Der ewige Superstar: Johann Sebastian Bach

Johann Sebastian Bach wurde vor 330 Jahren in Eisenach im Bundesland Thrüingen geboren. (Foto: dpa)
Johann Sebastian Bach wurde vor 330 Jahren in Eisenach im Bundesland Thrüingen geboren. (Foto: dpa)

Im Jahr 1977 wurde eine Datenplatte ins All geschickt. Darauf waren Bilder und Lieder. Die Idee: Wenn ein Außerirdischer die Platte findet, weiß er, wer wir Menschen auf der Erde sind. Auch drei Stücke von Johann Sebastian Bach sind auf der Platte, mehr als von jedem anderen Künstler. „Viele Leute finden, dass Johann Sebastian Bach der größte Komponist und Musiker ist, der jemals gelebt hat“, sagt Peter Bach. Er hat gerade eine Biografie für Kinder über Johann Sebastian Bach veröffentlicht und ist sogar mit ihm verwandt. Heute vor 330 Jahren, am 21. März 1685, wurde der Musiker in Eisenach, das liegt heute im Bundesland Thüringen, geboren. Wir erklären dir, wer er war – und warum er so bekannt ist.

Johann Sebastian Bach als Kind

Auch Johanns Eltern waren Musiker: Seine Mutter Elisabeth stammte aus einer bekannten Musiker-Familie, sein Vater Ambrosius verdiente sein Geld als Musiker. Er spielte zum Beispiel in der Stadt-Kapelle oder auf großen Feiern. „Oft begleitete Johann seinen Vater zu Hochzeiten, um dort zu singen“, sagt Peter Bach. Johann war das jüngste von acht Kindern. Schon als Kind bekam Johann Musik-Unterricht von seinem Vater und seinem Onkel. Er lernte Violine, Orgel, Klavier und vermutlich noch andere Instrumente. Johann war ein richtiges Wunderkind. Als er ungefähr zehn Jahre alt war, starb zuerst seine Mutter, dann sein Vater. Johann musste seine Heimatstadt verlassen und zog zu seinem ältesten Bruder, der als Orgel-Spieler arbeitete und Johann Unterricht gab. Aus dieser Zeit erzählt Peter Bach eine lustige Geschichte: Johann war so verrückt nach Musik, dass er seinem Bruder ein Heftchen mit Musik-Stücken klaute und die Noten nachts heimlich abschrieb. Wenn der Bruder auf der Arbeit war, übte er die Stücke. Als der Bruder das irgendwann bemerkte, nahm er Johann die Kopie weg. Er hatte wohl Angst, dass sein kleiner Bruder nicht genug schlief.

Johann Sebastian Bach als Erwachsener

Johann Sebastian Bach steht als Nachbildung im Wachsfigurenkabinett in Berlin. (Foto: dpa)

Johann Sebastian Bach steht als Nachbildung im Wachsfigurenkabinett in Berlin. (Foto: dpa)

„Johann Sebastian Bach hat nicht nur Lieder geschrieben und Musik gemacht, sondern auch als Lehrer gearbeitet und war Orgel-Experte“, sagt Peter Bach. Johann kannte sich so gut mit Orgeln aus, dass er die neu gebauten Instrumente prüfte. Mal hat er für Herzöge oder Fürsten gearbeitet, mal für die Kirche. Sein erstes bekanntes Stück hat er 1707 geschrieben, da war er 22 Jahre alt. Er hatte aber auch schon vorher komponiert. „Sein wichtigster Job war in Leipzig“, sagt Peter Bach. „Dort war er Thomaskantor.“ Das bedeutet, dass er für die Musik in allen großen Kirchen der Stadt zuständig war, er musste meistens ein Lied pro Woche schreiben, dieses mit den Musikern üben und alles organisieren. Johann Sebastian Bach war ein extrem guter Orgelspieler. Ein anderer bekannter Musiker, der gegen Bach in einem Orgel-Wettbewerb antreten wollte, soll aus der Stadt geflohen sein, als er hörte, wie Bach übte – und wie toll er war. „Johann Sebastian Bach war damals beim Volk sehr bekannt und beliebt, aber mit dem Stadtrat hatte er oft Probleme“, sagt Peter Bach. Er war übrigens zwei Mal verheiratet und hatte insgesamt 20 Kinder! Aber nur die Hälfte von ihnen hat überlebt, das war zu der Zeit so.

Johann Sebastian Bachs Werk nach seinem Tod

Johann Sebastian Bach starb 1750 mit 65 Jahren. Damals war er relativ arm – und bekam nicht mal einen richtigen Grabstein. Seine Lieder waren damals total unmodern geworden, kaum noch einer wollte sie hören. Erst später begannen die Menschen wieder, seine Musik spannend zu finden. „Sein bekanntestes Stück heute ist wahrscheinlich „Air““, sagt Peter Bach. Auch vom „Weihnachts-Oratorium“ hast du vielleicht schon mal gehört. Johann Sebastian Bach hat viele Kirchen-Lieder geschrieben, aber auch weltliche Musik. Man kann seine Stücke mit Orgel, Klavier, Violine, Cello oder Querflöte spielen, manche Lieder sind für riesige Orchester und Chöre gedacht, andere für weniger Instrumente. Nicht alle seine Stücke haben einen Text. Schon vor Johann Sebastian Bach war seine Familie für gute Musik bekannt und auch viele seiner Nachfahren haben Musik gemacht. „Aus der Bach-Familie kommen ungefähr 150 bekannte Musiker“, sagt Peter Bach. „Aber Johann Sebastian war der Superstar in der größten Musikerfamilie der Welt.“ Heute hat er auch einen angemessenen Platz gefunden: Er liegt in der Thomaskirche in Leipzig, in der Nähe des Altars.

Von Angela Sommersberg