Wie ist das, wenn man als Fußballer verletzt ist?

Wird der beste Torhüter bis zur WM gesund sein? (Foto: dpa)
Wird der beste Torhüter bis zur WM gesund sein? (Foto: dpa)

Er stand nicht im Tor, saß aber auf der Ersatzbank: Manuel Neuer, Torwart bei Bayern München, war beim DFB-Pokalfinale gegen Eintracht Frankfurt am Samstag endlich wieder im Kader (trotzdem haben die Bayern verloren). Wegen einer Verletzung am Fuß konnte Neuer monatelang nicht trainieren und spielen. Kann er trotzdem zur WM fahren? 

Trainer Joachim Löw hofft, dass Manuel Neuer fit für die WM in Russland ist – und hat den Torwart in seinen vorläufigen Kader aufgenommen. Aber wie ist das, wenn man als Fußballer verletzt ist? Das weiß Leon Bätge. Er ist einer der Ersatz-Torhüter beim Bundesliga-Verein Eintracht Frankfurt, hat sich ebenfalls vor einiger Zeit am Fuß verletzt – und kann sich gut vorstellen, wie Manuel Neuer sich fühlt.

Trainieren, um gesund zu werden

„Tut das hier weh?“, fragt Doktor Oliver Neun. Vorsichtig dreht er Leon Bätges Fuß hin und her. „Nein“, meint der Spieler, „alles in Ordnung“. Der Arzt nickt zufrieden. „Sieht gut aus.“ Nach seinen Verletzungen hat Doktor Neun dem Fußballer geholfen, wieder gesund zu werden. Doktor Neun meint: „Obwohl sie so oft spielen, verletzen sich Profis recht selten.“ Sie trainieren nämlich ihre Muskeln. So können sie sich bei einem Sturz besser abfangen. Doch auch Profis können natürlich umknicken.

So wie Leon Bätge. Der 20-Jährige verletzte sich bei einem Sprung zur Seite. „Ich bin mit dem äußeren Fuß weggerutscht“, erzählt er. „Es hat geknackt, dann war’s vorbei.“ Danach musste er sechs Wochen lang eine Stütze tragen. Anfangs trainierte der Torwart seinen Oberkörper und fuhr Fahrrad. „Ich war nicht mehr bei der Mannschaft“, sagt Leon Bätge. „Das wirft den Tagesablauf durcheinander.“

Sportlerwunden heilen nicht schneller

Tim Meyer kennt sich mit Sportverletzungen aus. Er ist der Arzt der deutschen Nationalmannschaft. Zu ihm kommt auch Manuel Neuer. „Sportlerwunden heilen nicht schneller“, meint Doktor Meyer. Aber ein Profi kann stundenlang etwas für seine Heilung tun.

Leon Bätge trainiert inzwischen wieder normal. Er hat keine Angst mehr, sich zu verletzen. „Am Anfang ist man sehr verunsichert“, sagt er. „Deshalb trainieren wir erst zwei Wochen alleine. Erst dann dürfen wir zur Mannschaft zurück.“ Nach einem Monat war alles wieder wie vorher. Ob auch Manuel Neuer bald wieder spielen kann? Die deutschen Fußball-Fans hoffen es sehr!

VON ANGELA SOMMERSBERG MIT DPA

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