Was macht die Zeitumstellung mit uns?

Was macht die Zeitumstellung mit uns?
Wer an diesem Ostersonntag mit den Eltern in die Kirche geht, muss wegen der Zeitumstellung eine Stunde früher raus. Das kann müde machen. (Foto: dpa)

Schwups, da wird uns einfach eine Stunde Schlaf geklaut! Am Sonntag müssen wir wieder die Zeit umstellen. Wie immer am letzten Sonntag im März wird die Uhr nachts um zwei Uhr um eine Stunde vorgestellt – also auf drei Uhr. Dadurch müssen wir quasi eine Stunde früher aufstehen. Dann befinden wir uns wieder in der Sommerzeit. Seit dem 25. Oktober hatten wir Winterzeit.

Warum stellen wir überhaupt die Uhr um?

Die Uhr wird von 2 auf 3 Uhr gestellt. Klick auf das Bild und es wird größer! (Grafik: dpa)

Die Uhren werden von 2 auf 3 Uhr gestellt! (Grafik: dpa)

Die Idee ist, dass das Tageslicht besser genutzt wird. So soll Energie gespart werden. In der Winterzeit – also der Normalzeit – geht die Sonne um 18 Uhr oder teilweise noch früher unter. Im Frühling scheint die Sonne länger. Deswegen stellt man die Uhr eine Stunde vor. So hat der Tag noch eine Sonnenstunde mehr und die Menschen können eine Stunde später ihr Licht einschalten. Mit dieser Methode soll man Energie sparen.

Ob man mit der Sommerzeit aber wirklich Energie spart, ist umstritten. Zum Beispiel muss im Frühjahr und Herbst, wenn es an vielen Tagen schon richtig kalt wird, aufgrund der Umstellung morgens auch mehr geheizt werden. Energie spart man so nicht, sagen viele Experten.

Was passiert mit dem Körper bei der Zeitumstellung?

Eine Stunde Schlaf fehlt von Samstag auf Sonntag. (Foto: dpa)

Eine Stunde Schlaf fehlt von Samstag auf Sonntag. (Foto: dpa)

Der Körper wird durch eine innere Uhr gesteuert, die uns sagt, wann wir schlafen und wann wir wach sein sollen. „Wir werden krank, wenn wir immer wieder gegen unsere innere Uhr steuern“, sagt Schlafforscher Alfred Wiater von der Kinderklinik Köln-Porz. Die Zeitumstellung zur Sommerzeit bedeutet, dass wir eine Stunde früher aufstehen müssen, als wir es gewohnt sind. „Das bringt unseren Rhythmus erst einmal durcheinander. Wir sind tagsüber müder, nicht wirklich gut gelaunt und eher unkonzentriert“, sagt Wiater.

Kann man gegen das Unwohlsein etwas tun?

„Man könnte versuchen, schon vor der Zeitumstellung etwas früher zu Bett zu gehen, um nicht in ein Schlafdefizit zu kommen“, schlägt der Schlafforscher vor. Das ändere aber nichts daran, dass unser innerer Rhythmus und die äußeren Umstände nicht mehr zusammenpassen. Bis wir uns an die neue Zeit gewöhnt haben, vergehen immer mehrere Tage, sagt Alfred Wiater. Manchmal können es sogar ein oder zwei Wochen sein.

Ist die Zeitumstellung schädlich?

Wirkliche Schäden können nicht auftreten, sagt der Schlafforscher. „Aber gerade wenn man bedenkt, dass das Aufstehen während der Winterzeit für die meisten Menschen schon eine Herausforderung ist, weil sie eigentlich morgens mehr Schlaf brauchen, fragt man sich, warum den Menschen zugemutet wird, das Problem durch die Sommerzeit noch zu vergrößern.”

Wie reagieren  Kinder auf die neue Uhrzeit?

Gähn - So eine Zeitumstellung macht müde. (Foto: dpa)

Gähn – So eine Zeitumstellung macht müde. (Foto: dpa)

Erwachsene können die Zeitumstellung meistens recht gut verkraften. Aber Säuglinge und Kleinkinder haben oft noch keinen stabilen Schlaf-Rhythmus. Den müssen sie erst mit den Jahren noch entwickeln. „Die Zeitumstellung bringt dann wieder alles durcheinander“, sagt Wiater.

Jugendliche leiden auch häufiger unter Nebenwirkungen der Zeitumstellung. In der Pubertät schlafen sie oft später ein und sollten morgens etwas länger schlafen – das liegt an der Entwicklung ihres Körpers, sagt Wiater. Deshalb erleben Jugendlichen einen stärkeren Jetlag. Das ist, als würde man von Deutschland in ein fernes Land fliegen, das in einer anderen Zeitzone liegt. Daran muss sich der Körper erst einmal gewöhnen. Die Menschen sind dann tagsüber oft müde und können abends nicht einschlafen.

Von Jennifer Stötzel