Häuser, die am Himmel kratzen

Häuser, die am Himmel kratzen
Stadtansicht mit dem Buckingham-Brunnen (vorn) in Chicago, (Bild: dpa)

Du findest den Kölner Dom hoch? Ist er auch – immerhin 157 Meter. Aber es geht noch viel, viel höher: Verglichen mit manchen Wolkenkratzern ist der Dom ein kleines Kirchlein. Am Tag des Wolkenkratzers sollen die höchsten Gebäude der Welt und ihre Architektur, also ihre Baukunst, bewundert werden. Das Datum geht vermutlich auf den Geburtstag des US-amerikanischen Architekten Louis Sullivan (1856-1924) zurück. Er plante einige der ersten Wolkenkratzer und gilt als Vater der modernen Hochhäuser.

Was ist ein Wolkenkratzer, und warum heißt er so?

The Burj Dubai, The World's Tallest Skyscraper

Burj Khalifa

Ein Wolkenkratzer ist ein besonders hohes Gebäude, ab mindestens 100 Metern. Der Begriff stammt aus dem Englischen: „Skyscraper“ (gesprochen „skaiskreiper“) bedeutet übersetzt Himmelskratzer. Diese Gebäude sind tatsächlich so hoch, dass sie in  die Wolken reichen. Wolkenkratzer werden aber nur Häuser genannt, in denen Menschen leben oder arbeiten. Fernseh- oder Aussichtstürme wie der Eiffelturm in Paris zählen also nicht dazu.

 

 

 

Was ist der Sinn von so hohen Häusern?

Kölnturm

Kölnturm

Wolkenkratzer gelten als Symbole für Macht und das Streben nach Wachstum. Ihr Besitzer will also im wahrsten Sinne „hoch hinaus“. Sie haben aber auch einen ganz praktischen Nutzen: Denn Wolkenkratzer stehen oft in Städten, die dicht bebaut sind, in denen es  nicht genug Platz für neue Häuser gibt. Also baut man in die Höhe.

 

 

 

Hohe Gebäude, bevor es Wolkenkratzer gab

World Trade Center

One World Trade Center

Die ägyptischen Pyramiden gelten als Vorgänger der Wolkenkratzer. Die höchste, die Cheops-Pyramide, war ursprünglich 146 Meter hoch. Und auch im Mittelalter gab es bereits Hochhäuser: In italienischen Städten wie zum Beispiel Bologna haben sich reiche Familien im 12. und 13. Jahrhundert gegenseitig mit immer höheren Wohntürmen übertrumpft. Bilder von damals erinnern an die Skyline, also das Stadtpanorama, von Manhattan in New York.

 

 

 

Die Geschichte der Hochhäuser

Erst mit der Erfindung des Aufzugs im Jahr 1852 und der Entwicklung von neuen Baumaterialien ging es richtig los mit den Wolkenkratzern. Ende des 19. Jahrhunderts wurden in US-amerikanischen Großstädten wie Chicago oder New York immer höhere Gebäude errichtet. Chicago gilt als Geburtsstadt der Wolkenkratzer. 1871 gab es in der Stadt ein großes Feuer. Das zerstörte fast 20000 Gebäude in der Innenstadt. Schnell wurden viele neue Häuser gebraucht, die immer weiter nach oben gebaut wurden.

Immer höher, immer neue Rekorde

World Trade Center

World Trade Center

1931 wurde das Empire State Building in New York eröffnet. Es galt für lange Zeit, nämlich bis 1972, mit  371 Metern als höchstes Gebäude der Erde. Dann wurde es vom World Trade Center (417 Meter) abgelöst. Traurige Berühmtheit erlangten die sogenannten Zwillingstürme von New York am 11. September 2001. Damals steuerten Terroristen zwei Flugzeuge in die Türme, die einstürzten. Inzwischen steht dort das One World Trade Center, das mit 541 Metern das höchste Gebäude der USA  ist. Doch das ist fast niedlich – verglichen mit dem höchsten Gebäude der Welt. Das heißt Burj Khalifa, steht in Dubai, ist 828 Meter hoch und hat 163 Etagen. Aber bestimmt wird bald wieder ein noch höheres Gebäude an den Wolken kratzen. Der höchste deutsche Wolkenkratzer steht übrigens in Frankfurt (259 Meter), der höchste in Köln ist der Kölnturm (148 Meter).

Von Kathy Stolzenbach