Wie ist die Lage auf Lesbos?
Lesbos ist eine Insel in Griechenland. Auf kaum einer anderen Insel kamen in den vergangenen eineinhalb Jahren so viele Menschen aus Kriegs- und Krisengebieten an wie dort.
Zu Höchstzeiten landeten dort teilweise mehr als 7000 Menschen an den Stränden – pro Tag! Das liegt daran, dass die meisten Flüchtlinge von Asien oder Afrika aus nach Europa wollen und Lesbos an der Grenze zwischen beiden Kontinenten liegt.
Gefährliche Überfahrt
Die Überfahrt nach Lesbos ist für die Menschen sehr gefährlich. Oft kommen sie in viel zu kleinen und sehr alten Booten, die leicht kentern. Hunderte Flüchtlinge sind bei der Überfahrt bereits ertrunken. Auf der Insel Lesbos wusste man zwischenzeitlich nicht mehr, wohin mit all den Toten: Leichenhalle und Krankenhaus waren überfüllt.
Die Flüchtlinge müssen in Anlagen wie in Gefängnissen leben. (Foto: dpa)
Derzeit befinden sich auf Lesbos noch rund 4100 Flüchtlinge. Seit dem die Türkei und die EU einen Pakt geschlossen haben, werden sie in sogenannten „Hotspots” festgehalten – das sind abgesperrte Bereiche, die Gefängnissen ziemlich ähnlich sehen. Eigentlich wollten sie nach Europa. Seit dem Abkommen aber dürfen sie wahrscheinlich nicht weiterreisen: Sie sollen in die Türkei zurückgebracht werden.
Viele berühmte Menschen haben Lesbos in den letzten Monaten besucht. Sie wollen sich ein Bild von der Lage machen. Darunter waren wichtige Politiker, Filmstars wie Angelina Jolie und zuletzt: der Papst, also der Chef der katholischen Kirche.
Von ann (mit dpa)
