Gut, dass es weh tut

Gut, dass es weh tut
Aua! Wenn die Schere abrutscht, kann das richtig weh tun. Aber der Schmerz verschwindet schnell. Foto: Philipp Brandstädter


Autsch, in den Finger geschnitten! Aaah, den kleinen Zeh angestoßen! Und: Heiiiß! Die Zunge verbrannt. Wenn wir uns verletzen, dann tut das weh. Mal mehr, mal weniger stark. Dann verkrampfen unsere Muskeln, wir verziehen das Gesicht und hoffen, es hört bald auf. Aber: Schmerzen sind auch wichtig!

Aua! Der Schmerz etwa von einem Piks am Kaktus geht schnell vorbei. Foto: Philipp Brandstädter

Wozu sind Schmerzen gut?

„Schmerzen gehören zum Leben dazu“, erklärt der Arzt Andreas Kopf. Denn Schmerzen sind Warnsignale. „Wir müssen sie spüren, um Schlimmeres zu verhindern“, sagt der Arzt. Zum Beispiel, wenn wir uns gerade die Finger verbrennen: Der Schmerz sorgt dafür, dass wir die Finger wegziehen. Ohne dieses Gespür könnte die Haut noch stärker verletzt werden.

Wie unser Körper das mit den Schmerzen macht? Unsere Haut, unsere Muskeln, Organe und Knochen sind mit Nerven versorgt. Die bündeln sich in unserem Rückenmark in der Wirbelsäule. Von dort aus sind sie mit unserem Gehirn verbunden. „Die Nerven geben Informationen in Form von elektrischen Impulsen weiter“, erklärt Andreas Kopf. Zu diesen Informationen gehört etwa: Wie wir gerade stehen oder liegen, was wir sehen, hören, schmecken, riechen. Ob und welche Schmerzen wir spüren, zählt auch dazu.

Foto: Philipp Brandstädter

Was für Schmerzen gibt es?

Zudem nehmen wir verschiedene Schmerzen wahr. „Wir können genau unterscheiden, ob wir etwa ein schnelles Stechen, ein dumpfes Drücken oder auch ein Brennen spüren“, sagt der Arzt. Normalerweise sagt uns der Körper damit: Achte auf diese Stelle, schütze sie und schone dich.

Doch nicht immer ist es sinnvoll, Schmerzen zu spüren. Etwa dann, wenn man sich verletzt hat und die Wunde bereits behandelt ist. „Danach ist es sinnlos, den Schmerz länger auszuhalten. Also gibt man Medikamente.“ Diese Schmerzmittel senden dann etwa Botenstoffe aus. Die wirken auf unsere Nerven oder unser Gehirn ein. Das führt dazu, dass unser Warnsystem im Körper nicht mehr oder weniger stark Alarm schlägt.

Sind Schmerzen gefährlich?

In der Regel sind Schmerzen also nützlich und wichtig für uns. Wenn sie aber lange anhalten, sollte man sie untersuchen lassen. „Jeden Tag Kopfweh oder Bauchschmerzen haben ist ungewöhnlich“, sagt Andreas Kopf. „Dann sollte man das von einem Arzt abklären lassen.“

Von Philipp Brandstädter (dpa)