Ein Zwilling fliegt für ein Jahr ins Weltall

Die Astronauten Mark und Scott Kelly stehen sich gegenüber. Einer der beiden Männer fliegt bald ins Weltall. (Foto: dpa)
Die Astronauten Mark und Scott Kelly stehen sich gegenüber. Einer der beiden Männer fliegt bald ins Weltall. (Foto: dpa)

Scott Kelly und Mark Kelly sehen sich ziemlich ähnlich. Sie interessieren sich auch für ähnliche Dinge – zum Beispiel für die Raumfahrt. Einer der beiden, Scott, wird am Freitag auch ins Weltall fliegen. Ein Jahr lang soll er dort auf der Internationalen Raumstation verbringen. Mark jedoch bleibt auf der Erde – was für Forscher eine super Sache ist.

Mark und Scott sind nämlich Zwillinge. Mark ist sechs Minuten älter als Scott, beide sind 51 Jahre alt. Sie sind eineiig – das heißt, sie haben die gleichen Gene. Gene sind so eine Art Bauplan von Lebewesen.

Die Forscher wollen Scott und Mark während und nach der Weltraum-Mission untersuchen. Sie hoffen, dass sie von den beiden lernen, wie sich lange Weltraumreisen auf Menschen auswirken. Doch warum untersuchen das Forscher an Zwillingen?

Zwillinge sind gut zu vergleichen

“Eineiige Zwillinge sind sich meist sehr ähnlich, was ihre Gesundheit betriff”», sagt Zwillingsforscher Andreas Busjahn. Sie bekommen zum Beispiel ähnlich schnell einen Schnupfen, sind beide entweder dick oder dünn. Mag ein eineiiger Zwilling gerne Obst, mag es der andere meist auch. “Das hat mit ihren Genen zu tun, aber auch damit, dass sie meist zusammen aufgewachsen sind”, sagt der Fachmann.

Die Forscher werden also Mark und Scott in den nächsten Monaten genau beobachten. Werden zum Beispiel bei Scott die Muskeln schwächer, ist das vermutlich kein komischer Zufall – sondern liegt wohl daran, dass er im Weltraum ist.

Die Forscher schauen sich im nächsten Jahr noch viel mehr Dinge von Mark und Scott an: ihr Immunsystem zum Beispiel, ihre Knochen und ihre Gene. So wollen die Wissenschaftler mehr darüber herausfinden, wie es Menschen auf einem Flug zum Mars ergehen könnte. Denn allein um dorthin zu kommen werden Raumfahrer wohl länger als ein Jahr unterwegs sein – wenn das jemals möglich ist.

Von dpa