Chemikalien: Helfer und Umweltverschmutzer zugleich

Chemikalien: Helfer und Umweltverschmutzer zugleich
So stellen sich viele Leute Chemikalien vor. Aber auch in Waschmittel und Smartphones stecken sie drin. Foto: Philipp von Ditfurth/dpa

Chemische Stoffe finden sich in fast allen Gegenständen des Alltags – doch sie können die Umwelt verunreinigen. Nun könnte es bald bessere Regeln für Chemikalien geben.

Jeder Mensch berührt jeden Tag Chemikalien. Diese stecken in Waschmitteln, in Kleidung, in Smartphones, in Farben, in Spielzeugen und auch sonst in unzähligen menschengemachten Dingen. Die chemischen Produkte aus dem Labor sind für unser heutiges Leben unverzichtbar. Einige von ihnen können aber auch schädlich sein.

Im Fluss Jamuna im Land Indien schwimmen manchmal so viele Chemikalien, dass rosafarbener Schaum aufsteigt. Foto: Kabir Jhangiani/ZUMA Press Wire/dpa

Solche Chemikalien verschmutzen die Umwelt und tragen zur Klimaerwärmung bei. Manche sind auch für Menschen gefährlich. Damit überall auf der Welt verantwortungsvoll mit ihnen umgegangen wird, treffen sich derzeit Fachleute in der Stadt Bonn: auf der Welt-Chemikalien-Konferenz. Tagelang wird dort über zahlreiche chemische Stoffe und Verbindungen gesprochen. Wir stellen drei davon vor.

Ammoniak

Dieses Gas gehört zu den am häufigsten genutzten Chemikalien. Ein Großteil davon wird als Ausgangsstoff für Düngemittel verwendet. Ohne diesen chemischen Dünger könnte auf den Feldern überall auf der Welt längst nicht so viel angebaut werden. Es ernährt also einen großen Teil der Menschheit. Zu viel Dünger im Boden aber kann Pflanzen und Tieren schaden. Übrigens: Selbst viele Sprengstoffe bestehen aus Ammoniak – und auch Arzneimittel!

Blei

Das Metall ist besonders schwer und lässt sich leicht verarbeiten. Früher wurde Blei sehr viel eingesetzt, zum Beispiel in Trinkwasser-Leitungen. Dann merkte man, dass Menschen, die daraus Wasser tranken, krank wurden. Deswegen ist Blei dort nun verboten. Das Gleiche gilt für das Benzin: Auch das darf keine giftigen Blei-Stoffe mehr enthalten. Woanders wird Blei noch verwendet, etwa in Autobatterien. Auch schützt es beim Röntgen die Menschen vor der Strahlung.

So stellen sich viele Leute Chemikalien vor. Aber auch in Waschmittel und Smartphones stecken sie drin. Foto: Arne Dedert/dpa

PFAS

Dabei handelt es sich nicht um eine Chemikalie, sondern um eine ganze Gruppe von mehr als 10.000 Stoffen. PFAS sind fett- und wasserabweisend. Sie stecken zum Beispiel in Pfannen, Jacken und Verpackungen. Sie heißen auch Ewigkeitschemikalien, weil sie wahnsinnig lange in der Umwelt bleiben. Von vielen PFAS weiß man nicht, wie gefährlich sie sind, bei anderen ist klar, dass sie mittel- bis hochgiftig sind. Gerade wird überlegt, alle PFAS in Europa zu verbieten. (dpa)