldschein auf der Welt.

Wer darf Geld drucken?

Alle Länder, die mit dem Euro bezahlen, haben eine gemeinsame Bank: Die Europäische Zentralbank (EZB). Sie wurde 1998 gegründet und hat ihren Sitz in Frankfurt am Main. Die EZB ist für den Euro zuständig – und damit auch für die Gestaltung und Verteilung der Euro-Münzen und -scheine. Die EZB gibt den Euro-Ländern vor, wie viele Münzen und Scheine sie an die Menschen herausgeben dürfen. Und sie legt auch fest, welche Länder welche Scheine drucken lassen dürfen – und wie viele. Das hängt unter anderem davon ab, wie viele Scheine kaputt gegangen sind. Im Jahr 2014 wurden zum Beispiel 94 Millionen Zehn-Euro-Scheine gedruckt, im Wert von 940 Millionen Euro. Das Geld wird in speziellen Druckereien gedruckt, die von der EZB dafür eine Genehmigung haben.

Warum wird nicht einfach mehr Geld gedruckt?

Eigentlich wäre es doch so einfach: Man könnte so viel Geld drucken, dass niemand mehr arm ist. Denn einen Schein zu drucken, kostet nur ein paar Cent. Würde man aber unbegrenzt Banknoten drucken, wäre das Geld irgendwann nur noch so wenig wert wie das Spielgeld bei Monopoly. Wenn das Geld seinen Wert verliert, nennt man das Inflation. Dann verlieren immer mehr Menschen das Vertrauen in ihre Währung. Im Alltag merken das die Menschen, weil alles teurer wird und das Geld weniger wert ist. Ein Beispiel: Du kaufst zwei Kugeln Eis und bezahlst zwei Euro. Im nächsten Sommer kostet eine Kugel Eis 1,10 Euro. Du kannst dir mit deinen zwei Euro also nur noch eine Kugel leisten. Eine wichtige Aufgabe der Europäischen Zentralbank ist es, dafür zu sorgen, dass der Wert des Geldes stabil bleibt. Sie beobachtet daher genau, ob und wie stark die Preise steigen und wie schnell die Menschen ihr Geld ausgeben.

Was passiert mit den alten Scheinen?

„Die alten Scheine werden nach und nach aus dem Verkehr gezogen“, sagt Eva Taylor von der EZB. „Sie bleiben aber weiterhin gültig.“ Mehrere Jahre lang wird es den neuen und den alten 20-Euro-Schein gleichzeitig geben. Du kannst also auch weiterhin mit einem alten Zwanziger bezahlen. Übrigens bezahlen 338 Millionen Menschen in 19 Ländern mit dem Euro.

Von Kathy Stolzenbach