Was sind die Römischen Verträge?

Was sind die Römischen Verträge?
28 Länder arbeiten in der Europäischen Union eng zusammen – trotzdem hat jedes Land seine Eigenheiten. (Bild: Thinkstock)

Stell dir vor, du hast Streit mit einem Mitschüler. Doch irgendwann vertragt ihr euch, macht gemeinsam Hausaufgaben und teilt sogar euer Pausenbrot. Es klingt verrückt, aber so ähnlich ist das in der Geschichte der EU abgelaufen. EU ist die Abkürzung für Europäische Union.

Die EU ist ein Zusammenschluss von heute 28 Ländern. Ein wichtiger Schritt bei der Entstehung der EU waren die Römischen Verträge. Die wurden am Samstag vor 60 Jahren unterzeichnet.

Alles drehte sich um Kohle

Das kam so: Bis 1945 gab es den Zweiten Weltkrieg. Viele Millionen Menschen starben damals. Nach dem Krieg sagten die Menschen in Europa: So etwas darf nie wieder passieren! Deshalb schlossen sich sechs Staaten zusammen und gründeten die Montan-Union. Dabei ging es darum, Kohle gerecht zu verteilen. Der Rohstoff wurde damals vor allem in Deutschland abgebaut. Viel Kohle bedeutete viel Macht. Deshalb wollten andere Länder wie Frankreich etwas davon abhaben.

Treffen in Rom

Die Sache mit der Montan-Union klappte super. Man dachte sich: Wenn es mit der Kohle funktioniert, kann es auch in anderen Bereichen klappen. Vor 60 Jahren unterzeichneten die Staaten die Römischen Verträge. Sie werden so genannt, weil sich die Politiker in Rom in Italien trafen. Dabei waren Deutschland, Frankreich, Italien, Belgien, Luxemburg und die Niederlande.

Mit dem Vertrag gründeten sie eine Wirtschafts-Gemeinschaft. Die Länder konnten nun leichter Waren untereinander verkaufen. Außerdem sollten die Grenzen zwischen den Staaten geöffnet werden, so dass die Menschen sich frei bewegen konnten. So entstand nach und nach die EU.

Von dpa