So sah die Eiszeit wirklich aus

So sah die Eiszeit wirklich aus
Sie sind wieder da! Mammut Manfred mit seiner Familie, Faultier Sid und Säbelzahntiger Diego. (Foto: Twentieth Century Fox/dpa)

Am Donnerstag startet der fünfte „Ice Age“-Film im Kino. Er spielt vor etwa 20.000 Jahren, in der letzten Eiszeit. Wir verraten dir spannende Dinge über dieses Zeitalter.

Eiszeitalter

Es gibt nicht „die eine“ Eiszeit. In der Geschichte der Erde gab es mehrere Eiszeiten. Genau genommen sagt man Eiszeitalter dazu. So werden Phasen in der Erdgeschichte genannt, in der mindestens der Nord- oder der Südpol komplett vergletschert ist. Die Eiszeitalter auf der Erde dauerten zwischen mehreren Hunderttausend Jahren und mehreren Millionen Jahren. Das letzte Eiszeitalter begann vor ungefähr 30 Millionen Jahren, als die Antarktis vergletscherte.

Vor 2,7 Millionen Jahren vereiste auch die Arktis. Weil seitdem Nord- und Südpol von Eis bedeckt sind, leben wir also noch immer in einem Eiszeitalter. Allerdings befinden wir uns in einer Wärmephase: In jedem Eiszeitalter wechseln sich Kalt- und Warmzeiten ab. Wenn wir in der Alltagssprache von einer „Eiszeit“ sprechen, meinen wir tatsächlich meistens die Kaltzeit innerhalb eines Eiszeitalters.

Kaltzeit

Sid lebt genauer in der Kaltzeit. (Foto: Twentieth Century Fox/dpa)

Sid lebt genauer in der Kaltzeit. (Foto: Twentieth Century Fox/dpa)

Die Kaltzeit wird in der Fachsprache Glazial genannt. Sie dauert mehrere Jahrhunderte oder Jahrtausende. Während einer Kaltzeit ist es deutlich kühler als in der Warmzeit. Eisschilde und Gletscher bilden sich stark aus. Die letzte Kaltzeit hatte vor etwa 20.000 Jahren ihren Höhepunkt – in der Zeit, in der der Film „Ice Age“ spielt. Sie endete vor etwa 11.000 Jahren. In der damaligen Kaltzeit war es durchschnittlich fünf bis sechs Grad kälter als heute. Das klingt erst einmal nicht viel. Doch mehr als 30 Prozent der Erdoberfläche waren von Eis bedeckt. Zum Vergleich: Heute sind es noch ungefähr zehn Prozent.

Große Teile von Europa, Asien und Nordamerika waren vergletschert. Nordeuropa war zum Teil von einer kilometerdicken Eisschicht überzogen. Die Eismassen erzeugten einen großen Druck. Dadurch haben sie den europäischen Kontinent so geformt wie er heute ist – mit seinen Bergen und Seen. Der Meeresspiegel ist seit der letzten Kaltzeit um etwa 120 Meter gestiegen, weil seitdem so viel Eis geschmolzen ist.

Lebewesen

Weil große Teile des Kontinents mit Eis bedeckt waren, blieb für Pflanzen und Tiere nur wenig Lebensraum. Auch wenn es recht ungemütlich war während der letzten Kaltzeit, gab es Lebewesen, die sich an das Klima anpassten. Dazu gehörten etwa Tiere wie das Mammut, Säbelzahntiger, Höhlenbären und Höhlenlöwen. Die meiste Zeit des Jahres war der Boden gefroren. Er taute in manchen Gegenden nur im Sommer auf. Dann konnten Gräser, Kräuter und Sträucher wachsen.

Auch ein ausgestorbener Verwandter des Menschen lebte damals: der Neandertaler. Allerdings war er zum Höhepunkt der letzten Kaltzeit bereits ausgestorben. Forscher glauben aber nicht, dass das Klima ein Grund für sein Aussterben war. Nicht alle Tierarten konnten sich anpassen: Sie mussten ihren Lebensraum verlassen oder starben aus. Nach der letzten Kaltzeit starben auch Tiere wie das Mammut oder das Wollnashorn aus.

Der Film

„Ice Age – Kollision voraus“ startet am Donnerstag in den deutschen Kinos. Rattenhörnchen Scrat stößt auf ein Ufo, bringt es zum Starten und wird ins Weltall katapultiert. Dort löst er eine Kettenreaktion aus. Ein riesiger Meteorit droht auf die Erde zu stürzen. Mammut Manni, Faultier Sid, Säbelzahntiger Diego und der Rest der Herde müssen sich in Sicherheit bringen.

Von Kathy Stolzenbach