Ein Genie in der Forschung

Ein Genie in der Forschung
Diese Statue erinnert an Marie Curie in ihrer Heimat Polen. (Foto: dpa)

Heute ist das in vielen Ländern völlig normal: Mädchen gehen zur Schule. Später studieren sie an der Universität und arbeiten als Forscherin. Vor rund 150 Jahren war das noch anders. Damals wurde Marie Curie in unserem Nachbarland Polen geboren.

Zu dieser Zeit durften Frauen oft gar nicht studieren. Oder sie brauchten eine Genehmigung dafür. Auch Marie Curie hatte es nicht einfach, Forscherin zu werden. Trotzdem wurde sie eine berühmte Wissenschaftlerin.

„Sie hat sich schon früh für Naturwissenschaften und vor allem für Physik interessiert“, sagt ein Fachmann. „Das war für ein Mädchen in dieser Zeit ziemlich ungewöhnlich.“

Pakt mit der Schwester

Marie Curie bei der Arbeit (Foto: dpa)

Marie Curie bei der Arbeit (Foto: dpa)

Es war eine verflixte Situation: Marie Curie wollte studieren und Wissenschaftlerin werden. Aber in ihrer Heimat Polen war das nicht möglich. Dort durften Frauen nicht studieren.

Was also tun? Im Ausland studieren! Allerdings brauchte Marie dafür viel Geld – und ihre Familie war nicht besonders reich.

Marie und ihre ältere Schwester Bronia fassten einen Plan: Erst sollte Bronia nach Frankreich gehen, um Medizin zu studieren. Marie blieb in Polen und verdiente als Hauslehrerin Geld für beide.

Später sollte sie nachkommen und von ihrer Schwester Geld für die eigene Ausbildung bekommen. Das war ein super Plan! Genau so machten es die Schwestern. So erfüllten sie sich beide den Traum vom Studium.

Spitzen-Noten

Im Jahr 1891 zog Marie nach Paris, die Hauptstadt Frankreichs. Sie studierte Physik und Mathematik und beendete das Studium mit super Noten. Kurze Zeit später lernte sie den französischen Physiker Pierre Curie kennen und heiratete ihn. So wurde sie zu Marie Curie. Vorher hieß sie mit Nachnamen Skłodowska.

Das Forscher-Paar arbeitete wie verrückt. Kurz zuvor hatte ein anderer Wissenschaftler entdeckt, dass einige Stoffe eine rätselhafte Strahlung aussenden. Die Curies wollten wissen: Was ist das für eine Strahlung? Wo kommt sie her?

Strahlende Stoffe

Marie Curie entdeckte das Element Polonium. (Foto: dpa)

Marie Curie entdeckte das Element Polonium. (Foto: dpa)

Zusammen tüftelten sie in ihrem winzigen Labor herum. Schließlich zahlte sich die Mühe aus. Sie entdeckten einige bis dahin unbekannte strahlende Stoffe. Und sie gaben der magischen Strahlung einen Namen: Radioaktivität.

Für ihre Forschung bekamen Pierre und Marie den Nobelpreis für Physik – zusammen mit einem anderen Forscher. 1911 bekam Marie den zweiten Nobelpreis. Auch das war ein wahnsinniger Erfolg.

Allerdings bezahlte sie diesen mit ihrem Leben: Denn die radioaktive Strahlung kann krankmachen. Damals wusste man davon noch nichts. Im Jahr 1934 starb Marie Curie. Durch ihre Entdeckungen ist die kluge Forscherin aber bis heute unvergessen.

Von dpa