Wie funktioniert der ESC?

Wie funktioniert der ESC?
Jamie-Lee ist erst 17 - aber steht schon stellvertretend für ganz Deutschland auf der Bühne. (Foto: dpa)

Einmal im Jahr treten Musiker aus vielen Ländern gegeneinander an. Bis zu 200 Millionen Zuschauer auf der ganzen Welt schalten ein, wenn der ESC läuft. Wir verraten dir spannende Fakten über das Spektakel.

Was ist der ESC?

ESC ist die Abkürzung für Eurovision Song Contest. Bei dem größten Musikwettbewerb der Welt treten 42 Länder mit Liedern gegeneinander an. Die große Show findet am 14. Mai in Stockholm statt. 2015 hatte nämlich Schweden gewonnen. Der Sieger veranstaltet immer im nächsten Jahr den ESC. Den Wettbewerb gibt es seit 1956, also genau seit 60 Jahren. Deutschland  war bisher als einziges Land in jedem Jahr mit dabei.

Wer macht mit?

Eigentlich treten europäische Länder gegeneinander an. Doch es machen auch manchmal Länder mit, die nicht zu Europa gehören: Israel oder Marokko zum Beispiel. Teilnehmen dürfen alle Länder, die Mitglied bei der Europäischen Rundfunkunion sind. Das ist ein Zusammenschluss von Fernseh- und Radiosendern in Europa sowie Nordafrika und Vorderasien. Im Vorjahr durfte auch Australien zum ersten Mal mitmachen. Denn dort gibt es sehr viele ESC-Fans. Auch in diesem Jahr ist Australien wieder am Start.

Wer kommt ins Finale?

Licht, Nebel, Glitzer-Kleider: Der ESC ist eine große Show. (Foto: dpa)

Licht, Nebel, Glitzer-Kleider: Der ESC ist eine große Show. (Foto: dpa)

Weil inzwischen immer mehr Länder mitmachen, gibt es seit einigen Jahren Vorentscheidungen. Von den 42 Ländern schaffen es nur 26 ins Finale. Das erste Halbfinale findet am heutigen Dienstag statt, das zweite am Donnerstag. Es gibt Länder, die immer schon für das Finale gesetzt sind: Das Gastgeberland, also Schweden, und die sogenannten „Big Five“: Das sind die Länder, die am meisten Geld für den ESC ausgeben: Neben Deutschland sind das Spanien, Großbritannien, Italien und Frankreich.

Welche Regeln gibt es?

Es gibt für die Musiker einige Regeln: Sie müssen live singen. Die Hintergrundmusik kommt hingegen vom Band. Auch wenn eine Band auf der Bühne steht: Sie tut nur so, als ob sie spielt. Jeder Song darf höchstens drei Minuten dauern. Früher mussten die Musiker in ihrer Landessprache singen. Seit 1999 kann jedes Land selbst bestimmen, in welcher Sprache der Kandidat singt.

Wer singt für Deutschland?

Bunt, knallig, fröhlich: Jamie-Lee in Manga-Arbeitsoutfit (Foto: dpa)

Bunt und fröhlich: Jamie-Lee (Foto: dpa)

Die 18-jährige Jamie-Lee Kriewitz hat sich im Februar im deutschen Vorentscheid mit ihrem Song „Ghost“ gegen neun andere Bewerber durchgesetzt. Ende 2015 gewann sie die Castingshow „The Voice of Germany“. Sie ist bekannt für ihre bunten Klamotten und ihren verrückten Kopfschmuck. „Ich liebe es, aufzufallen“, sagt sie.

Wer entscheidet?

Früher hat eine Jury über die Punkte für die Songs entschieden. 1998 durften die Zuschauer aus den teilnehmenden Ländern per Telefon abstimmen. Seit 2009 entscheiden zur einen Hälfte die Zuschauer und zur anderen Hälfte eine Jury. Es dürfen Leute aus allen Ländern anrufen, die auch im Halbfinale waren.

Nur für sein eigenes Land kann man nicht anrufen. Denn sonst würde sich wahrscheinlich jedes Land selbst die höchste Punktzahl geben. Deutschland hat bisher zweimal den ESC gewonnen: 1982 mit dem Song „Ein bisschen Frieden“ von Nicole und 2010 mit „Satellite“ von Lena Meyer-Landrut. 2015 belegte Deutschland mit 0 Punkten den letzten Platz. Jamie-Lee hofft, dass sie beim Finale mindestens in der Mitte landet.

Von Kathy Stolzenbach

Hier kannst du Jamie-Lees Song “Ghost” hören:

Mit diesem Song tritt Jamie-Lee auf

 

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